Erst beim Laufen startet die Australierin Melissa Hausschildt durch und sichert sich den Sieg in Frankfurt. Katja Konschak kämpft sich mit einer starken zweiten Marathonhälfte auf Rang 2 vor und wird damit Deutsche Meisterin.
Die erste große Überraschung gab es im Frauenrennen bereits am frühen Morgen. Nachdem die große Favoritin Daniela Ryf zunächst ihr normales Programm abspulte und bereits nach der ersten Schwimmrunde einen großen Vorsprung vor dem restlichen Frauenfeld hatte, kam sie nach 3,8 Kilometern Schwimmen völlig unterkühlt aus dem 23 Grad warmen Langener Waldsee, den die Profis in diesem Jahr ohne Neoprenanzug durchschwimmen mussten. Die Schweizerin war derart unterkühlt, dass sie Mühe hatte zu ihrem Rad zu gelangen und bereits hier viel Zeit von ihrem Vorsprung auf das restliche Feld wieder einbüßte.
Top Ten bei den Profi-Frauen nach dem Schwimmen:
- Ryf, Daniela (SUI) 00:53:45
- Schmitt, Natascha (GER) 00:55:57
- Konschak, Katja (GER) 00:56:05
- Castro Noqueria, Saleta (ESP) 00:56:58
- Saemmler, Daniela (GER) 00:58:18
- Hauschildt, Melissa (AUS) 00:59:15
- Duke, Dinity-Lee (AUS) 00:59:18
- Steurer, Bianca (AUT) PRO 00:59:19
- Borges de Andrade, Mariana (BRA) 01:00:13
Die schnellste Schwimmzeit des Tages ging laut Live Ticker an eine die deutsche Altersklassenathletin – Caroline Fey absolvierte die 3,8 Kilometer lange Schwimmsstrecke in 51:05 Minuten
Daniela Ryf raus, Natascha Schmitt wittert Lunte
Da auch die Außentemperaturen am frühen Sonntagmorgen nur bei frischen 15 Grad lagen, 
war das Rennen für die 29-jährige Topfavoritin bereits nach wenigen Radkilometern beendet. Natascha Schmitt die rund 2 Minuten nach der Schweizerin das Schwimmen beendet hatte, witterte ihre Chance, nahm das Heft in die Hand, gab bereits auf der ersten Radrunde ordentlich Gas und lieferte eine super Radperformance ab. Die Frankfurterin wechselte mit über 5 Minuten Vorsprung als Erste auf die Laufstrecke. Auch die Darmstädterin Daniela Sämmler zeigte eine sehr überzeugende Radleistung und stieg etwas überraschend vor der sehr hoch gehandelten Melissa Hauschildt aus Australien vom Rad.
Top 5 der Profi-Damen nach dem Radfahren:
1. Schmitt, Natascha (GER) 05:53:33
2. Saemmler, Daniela (GER) +05:11 05:58:44
3. Hauschildt, Melissa (AUS) +06:32 06:00:05
4. Walter, Verena (GER) +08:09 06:01:42
5. Stienen, Astrid (GER) +11:19 06:04:52
Natascha Schmitt leidet beim Laufen
Hauschildt zeigte allerdings beim Laufen ihre ganze Stärke. Meter um Meter arbeitete sich die Australierin nach vorne, um die bis dahin führende Frankfurterin Natascha Schmitt bei Kilometer 23,4 zu überholen und sich direkt von ihr abzusetzen. Zwar gab es noch eine Schrecksekunde für die Australierin wegen „falscher Nahrungsaufnahme“ und dadurch Diskussionen mit den Kampfrichtern, aber am Klassement änderte dieser Vorfall nichts mehr. Der Kampf um die weiteren Podiumsplätze wurde allerdings noch einmal richtig spannend. Auch Daniela Sämmler, die sich auf den ersten Metern des Marathons noch etwas schwer getan hatte, konnte sich zunächst an Schmitt auf Rang 2 vorbeischieben. Doch von hinten drohte Gefahr: Katja Konschak – die zweifache Mutter aus Nordhausen – hatte sich bereits auf den letzten sechs Kilometern an Natascha Schmitt auf den dritten Podiumsplatz vorbeigeschoben und lauerte mit einem starken Schlussspurt noch auf Rang zwei. Ebenso wie Schmitt musste auch Sämmler die 38-jährige Konschak ohne Gegenwehr ziehen lassen. Der Sieg ging somit in 9:01:17 h am Melissa Hauschildt vor Katja Konschak, die in diesem Frühjahr aufgrund eines Handbruchs nicht voll trainieren konnte und mit einem Marathon von unter 3 h überglücklich über die Ziellinie lief. Daniela Sämmler wird Dritte und fährt damit zum ersten Mal in ihrer Karriere als Profi-Athletin im Oktober nach Hawaii. Natascha Schmitt wird nach einem tollen Fight Vierte. Verena Walter wird starke Fünfte in 9:18:58 h.
Auch Katja Konschak möchte nun noch die Hawaii-Quali sichern und fährt dafür in 2 Wochen noch zum Ironman UK.
Text: Meike Maurer
Fotos: Klaus Arendt
