
Der Rothsee Triathlon gilt seit Jahren als eines der beliebtesten Triathlon-Rennen über die Kurzdistanz in Deutschland. Wir haben mit Matthias Fritsch aus dem Orgateam gesprochen, was das Event so besonders macht.
Kurzdistanzen gibt es in Deutschland mittlerweile einige. Etliche davon beklagen rückläufige Teilnahmerzahlen, während der Rothsee Triathlon auf einer Erfolgswelle zu reiten scheint. Warum pilgern jedes Jahr weit über 1.000 Starter an den Rothsee?
Kurzdistanzen gibt es tatsächlich viele, das ist richtig, aber die Unterschiede sind enorm. Um dauerhaft erfolgreich zu sein, reicht es heute nicht mehr, einfach nur eine Wettkampfstrecke mit ein paar Kampfrichtern zu organisieren. Man muß den Teilnehmern schon einiges mehr bieten, um als Veranstaltung attraktiv zu sein. Das haben wir frühzeitig erkannt und über die Jahre systematisch umgesetzt.
Was wäre das zum Beispiel?
Das geht schon los mit der Anmeldung. Triathleten warten nicht bis ins Frühjahr, um dann abhängig vom Trainingszustand ihre Wettkämpfe zu planen. Sie wollen schon zu Beginn ihrer Vorbereitung wissen, wann und zu welchen Wettkämpfen sie ihre Topform erreichen müssen, um ihre Trainingsplanung entsprechend anzupassen. Das Anmeldeportal des Rothsee Triathlons öffnen wir mittlerweile schon vor dem Jahreswechsel, um den Startern bereits frühzeitig eine Planungssicherheit für die Wettkampfsaison zu geben. Das kommt gut an.
Aber allein das Anmeldeportal macht den Erfolg eines Wettkampfes sicher nicht aus, oder?
Nein, das A und O ist natürlich das Event selbst, wobei ich bewußt den Begriff „event“ verwende. Eine schöne und strukturierte Wettkampfanlage mit gut angelegten Wechselzonen, eine durchdachte Abfolge der einzelnen Wettkämpfe, eine abgestimmte Organisation der Streckenposten und Verpflegungsstationen, Straßensperren und so weiter, all das macht ein perfektes Triathlon-„Event“ aus. Dazu kommt das Rahmenprogramm, bei dem auch die zahlreichen Zuschauer abgeholt werden wollen. Die Liste an Kriterien ist lang. Man kann einiges falsch machen. Genau hier kommt aber unsere Stärke ins Spiel: Wir sind seit bald 30 Jahren im Geschäft und haben gelernt, worauf es ankommt.
Klingt nach einer aufwendigen und teuren Veranstaltung. Die Startgelder sind aber trotz allem noch überschaubar. Wie finanziert die TSG 08 Roth als austragender Verein das alles?
Genau das ist der springende Punkt. Unser Rothsee Triathlon lebt von seinen vielen Helfern, die uns jedes Jahr aufs neue ehrenamtlich unterstützen. Sie übernehmen den Auf- und Abbau der Wettkampfstätte, die Streckenposten, das Wettkampfbüro, die Athleten- und Zuschauerverpflegung usw. Auf unsere Helfer ist immer verlass. So sparen wir viel Geld, was wir direkt an die Teilnehmer in Form von günstigen Startgeldern weitergeben können. Zudem haben wir zahlreiche, zuverlässigen Sponsoren, die uns unterstützen. Mit der Firma Memmert haben wir beispielsweise einen sehr starken Hauptsponsor direkt aus der Region.
Gibt es etwas, was du unter all den Vorzügen des Rothsee Triathlon besonders hervorheben würdest?
Unsere Athletenverpflegung im Zielbereich ist einzigartig. Unser Kuchenbuffet gilt bei den Teilnehmern beispielsweise als besonders legendär.
Beim Stichwort „Roth“ denken viele an den „Challenge“. Seht ihr euch als Konkurrenz?
Nein, ganz und gar nicht. Der Rothsee und das Challenge-Rennen ergänzen sich wunderbar, auch was die zeitliche Abfolge betrifft. Der Rothsee Triathlon steigt immer zwei Wochen vor dem Challenge (Anmerkung der Redaktion: in diesem Jahr sogar drei Wochen vorher und zwar am 25./26. Juni 2016). Unser Rennen nutzen viele als Vorbereitungswettkampf, was in der Wettkampfplanung auch absolut Sinn macht. Etliche Challenge-Starter finden sich daher auch immer auf unseren Teilnehmerlisten wieder.
Ihr scheint mit eurer Veranstaltung qualitativ fast am Limit zu sein, hat man da überhaupt noch Ziele?
Absolut! Stillstand heißt bekanntlich Rückschritt und das können und wollen wir uns nicht leisten. An Ideen für Veränderungen, um die Veranstaltung noch besser zu machen, fehlt es uns sicher nicht. Mit Werner Schedlbauer habe ich einen superkreativen Partner an meiner Seite. Mit Frank Kräker haben wir seit diesem Jahr einen weiteren sehr erfahrenen Mann im Team, der zusätzlichen frischen Wind in die Organisation bringt. Dazu kommen die vielen Helfer und natürlich die Teilnehmer selbst, die immer wieder neue Vorschläge haben, sodass es uns nicht langweilig wird.
Danke für das Interview, Matthias und weiterhin viel Erfolg mit dem Rothsee Triathlon.