Stefan Schmid qualifizierte sich mit 4.750 Punkten und als 25. im Kona-Ranking bereits im ersten Draft Ende Juli für die Ironman-WM. Was sich der 29-Jährige für seinen dritten Start auf Hawaii vorgenommen hat, verriet er uns im Interview.
Mit welchen Gefühlen und Wünschen trittst Du das Rennen in Kailua-Kona an?
Ich freue mich riesig auf meinen 3. Start in Kona. Nachdem ich 2010 meine AK 18-24 gewinnen konnte, wurde ich drei Jahre später 26. bei den Profis. In diesem Jahr geht es darum, den Kontakt zu den Top 10 herzustellen.
Welches Rennen im Rahmen Deiner Qualifikation/Vorbereitung lässt Dir im Vorfeld noch einmal das Adrenalin in die Adern schießen?
Ganz klar mein erster Ironman-Sieg in Cozumel Ende letzten Jahres.
Welche Erinnerungen hast Du an Deine beiden ersten Starts auf Big Island?
Ich habe ausschließlich positive Erinnerungen! Die weniger schönen Dinge habe ich alle verdrängt, sonst würde ich wahrscheinlich nicht mehr nach Kona zurückkehren.
Wie und wo hast Du Dich auf die klimatischen Bedingungen in Kona vorbereitet?
Nach dem Ironman 70.3 Zell am See bin ich direkt nach Florida geflogen. In Clermont konnte ich mich bei perfekten Bedingungen – die Infrastruktur mit Pool, abwechslungsreichen Rad- und Laufstrecken ist optimal – vier Wochen lang vorbereiten. Und vom Klima her ist es dort ähnlich wie in Kona, also heiß und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Wie gehst Du auf Reisen generell mit Jetlag um?
Ich reise frühzeitig an und gebe somit meinem Körper genügend Zeit, sich anzupassen.
Ist Dein Trainer mit vor Ort? Welche Bedeutung hat dies für Dich im Vorfeld und im Rennen selbst?
Mein Coach Michael Krüger reist in der Rennwoche nach Kona. Vor allem in den Tagen vor einem wichtigen Rennen ist mir der Kontakt zu ihm sehr wichtig, denn in der Phase, in der die Nervosität steigt, beruhigt er mich und vermittelt mir die erforderliche Sicherheit!
Wirst Du auf Deiner Reise nach Hawaii von Freunden und Deiner Familie begleitet? Welche Rolle nehmen sie dort ein?
Meine Freundin und mein Vater begleiten mich. gerade vor einem großen Wettkampf ist es für mich sehr wichtig, dass ich meine Familie um mich habe. Sie wissen wie ich ticke, wie es mir geht und vor allem, mit meinen Launen umzugehen!
Wie schätzt Du Deine realistischen Chancen ein?
Ich hoffe, möglichst nah an die Top 10 heranzukommen.
Wer sind die großen Favoriten auf den Sieg im Rennen der Herren?
Sebastian Kienle, Jan Frodeno und Frederik Van Lierde.
Und bei den Damen?
Mirinda Carfrae, Daniela Ryf und Kaisa Lehtonen.
Worauf achtest Du in der Rennwoche ernährungstechnisch besonders?
Die Rennwoche ist da nicht viel anders als eine „normale“ Trainingswoche. Ich ernähre mich gesund und ausgewogen. In den letzten Tagen versuche ich zusätzlich weitgehend auf Ballaststoffe zu verzichten. Ein absolutes no-go sind außerdem Eiswürfel in den Getränken.
Und womit verbringst Du in Kona die trainingsfreie Zeit? Wie entspannst Du Dich?
Ich wohne außerhalb von Kona, abseits von all dem Trubel. Somit sollte die Entspannung von ganz alleine kommen.
Stefan, wir wünschen Dir für Deinen dritten Hawaiistart maximalen Erfolg.
Interview: Klaus Arendt
Foto: pewagracingteam.com