Emma Pooley und Seppe Odeyn triumphieren in Zofingen

Powerman_Zofingen-2016_2Die Wahlschweizerin Emma Pooley und der Belgier Seppe Odeyn gewinnen im Rahmen des 28. Powerman Zofingen die ITU Powerman Long Distance Duathlon World Championships.

Pooley schaffte damit ein Novum: Sie gewinnt den WM-Titel nach 10 km Laufen, 150 km Velofahren und 30 km Laufen zum dritten Mal in Serie. „Ich gönne mir bald Wanderferien in den Pyrenäen, zuvor heute Abend ein Glas Rotwein und Schweizer Käse“, gab Emma Pooley preis, wie sie sich selbst für ihren dritten WM-Titel in Serie belohnt. Diesen neuen Rekord hätte auch Gaël Le Bellec schaffen können, doch der Franzose musste wegen einer Achillessehnen-Entzündung wenige Tage vor dem Rennen absagen. Die Britin setzte sich auf der Radstrecke entscheidend von ihrer Konkurrenz ab und hatte teilweise einen Vorsprung von bis zu 20 Minuten auf ihre erste Verfolgerin Nina Brenn. „Ich konnte mir ausrechnen, wie gross mein Vorsprung auf den abschliessenden 30 Laufkilometern ungefähr war. Am Schluss musste ich ein wenig laufen, sonst wäre ich umgefallen. Dass ich nun zum dritten Mal in Serie hier gewinnen konnte ist unglaublich.“ Elf Minuten Vorsprung blieben Pooley im Ziel. Überglücklich über ihre erste WM-Medaille war Nina Brenn. „Ich hatte mein Rennen gut eingeteilt und habe gefinisht, was mein primäres Ziel war.“ Und dass es am Schluss Silber geworden sei, sei umso schöner. „Als Emma Pooley zu Beginn der Radstrecke angriff, war ich tief beeindruckt und weiss nun, was ich fürs nächste Jahr zu tun habe“, so die Bündnerin. Platz 3 ging an die Dänin Susanne Svendsen, die im Ziel überglücklich war und keinen Ton von sich brachte. Svendsen profitierte auch davon, dass die lange Zeit auf Platz 3 liegende Martina Krähenbühl nicht im Ziel aufkam. Leider musste die Schweizerin einmal mehr wenige Kilometer vor dem Ziel entkräftet aufgeben.

Endergebnisse Damen
1. Emma Pooley (GBR) nach 7:06.16 Stunden
2. Nina Brenn (SUI) nach 7:17.17 Stunden
3. Susanne Svendsen (DEN) nach 7:31.42 Stunden
7. Katrin Esefeld (GER) nach 7:50.25 Stunden
14. Marion Gollnick (GER) nach 8:44.28 Stunden
15. Karin Kerschensteiner (GER) nach 8:52.47 Stunden

Powerman_Zofingen-2016_1Bescheidener Odeyn
Nach der Ära Vansteelant/ Woestenborgh schaffte es mit Seppe Odeyn wieder ein Belgier zuoberst aufs Podest. „Ich will ganz einfach unter die Top-20 kommen“, meinte er noch vor dem Start. „Für mich war es ein perfektes Rennen, ein herrlicher Tag“, sagte er dann im Ziel als neuer Weltmeister. Zusammen mit dem Deutschen Felix Köhler bestimmte Odeyn über weite Strecken das Rennen. Am Schluss lag der Belgier fünf Minuten vor dem Deutschen. Platz 3 ging einmal mehr an den Dänen Søren Bystrup. Bester Schweizer wurde auf Platz 6 der zweifache Powerman Zofingen-Sieger Andy Sutz.

Endergebnisse Herren
1. Seppe Odeyn (BEL) nach 6:23.43 Stunden
2. Felix Köhler (GER) nach 6:28.55 Stunden
3. Søren Bystrup (DEN) nach 6:33.48 Stunden
12. Sören Otten (GER) nach 6:59.18 Stunden
19. Sebastian Retzlaff (GER) nach 7:09.34 Stunden

Lob von höchster Stelle
Hocherfreut nach einem erfolgreichen Powerman Zofingen war John Raadschelders, der Präsident der IPA (International Powerman Association). „Das waren die besten Weltmeisterschaften aller Zeit!“ Sehr zufrieden zeigte sich auch OK-Präsident Stefan Ruf. „Mit Teilnehmern aus 38 Nationen gab es einen neuen Rekord und mit Nina Brenn gab es die erhoffte Schweizer Medaille.“ Insgesamt nahmen 1.400 Leute am Powerman Zofingen-Wochenende teil, exakt gleich viele wie im letzten Jahr. „Sehr erfreulich war die Beteiligung an der Powerman Charity mit rund 200 Leuten, also doppelt so vielen wie im letzten Jahr“, so Ruf. Ein Strahlen im Gesicht hatte auch Martin Knoblauch, der Geschäftsführer der Schweizerischen Muskelgesellschaft. „Zusammen mit dem Geld der Jumbo Markt AG werden wir einen Check von über 50.000 Franken in Empfang nehmen können.“ Am 5-Kilometer-Lauf der Powerman Charity nahmen auch viele Promis teil, so der Aargauer Regierungsrat Urs Hofmann, der Zofinger Stadtpräsident Hans-Ruedi Hottiger, der aarburger Kickboxer, Regisseur und Schauspieler Kazim Carman und erstmals auch die Küngoldingerin Natascha Badmann. „Ich konnte hier in Zofingen so viel positive Energie tanken, dass ich meiner Abschiedsvorstellung am 10. Oktober in Kona sehr zuversichtlich entgegenblicken kann“, meinte die sechsfache Ironman Hawaii-Siegerin und jetzige Powerman Zofingen-Botschafterin.

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Text/Fotos: Raphael Galliker