Schwimmhilfen 2016 Teil 2: Auftrieb

Aufmacher_F23Q9282Schwimmgürtel, Flossen, Pullbuoy und Schwimmbrett, aber auch Schnorchel, tragen dazu bei, dank einer verbesserten Wasserlage saubere Technikübungen zu trainieren.

 

Auftriebshilfen sollten dabei jedoch nur so lange zum Einsatz kommen, wie es methodisch im Rahmen der Technikverbesserung und Optimierung der Wasserlage sinnvoll ist. In den letzten Wochen vor der Wettkampfphase sollte auf diese Hilfsmittel sukzessive verzichtet werden. Hightech ersetzt definitiv nicht die Technikausbildung, ebenso wie das „stumpfe Dauerschwimmen“ nicht zwangsläufig auch zu einer besseren Wasserlage und einer schnelleren Bewältigung der Auftaktdisziplin führen. Insofern sollten Hilfsmittel auch nur für maximal ein Drittel der Trainingsdistanz verwendet werden.

Flossen_ultra blue fins(1)Flossen
Gerade für Anfänger bieten Flossen die Möglichkeit, leichter in das Beintraining einzusteigen, fortgeschrittene Schwimmer hingegen können ihr Beintraining intensiver gestalten. Durch das Tragen von Kurzflossen wird sichergestellt, dass der natürliche Beinschlag erhalten bleibt. Mit den Kurzflossen kann ein besonderer Reiz gesetzt werden, da durch die größere Fläche gegen einen erhöhten Widerstand gearbeitet werden muss. Dies gilt auch für intensive Serien (Training der Übergeschwindigkeit) in der Gesamtbewegung, bei der Flossen häufig zum Einsatz kommen. Flossen_Auch wenn die Monoflossen auf den ersten Blick eher den Delfinbeinschlag trainieren, stellt es für Triathleten einen nicht zu unterschätzenden „Kick“ im Training dar. Hierbei wird mit einer hohen Intensität gelernt, die Kraft aus der Bauchmuskulatur zu nutzen, um den Beinschlag effektiv einzusetzen. Schwimmern, die jedoch viel zu lange mit Flossen trainieren, wird es schwerfallen, die erlernte Armtechnik umzusetzen, wenn der „Flossenauf- und -vortrieb“ wegfällt. Kurzflossen kommen auch beim Training mit Widerstand zum Einsatz (siehe Widerstand).

  • Konzentration auf eine saubere Ausführung der Unter- und Oberwasserführung der Arme
  • „Trainieren“ der Wasserlage
  • Erleben der „Übergeschwindigkeit“
  • Motivation zum Beintraining

Pull-BuoyPullbuoy
Hinsichtlich des Pullbuoy-Einsatzes streiten sich die Experten. Die Befürworter lieben ihn wegen des nötigen Auftriebs, die Kritiker weisen darauf hin, dass zwei wesentliche Komponenten, die ein Triathlet ständig üben sollte, durch den zu häufigen Einsatz wegfallen: das Schwimmen in der Gesamtbewegung mit Beinschlag und nötiger Körperspannung! Beides ist mit dem Pullbouy nicht mehr gegeben. Schwimmern, die jedoch viel zu lange mit dem Pullbuoy trainieren, wird es schwerfallen, die erlernte Armtechnik umzusetzen, wenn der Auftrieb – auch aufgrund mangelnder Rumpfstabilität – wegfällt. Aus diesem Grund sollten gerade Einsteiger zum Trainieren der (Arm-)Technik die Kurzflossen verwenden.

  • Einschwimmen: kurze Strecken zum Aufwärmen der Extremitäten, beispielsweise 200 Meter mit abwechselnd 25 Meter Arme und 25 Meter Beine
  • Trainieren des Wassergefühls, beispielsweise beim Wriggen
  • nur für Fortgeschrittene: spezielles Trainieren der Armarbeit , gerne in Verbindung mit Paddles

Schwimmbrett_Kickboard-Standard_2014Schwimmbrett
Konzentration auf eine saubere Ausführung eines flüssigen Kraulbeinschlags, der aus der Hüfte kommt und nicht aus den Knien/Unterschenkeln. Das Schwimmbrett gehört in jede Schwimmtasche und sollte bei (fast) jedem Training zum Einsatz kommen. Triathleten sollten zwischen zehn und fünfzehn Prozent die isolierte Beinarbeit trainieren, was bei 500 Kilometern pro Jahr bereits 50‒75 Kilometer ausmacht. Wie dabei die Beinarbeit ausgeführt wird – Bauchlage, Rückenlage, Seitenlage, mit oder ohne Flossen – spielt letztendlich keine Rolle, Hauptsache die Beine werden trainiert. Kraulanfängern, also diejenigen, die nicht in der Lage sind, 500 Meter Kraul ohne Pause zu schwimmen, wird sogar empfohlen, bis zu einem Drittel ihres Trainings in isolierter Beinarbeit zu absolvieren. (Anmerkung: Ein Pullkick ist eine Kombination aus Schwimmbrett und Pull Buoy.)

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Text: Klaus Arendt | Meike Maurer | Erik Felsner
Aufmacherfoto: Armin Schirmaier