
Bei den diesjährigen Triathlon-Europameisterschaften in Lissabon sicherte sich Javier Goméz nach 2007, 2009 und 2012 zum vierten Mal den Europameistertitel. Bester Deutscher wurde Jonathan Zipf auf Rang 17.
Nach dem Schwimmen bildete sich eine 13-köpfige Spitzengruppe, unter ihnen der große Favorit Javier Goméz, und überraschenderweise auch der deutsche Jonas Breinlinger. Knapp eine Minute dahinter fomierte sich das Hauptfeld mit den weiteren Deutschen Jonathan Zipf und Lasse Lührs, dem Lokalmatador Joao Silva (POR) und dem Schweizer Sven Riederer. Der mit der Startnummer 1 ins Rennen gegangene David Hauss (FRA) hatte zur Hälfte der Radstrecke bereits einen Rückstand von gut vier Minuten und somit mit dem Ausgang des Rennens schon frühzeitig nichts mehr zu tun. Die dreizehn Führenden arbeiteten gut zusammen und bauten den Vorsprung auf über eine Minute aus. Wie zu erwarten, trennte sich nach dem zweiten Wechsel die Spreu vom Weizen. Obwohl der Schweizer Andrea Salvisberg als erster auf der Laufstrecke war, zündete Javier Goméz nach wenigen Metern seinen Turbo und zeigte der Konkurrenz in gewohnter Manier die Fersen. Lediglich Dimitry Polyanskiy konnte in den ersten beiden Laufrunden das Tempo noch mitgeben, musste dann aber den Spanier ziehen lassen. Während Javier Goméz seinem vierten EM-Titel entgegen lief, kämpfte Jonas Breinlinger, der das an der Spitze angeschlagene Tempo nicht mithalten konnte, aufopferungsvoll und wurde 29.
Jonathan Zipf und Lasse Lührs mussten bereits nach dem zweiten Wechsel einem Rückstand von gut 100 Sekunden hinterher jagen. Am besten gelang dies Jonathan Zipf, der auf den letzten beiden Kilometern noch Jonas Breinlinger überholen konnte und als bester Deutscher 29. wurde. Lasse Lührs überquerte als 35. die Ziellinie.
1. Javier Goméz nach 1:49:30 Stunden
2. Dimitry Polyanskiy nach 1:50:09 Stunden
3. Andrea Salvisberg nach 1:50:32 Stunden
18. Jonathan Zipf nach 1:52:05 Stunden
30. Jonas Breinlinger nach 1:53:00 Stunden
36. Lasse Lührs nach 1:53:37 Stunden
Text: Klaus Arendt
Pressemitteilung der Deutschen Triathlon Union im Wortlaut
Für die deutschen Herren lief die Triathlon-Europameisterschaft in Lissabon nicht wie erhofft. Über die olympische Kurz-Distanz (1500m Schwimmen, 40km Radfahren, 10km Laufen) hat Jonathan Zipf als bester Deutscher in 1:52:05 Stunden Platz 17 erreicht. Jonas Breinlinger (beide Saarbrücken, 1:53:00 Stunden) wurde 29., Lasse Lührs (Potsdam, 1:53:37 Stunden) kam auf Rang 35. Neuer Europameister ist Javier Gomez aus Spanien in 1:49:30 Stunden. Silber ging an den Russen Dmitry Polyanskiy (1:50:09 Stunden), Bronze an Andrea Salvisberg aus der Schweiz (1:50:32 Stunden).
Im Rennen der Elite-Herren erwischte Jonas Breinlinger den erhofft guten Start. Als Vierter verließ er das Wasser des Tejo. Jonathan Zipf folgte als 20., Lasse Lührs als 50. zehn Sekunden hinter dem erfahrenen Teamkollegen. Daraus ergab sich auf dem Rad zunächst die Konstellation zweier Ausreißer, einer der deutsch-stämmige Stefan Zachäus, der für Luxemburg startet. Die ersten Verfolger hatten sich zu einem Dutzend Athleten zusammengeschlossen, zu dem Breinlinger gehörte, und das große Feld fuhr mit Zipf und Lührs in der weiteren Verfolgung. In die Laufschuhe wechselte Jonas Breinlinger dann mit zwölf Konkurrenten, einer davon Welt- und Neu-Europameister Javier Gomez. Eine gute Minute später folgte das Feld mit dem verbliebenen DTU-Duo. Der Kampf um Silber und Gold wurde zunächst schnell zum Zweikampf Gomez gegen Dmitry Polyanskiy, dann ebenso schnell zur One-Man-Show des Galiziers. Breinlinger ordnete sich um Rang zehn ein, Zipf begann seine Aufholarbeit, mit der Lührs seine Mühe hatte. In den vorderen Regionen gestaltete sich nur das Ringen um den dritten Podestplatz spannend, mit gutem Ausgang für Andrea Salvisberg. Ein ordentlicher Lauf brachte Zipf noch auf Rang 17, Breinlinger wurde in der zweiten Hälfte des Laufes zunehmend langsamer und rettete sich auf Platz 29, Lührs folgte auf Rang 35.
Foto: Jo Kleindl | Deutsche Triathlon Union