Haben der gute alte Tachometer oder moderne Sportuhren bald ausgedient? Diese Frage kann man sich beim Betrachten der Promotion-Videos und Beschreibungen einiger Smart Eyewear-Hersteller bereits stellen.
Vielleicht erinnern sich einige Leser noch an den Visor von o-synche, auf dessen Unterseite unterschiedliche Informationen wie Pulswerte und verstrichene Zeit in einem kleinen Display angezeigt wurden. All das ist schon gut und gerne über vier Jahre her, allerdings hat sich das System nicht wirklich durchgesetzt.
In den USA vertreibt beispielsweise die Firma Recon Instruments, ein Tochterunternehmen des US-Halbleiterherstellers Intel Corporation, die „smart eyewear solution“ Recon Jet. Die futuristisch aussehende Brille verfügt nicht nur über austauschbare Gläser mit der Möglichkeit, dabei die individuelle Sehstärke zu berücksichtigen, sondern auch über ein hochauflösendes Display, Kamera zur Aufnahme von Videos und Fotos, integriertem GPS und einer kabellosen Verbindung zu den gängigen Smartphones und Fitness-Trackern. Die Batterie wird mittels USB aufgeladen, kann aber auch unterwegs getauscht werden. Dem Träger des Recon Jet werden die für ihn gewünschten Daten wie beispielsweise Uhrzeit, verstrichene Zeit, Herzfrequenz, Distanz und Geschwindigkeit unterhalb des rechten Auges angezeigt. Auf Knopfdruck lassen sich die Einstellungen ändern. Die Möglic
Der Recon Jet nutzt im Prinzip dasselbe Konzept und ähnliche Funktionen wie gängige Sportuhren, nur mit dem Unterschied, dass man jetzt den Arm zum Ablesen der Daten nicht anheben beziehungsweise drehen muss. Ein Blick auf die Uhr, die in der kalten Jahreszeit eventuell unter dem Langarmtrikot, einer Jacke oder den Handschuhen verschwindet, ist nur schwer möglich beziehungsweise stört den Laufrhythmus. Hier spielt die Smart Eyewear ihren großen Trumpf aus, denn der Blick auf das Display ist jederzeit ungehindert möglich und der Sportler kann sich auf das Gelände und die Straße konzentrieren. Stattdessen können die Bedienknöpfe in Höhe des rechten Ohres lediglich ertastet werden.
Skeptiker stellen jetzt sicherlich die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Displays im Augenhöhe! Diese Frage lässt sich abschließend nicht wirklich objektiv beantworten, aber warum projizieren Autohersteller neuerdings die Geschwindigkeit auf die Frontscheibe, wo sich doch seit Jahren der Tachometer bei jedem Auto an derselben Stelle befindet?
Text: Klaus Arendt
Fotos: Recon Instruments