
Eineinhalb Stunden nach dem Zieleinlauf der Damen warteten an der Victoria & Alfred Waterfront 64 Profiherren auf den Startschuss, unter ihnen Gregor Buchholz, Justus Nieschlag und Jonathan Zipf.
Während im Damenrennen Anne Haug ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen bestätigen wollte und diese „Prüfung“ auch erfolgreich bestand, ging es bei den deutschen Herren „lediglich“ darum, nach den zwei verpatzten Auftaktrennen der Weltserie in Abu Dhabi und Goald Coast City die guten Trainingsleistungen der letzten Wochen endlich auch im Wettkampf zu zeigen.
Im Hafenbecken des historisch erhaltenen Viertels der südafrikanischen Küstenmetropole erwischten die deutschen Herren einen eher durchwachsenen Schwimmauftakt. Jonathan Zipf nahm als 34. (+ 44 Sekunden), Gregor Buchholz als 39. (+ 47 Sekunden) und Justus Nieschlag als 48. (+ 56 Sekunden) die Verfolgung der aus elf Athleten bestehenden Führungsgruppe auf. Dort hielt Jonathan Brownlee das Tempo. Nach der ersten Radrunde betrug der Vorsprung vor einer kleinen Verfolgergruppe bereits elf Sekunden. Das Hauptfeld folgte siebzehn weitere Sekunden später, unter ihnen auch alle Deutschen. Im Verlauf der zweiten Runde schlossen die drei Verfolger zu den Führenden auf, während der Abstand zur Hauptgruppe um den WM-Führenden Mario Mola (Spanien) mit Beginn der dritten Radrunde 25 Sekunden betrug. Auch auf während der verbleibenden Rennkilometer auf dem Rennrad änderte sich an dieser Situation nichts. Die führenden vierzehn Athleten wechselten mit einem Vorsprung von 23 Sekunden auf die Verfolger in die Laufschuhe! Jonathan Zipf, Gregor Buchholz und Justus Nieschlag hatten zu Beginn der Abschlussdisziplin einen Rückstand von knapp einer halben Minute!
Und bereits auf den ersten Metern drückte Jonathan Brownlee auf das Tempo, um den derzeit besten Läufer der Kurzdistanzszene, Mario Mola, auf Distanz zu halten. Und das gelang dem Briten auch. Gemeinsam mit dem Franzoesen Dorian Coninx und dem Spanier Fernando Alarzo bestimmte der Olympiadritte von London das Renngeschehen. Zzu Beginn der zweiten und letzten Laufrunde betrug ihr Vorsprung vor dem Vierten (Henri Schoemann aus Südafrika) zwölf Sekunden. Bester Deutscher war zu diesem Zeitpunkt Gregor Buchhulz (+ 38 Sekunden). Auf den verbleibenden Kilometern kam dann doch noch einmal Spannung auf, als Mario Mola Meter um Meter aufholte und kurz vor dem Ziel nur noch einen Rückstand von 200 Metern hatte. Dies führte auch dazu, dass das Führungstrio gesprengt wurde und Fernando Alarza alles auf eine Karte setzte und sich absetzen konnte. Alarza siegte mit einem Vorsprung von 5 Sekunden vor Jonathan Brownlee und Dorian Coninx (+ 11 Sekunden). Mola wurde Vierter. (+ 20 Sekunden). Die Deutschen landeten abgeschlagen auf den Plätzen 20 (Buchholz), 23 (Zipf) und 36 (Nieschlag).
1. Fernando Alarza (ESP 00:54:11 Minuten
2. Jonathan Brownlee (GBR) +5 Sekunden
3. Dorian Coninx (FRAU) + 11 Sekunden
4. Mario Mola (ESP) + 20 Sekunden
5. Pierre Le Corre (FRAU) + 25 Sekunden
6. Henri Schoeman (RSA) + 28 Sekunden
20. Gregor Buchholz (GER) + 1:00 Minuten
23. Jonathan Zipf (GER) + 1:10 Minuten
36. Justus Nieschlag (GER) + 1:53 Minuten
Die Triathlonfreunde dürfen gespannt sein, ob und welcher deutscher Athlet bei der nächsten und vorerst letzten Qualifikationsmöglichkeit in Yokohama (14. Mai 2016) die erforderliche Norm „Top-8-Platzierung“ erfüllt.
Text: Klaus Arendt
Foto: Screenshot triathlonlive.tv/live