Rio 2016: Olympiagold für Gwen Jorgensen

Ziel_Olympia-2016Gwen Jorgensen ist Olympiasiegerin 2016. In einem den Herren sehr ähnlichen Rennverlauf setzte sich die Amerikanerin beim Laufen gegenüber der Konkurrenz durch. Silber geht an Nicola Spirig, Bronze an Vicky Holland.

 

schwimmen_Rio_Olympia-2016Unmittelbar nach dem Landstart bildeten sich zwei größere Schwimmgruppen – bei den Herren waren es drei -, die an der ersten Boje nach knapp 500 Metern „zusammenfanden“. Von da an bestimmten an der Spitze auf dem Einrundenkurs bei hoher Dünung Carolina Routier (ESP), Katie Zaferes (USA) und Emma Moffat (AUS) das Tempo. Laura Lindemann verließ mit einem passablen Rückstand von fünfzehn Sekunden den Atlantik in Richtung erste Wechselzone. Anne Haug hatte als 52. – mit einem Rückstand von etwas über zwei Minuten – mit dem Ausgang des Rennens bereits zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu tun.

Radfahren_Rio_Olympia-2016Auf der ersten Radrunde bildete sich eine Gruppe mit 19 Damen, in der sich unter anderem die Favoritinnen Nicola Spirig, Gwen Jorgensen und Non Stanford befanden. Flora Duffy von den Bermudas und die noch amtierende Olympiasiegerin Nicola Spirig hielten das Tempo hoch, sodass bereits auf der zweiten Runde die ersten Athletinnen abreißen mussten. Laura Lindemann befand sich in der Verfolgergruppe, rund 20 Sekunden dahinter. Nach der dritten Runde hatte der Duffy-Spirig-Express – bestehend aus 18 Damen – bereits einen Vorsprung auf die ersten drei Verfolgerinnen von einer Minute. Laura Lindemann folgte mit einem Rückstand von eineinhalb Minuten, während Anne Haug mit fast vier Minuten Rückstand aussichtlos zurücklag. Und der Vorsprung der Führungsgruppe, in der immer wieder Nicola Spirig versuchte, das Feld auseinander zu reißen, vergößerte sich von Runde zu Runde. Zum Ende der zweiten Disziplin hatte sich dieser 3:11 Minuten erhöht. Laura Lindemann nahm im Hauptfeld mit einem Rückstand von über drei Minuten die Verfolgung auf, Anne Haug bereits mit 5:35 Minuten.

Run_Olympia-2016_RioUnd nach Stunden begann das finale Ausscheidungsrennen über zehn Kilometer in den Laufschuhen. Auch wenn Marie Rabie aus Südafrika an der Copacabana den schnellsten Wechsel hinlegte, konnte sie wenige hundert Meter später das Tempodiktat von Gwen Jorgensen und Nicola Spirig nicht mehr folgen.Während nach der ersten Laufrunde Gold und Silber so gut wie vergeben waren, entbrannte dahinter ein spannender Vierkampf um Bronze: Emma Moffatt (AUS), Barbara Riveros (CHI) und die beiten Britinnen Non Stanford und Vicky Holland. In der dritten Runde mussten dann zunächst Moffatt und danach Riveros abreißen lassen. An der Spitze liefen Spirig und Jorgensen fast Schulter an Schulter dem Ziel entgegen. Kurz vor Ende der dritten Runde begannen die ersten „Steherspielchen“ wie beim Bahnradfahren. Nicola Spirig schien keine Lust mehr zu haben, weitere Führungsarbeit zu leisten. Nach einem kurzen Wortwechsel übernahm die Amerikanerin dann doch die Führung. Die weiteren Kilometer waren durch regelmäßige Tempoverschärfungen und Abbremsen gekennzeichnet. Das Risiko, dass Stanford und Holland Zeit gut machen, schien die beiden Führenden nicht zu interessieren.

Rund 1,5 Kilometer vor dem Ziel verschärfte Gwen Jorgensen das Tempo. Nicola Spirig hatte dieser Attacke bis ins Ziel nichts mehr entgegen zu setzen und musste sich nach Rang 6 in Peking, dem Olympiasieg in London mit der Silbermedaille „zufrieden geben“. Den Kampf um die Bronzemedaille sicherte sich in einem fulminanten Schlussspurt Vicky Holland vor Teamkollegin Non Stanford.

Auch wenn Anne Haug in ihrer Paradedisziplin ein paar Plätze gut machen konnte, und Laura Lindemann einen soliden 10-Kilometer-Lauf absolvierte, hatten beide deutschen Starterinnen beim Laufen keine Chance mehr auf eine nennenswerte Rangverbesserung. Lindemann beendete das Rennen auf Rang 28, Haug auf 36!

Zwischenstand nach dem Schwimmen

  1. RABIE Mari (RSA) nach 19:56 Minuten
  2. ROUTIER Carolina (ESP) nach 19:57 Minuten
  3. OLIVEIRA Pamella (BRA) nach 20:00 Minuten
  4. DUFFY Flora (BER ) nach 20:00 Minuten
  5. HEWITT Andrea (NZL) nach 20:00 Minuten
  6. ABROSIMOVA Anastasia (RUS) nach 20:01 Minuten
  7. SAMUELS Nicky (NZL) nach 20:02 Minuten
  8. BONIN Charlotte (ITA) nach 20:02 Minuten
  9. HOLLAND Vicky (GBR) nach 20:03 Minuten
  10. STANFORD Non (GBR) nach 20:03 Minuten
    19. SPIRIG HUG Nicola (SUI) nach 20:06 Minuten
    21. JENKINS Helen (GBR) nach 20:07 Minuten
    24. JORGENSEN Gwen (USA) nach 20:08 Minuten
    29. LINDEMANN Laura (GER) nach 20:12 Minuten
    52. HAUG Anne (GER) nach 22:08 Minuten

Zwischenstand nach dem Radfahren

  1. NORDEN Lisa (SWE) nach 1:21:28 Stunden
  2. RABIE Mari (RSA) nach 1:21:28 Stunden
  3. SPIRIG HUG Nicola (SUI) nach 1:21:28 Stunden
  4. STANFORD Non (GBR) nach 1:21:28 Stunden
  5. HEWITT Andrea (NZL) nach 1:21:28 Stunden
  6. HOLLAND Vicky (GBR) nach 1:21:29 Stunden
  7. DUFFY Flora (BER) nach 1:21:29 Stunden
  8. KLAMER Rachel (NED) nach 1:21:29 Stunden
  9. RIVEROS Barbara (CHI) nach 1:21:29 Stunden
  10. SAMUELS Nicky (NZL) nach 1:21:29 Stunden
    24. LINDEMANN Laura (GER) nach 1:24:42 Stunden
    45. HAUG Anne (GER) nach 1:26:58 Stunden

Endergebnis

GOLD: JORGENSEN Gwen (USA) nach 1:56:16 Stunden
SILBER: SPIRIG HUG Nicola (SUI) nach 1:56:56 Stunden
BRONZE: HOLLAND Vicky (GBR) nach 1:57:01 Stunden

  1. STANFORD Non (GBR) nach 1:57:04 Stunden
  2. RIVEROS Barbara (CHI) nach 1:57:29 Stunden
  3. MOFFATT Emma (AUS) nach 1:57:55 Stunden
  4. HEWITT Andrea (NZL) nach 1:58:15 Stunden
  5. DUFFY Flora (BER) nach 1:58:25 Stunden
  6. RIVAS Claudia (MEX) nach 1:58:28 Stunden
  7. KLAMER Rachel (NED) nach 1:58:55 Stunden
    28. LINDEMANN Laura (GER) nach 2:01:52 Stunden
    36. HAUG Anne (GER) nach 2:02:56 Stunden

Text: Klaus Arendt
Fotos: Screenshots Livestream rio.zdf.de