Israman 2017: Wenn’s ein bisschen mehr sein darf!

Israman 2017_LaufenFriedrich und Heidrun May waren beim Israman 2017 mit dabei – Friedrich auf der Langdistanz, Heidrun als Supporterin und Fotografin. Von ihrem „Triathlon-Abenteuer“ in Israel haben sie uns berichtet.

 

Eine Triathlon-Langdistanz ist eine große Herausforderung. Wem das noch nicht reicht, der ist beim Israman bestens aufgehoben. Für das mitunter etwas chaotische Israel ist der Israman ein bemerkenswert gut organisierter Traditionswettkampf im Badeort Eilat am Roten Meer. Es ist bestimmt auch der einzige Wettkampf, bei dem die Radstrecke und die zweite Wechselzone vom Militär bewacht wird, da der Radpart teils direkt neben der ägyptischen Grenze verläuft.

Die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke im angenehm warmen, glasklaren Wasser des Roten Meeres ist noch im Rahmen des Normalen, aber dann geht es los: nach den ersten flachen drei Kilometern auf dem Rad beginnt die Kletterei ins Gebirge der Negev Wüste.

Steiler und steiler windet sich die Straße hinauf. Wer nicht genügend trainiert hat und nicht mit einer zwölfprozentigen Steigung gerechnet hat, tut sich hier bereits schwer. Oben angekommen, warten einige harte Fans und Freunde, die per Shuttelbus hinaufgefahren sind, um ihre Athleten anzufeuern. Beginnt doch hier erst richtig das Rennen. Flach ist es auf der 180 Kilometer langen Radstrecke nie. Steile Rampen und ebenso steile Abfahrten wechseln sich ab. Nach 53 Kilometern ist der erste Wendepunkt erreicht und es geht zurück. Wie gerne würde hier so mancher Athlet sein Rad bereits abstellen und das Laufen beginnen, aber auf die Langdistanzler wartet noch eine weitere kalte und windige Runde. Jetzt wissen alle, was sie erwartet. Nach 180 Kilometern sind alle Teilnehmer vom harten Radkurs mit 3.300 Höhenmetern gezeichnet. Zum Teil verfroren und schon am Ender der Kräfte wechseln sie in die Laufschuhe. Nette Helfer nehmen das Rad in Empfang und eisern ausharrende Zuschauer motivieren die Athleten, die Laufstrecke in Angriff zu nehmen.

Auch diese hat ihre eigene Herausforderung: Der Berg, der Stunden zuvor mühsam mit dem Rad erklommen wurde, muss nun wieder hinuntergelaufen werden. Jeder Schritt fährt in die Knie und in die Oberschenkel. Nach 12 Kilometern ist der Downhill-Part geschafft und es geht nunmehr recht flach in drei Runden am Hafen entlang und über die Promenade durch Eilat. An den Verpflegungstellen gibt es neben den üblichen Gels und Getränken auch Datteln und Orangen. Viele freundliche Helfer versuchen es, den Läufern so schön wie möglich zu machen. Inzwischen ist die Dunkelheit hereingebrochen. In Eilat, wo viele Zuschauer und Touristen an der Strecke stehen, nicht weiter schlimm, aber am Hafengelände, wohin sich niemand mehr verirrt, sind die Läufer mit sich und der Dunkelheit alleine. Irgendwann ist es endlich soweit: das Ziel ist erreicht. Nach all den Strapazen des Tages, gibt es kein schöneres Gefühl:
Es ist geschafft!

Alle Ergebnisse zum Israman 2017

Text und Fotos: Heidrun Mey