Ultraman Hawaii: Ready to rumble!

ultraman-hawaii-starterDer Ultraman Hawaii wurde bereits gestartet. Wie sich Jochen Dembeck die letzten Stunden auf seinen Start vorbereitet hat und wie seine Renngestaltung aussieht, beschreibt er in seinem vierten Bericht aus Kona.

 

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Normalerweise ist der Check-In bei einem Triathlon ein notwendiges Übel, aber beim Ultraman ist es für mich etwas ganz Besonderes. Die ersten beiden Stunden sind für die ‚Alten Hasen‘, den Veteranen genannt, reserviert. Ich genieße und zelebriere das Wiedersehen, die Umarmungen und Selfies mit den Offiziellen, Athletenfreunden und deren Crews. DIe Startnummern werden seit 1990 fortlaufend vergeben, bei meinem ersten Start 1999 hatte ich die #193, dieses Jahr die #728!

Thanksgiving Breakfast
Beim ebenso traditionellen Thanksgiving Breakfast im King Kamehameha Hotel reihen sich die Emotionen des Vortages nahtlos an. All diejenigen, die man am Vortag noch nicht gesehen hatte, sind auch anwesend. Das Essen spielt, zumindest für mich, eine vollkommen untergeordnete Rolle. Neben dem Essen stehen Selfies, Gruppenfotos und Umarmungen im Vordergrund. Für einige sehr enge Freunde habe ich wieder Shirts designt, die ich heute endlich überreichen konnte. Beim offiziellen Teil stellt der einzigartige Steve King – The Voice of Ultraman – jeden Athleten kurz, aber umso herzlicher vor. Es folgen Grußworte von der Race Direktorin Jane Bockus, gefolgt von einer emotionalen Rede auf hawaiianisch durch den Gründer des Ultraman, Curtis Tyler. Mit der Wettkampfbesprechung und weiteren Fotos aller Teilnehmer endet der offizielle Teil!

Final Preparation
Während meine beiden Engel Judith und Julie den ganzen Tag ’schuften‘, kann ich mich in aller Ruhe noch etwas bewegen, 15 Minuten Joggen und 30 Minuten Radeln. Die Mädels kaufen noch ein, packen und bemalen den Van und kochen, es ist der Hammer. Ich poste derweil lediglich auf FB und lege meine Wettkampfkleidung zurecht. Genau aus diesem Grund möchte Judith schon seit Jahren, dass ich Bitteschön selber mal crewen solle. Und an den kommenden drei Tagen weiß ich auch keineswegs, wer den ‚härteren‘ Job hat. Sollte es mir richtig schlecht gehen und ich richtig leiden müssen, geht es meiner Frau nach eigenem Bekunden noch schlechter! Es ist also meine verdammte Pflicht, mal wieder drei gute Tage auf die Insel zu zaubern.

ultraman-hawaii_crew

Geplante Renngestaltung
Tag 1: Moderates, gleichmäßiges Schwimmen, möglichst wenig Wasser schlucken und eine regelmäßige Nahrungsaufnahme, relaxt aus dem Wasser zu kommen. Nach einem zügigen Wechsel möchte ich auf dem Mittelpart kontrolliert im 200-220-Watt-Bereich fahren und mich gut verpflegen. So sollten auch die letzten 40 Kilometer und der Schlussanstieg besser gelingen als in den Vorjahren!

Tag 2: Nach der lange Abfahrt und der anschließenden Red Road startet der zweite Tag eigentlich erst nach Hilo! Es ist wichtig, für den Anstieg nach Waimea genügend Reserven zu haben. Glücklicherweise war ich beim Schlussanstieg bislang immer stark. Ich rechne dieses Jahr erneut mit viel Regen, lediglich auf der Schlussabfahrt nach Hawi bevorzuge ich eine trockene Straße.

Tag 3: Der Scharfrichter der Reise. Nach dem Start im Dunkeln versuche ich bei moderaten Temperaturen und den überwiegend leichten Bergabpassagen auf dem ersten Abschnitt nach Kawaihae nicht zu überziehen. Spätestens beim Anstieg zum Queen K tut bereits alles weh. Nach dem ersten Marathon in Waikoloa beginnt das richtige Leiden. Ich hoffe jedoch, den Doppelmarathon durchzulaufen, damit wäre ich überglücklich und auch sicher unter 8 Stunden.

Favoriten
Bei den Frauen sieht es nach einer eindeutigen Sache aus. Das Feld ist dieses Jahr zwar viel stärker als 2015, dennoch Kate Bevilaqua die große Favoritin. Sie hat auch in der Gesamtwertung eine Top 5 drauf. Auf Platz 2 sehe ich die Kanadierin Tara Norton, gefolgt von der Lokalmatadorin und Vorjahressiegerin Stacy Studer. Bei den Männern tue ich mich dieses Jahr etwas schwer. Ich sehe vier Favoriten: Rob Grey (USA), Inaka de la Parra aus Mexiko, ein sehr starker Radfahrer und solider Läufer, der zweifache RAAM Solo Finisher Tony o Keefe und Miro Kregar aus Slowenien.