Was ist der Ultraman Hawaii und wie kommt man dazu, Ende November bei diesem Rennen auf Big Island an den Start zu gehen? Jochen Dembeck klärt auf.
Wieso fährt man im November als Triathlet nach Hawaii, wenn der Ironman Hawaii bereits im Oktober war? Der Grund heißt Ultraman – das legendäre Ultratriathlon-Rennen auf Hawaii, das dieses Jahr vom 25.-27. November bereits in die 32. Auflage geht. Jochen Dembeck kennt das Rennen gut. Er liebt es. Der Kölner geht dort zum siebten Mal an den Start, denn der kaufmännische Angestellte stellt sich gerne extremen sportlichen Herausforderungen. Der 49-Jährige hat unter anderem schon 30 Ironman-Rennen gefinisht, dreimal den „normalen“ Ironman Hawaii bestritten und andere Ausdauersportevents wie den TransAlpineRun, das RaceAcrossTheAlps oder die Tortour bestritten.
Was ist der Ultraman genau?
Die Premiere des Ultraman war bereits 1983. Das Rennen findet traditionsgemäß von Freitag bis Sonntag statt – und zwar direkt nach Thanksgiving, also Ende November. Beim Ultraman wird die größte Hawaii-Insel „Big Island“ einmal komplett umrundet. Die Distanzen und Streckenabschnitte sind den „Ausmaßen“ der Insel geschuldet.
Am ersten Tag stehen zehn Kilometer Schwimmen mit Start an der Kailua Bay – hier startet auch der Ironman – auf dem Programm. Das Ziel ist an der Keauhou Bay am anderen Ende des Ali’i Drive. Danach geht es mit dem Rennrad 145 Kilometer bis nach Volcano. Am zweiten Tag müssen alle Athleten weitere 280 Radkilometer von Volcano nach Hawi zurücklegen. Am dritten Tag folgt der abschließende Doppelmarathon von Hawi bis zur Finishline am alten Flughafen in Kona.
Die drei wichtigen Grundpfeiler des Ultraman heißen ALOHA (Liebe), KOKUA (Hilfe) und OHANA (Familie). Der Veranstalter vergibt sogar jährlich Auszeichnungen in diesen drei Bereichen. Das Motto lautet: „You come as stranger, during the three days you become friends and you leave the Ultraman as brothers & sisters“.
Warum ausgerechnet der Ultraman?
„Ich nahm irgendwann Ende der 80er Kenntnis von diesem etwas anderen Triathlon-Rennen auf Hawaii und war von der Inselumrundungsidee gleich angetan. Aber erst 1996 rückte der Ultraman richtig in meinen Fokus. Über einen Freund entstand Kontakt zu Ulli Winkelmann, einem Deutschen, der dort schon einige Male gestartet war. Er erzählte mir auch vom Teilnehmerlimit. Nur 40 Starter dürfen auf Einladung ins Rennen gehen. Neben einer gewissen Vita im Ausdauersport, wurde ein ehemaliger Athlet als ‚Bürge’ gefordert. Dieser Ablauf soll wohl helfen, eine Teilnehmerkreis mit viel Spirit zu finden. Quasi ein kleiner Haufen ‚Verrückter‘ mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Es gibt KEIN Preisgeld. Es geht nur um die Ehre. Die Straßen sind nicht gesperrt und es gibt keine offiziellen Verpflegungsstellen. Jeder Starter benötigt einen Kajak-Fahrer beim Schwimmen und mindestens zwei Personen als Support-Crew, die einen als ‚rollende‘ Verpflegungsstelle mit einem selbst gemieteten Auto begleiten“, erklärt Jochen Dembeck die Ultraman-Regeln.
„Meine Ultraman und gleichzeitig Hawaii-Premiere sollte 1997 starten. Alles war schon geplant und Ulli hätte mich ins Rennen bringen können. Nach meinem sechsten Roth-Finish hatte ich im August allerdings einen folgeschweren Radunfall, bei dem ich mir einen komplizierten Bruch des rechten Kahnbeins zuzog. So kam es erst zwei Jahre später zur persönlichen Erstauflage des Ultraman, die mit Platz 6 recht ordentlich verlief. Seitdem hat mich das Rennen in seinen Bann gezogen. Ich habe den Ironman Hawaii 2001, 2002 und 2007 bestritten. In den letzten Jahren stelle ich mir immer wieder folgende Fragen:
- „Noch mal Hawaii?“ – Antwort JA (ohne zu zögern)!
- „Noch mal als Wettkampf?“ – Antwort JA!
- „Ironman oder Ultraman?“ – Antwort mit dem Herzen – ULTRAMAN!
Ich werde wohl beim Ultraman bleiben, und vom 25. bis 27. November 2016 ist es wieder soweit.“
Bis Ende November halten wir euch über Jochen Dembecks „Big Island-Aktivitäten“auf dem Laufenden.