Maik Twelsiek: Meine Chancen auf Sieg liegen bei Null!

Maik-Twelsiek_Kona-2014_13.875 Punkte im Kona Ranking reichten Maik Twelsiek für eine erneute Teilnahme an den Ironman Weltmeisterschaften. Im tritime-Interview verrät der in Tucson lebende Deutsche, warum seine Siegchancen sehr gering sind!

Maik, mit welchen Gefühlen und Wünschen bist du in Kailua-Kona aus dem Fluzeug gestiegen?
Ich freue mich, in diesem Jahr wieder dabei zu sein und mich qualifiziert zu haben. Kona ist das Ironman-Rennen, zu dem alle wollen. Es ist unsere Weltmeisterschaft und dementsprechend gut sind auch alle vorbereitet. Zudem ist es auch der Wettkampf, bei dem neben dem stärksten Starterfeld auch noch ein sehr anspruchsvoller Streckenverlauf mit Hitze, Schwüle und Seitenwinden auf die Athleten wartet. Da habe ich schon und immer noch großen Respekt vor. Von daher bin ich auch etwas nervös, was mich im Rennen erwartet. Ich gebe aber auch zu, dass ich mit meiner Vorbereitung recht zufrieden bin. Wir werden es am Samstag sehen.

Du startest zum wiederholten Mal im Glutofen von Big Island. Wie gehst du generell mit Hitze um? Hilft es, dass du seit einigen Jahren in Arizona lebst und trainierst?
Die klimatischen Bedingungen auf Big Island machen mir schon zu schaffen. Ich leide dort immer sehr. Es sind aber weniger die Temperaturen, sondern die hohe Luftfeuchtigkeit! In Tucson findet man im Sommer Temperaturen von weit über 40 Grad Celsius vor, aber die Luftfeuchtigkeit liegt unter 10 Prozent. Von daher bin ich schlimmere Temperaturen gewöhnt, was durchaus hilft, aber … Was ich in Tucson jedoch gut finde und auch für Hawaii sehr hilfreich ist, sind die guten Trainingsbedingungen wie Pool, Gym, Track, Group Rides, Landschaft, Wetter und so weiter.

Wirst du auf deiner Reise nach Hawaii von deiner Frau Hillary, Freunden und deiner Familie begleitet? Welche Rolle nehmen sie dort ein?
Ja, Hillary ist mit dabei und ihre Schwester kommt eigentlich auch jedes Jahr für das Rennen mit rüber. Man lernt mit der Zeit auch immer mehr Menschen aus den Triathlon-Zirkus kennen. Und da ich nicht mehr all zu oft in Deutschland bin, sehe ich viele meist jedes Jahr wieder auf Hawaii.

Und deine Trainerin?
Leider nein, aber da ich in all den Jahren – letztes Jahr war die Ausnahme – immer auf mich allein gestellt war, sollte es auch am kommenden Samstag klappen.

Wie schätzt du deine realistischen Chancen ein?
Die Chancen auf den Sieg liegen bei Null Prozent! Frodo ist in Frankfurt schneller geschwommen, mittlerweile auch schneller Rad gefahren und wie gewöhnlich auch schneller gelaufen, als ich es kann. Er mag auch die Hitze. Das sieht für mich nicht gerade gut aus …

Wer sind die großen Favoriten auf den Sieg im Rennen der Herren?
Ich denke dies Jahr kann es mit einem deutschen Sieg wieder klappen. Mit Frodo, der eine Wahnsinnssaison hat, und Sebastian sind zwei heisse Eisen am Start. Aber auch Nils war letztes Jahr bei seiner ersten Teilnahme gleich auf Platz 6 und hat bestimmt einiges dazu gelernt.

Und bei den Damen?
Ich denke, es wird schwer werden, an Daniela vorbei zu kommen.

Worauf wirst du in der Rennwoche ernährungstechnisch besonders achten?
Das übliche. Ich freue mich schon auf den Kona Coffee und das leckere Obst. Ich probiere auch, genug zu trinken und dem Wasser ein paar Elektrolyte hinzuzufügen.

Womit verbringst du in Kona die trainingsfreie Zeit? Wie entspannst du dich?
Hillary wird mit ihrer Marke Smash auf der Expo sein, da fällt dann eigentlich immer etwas zu helfen an. Klar, dass ich da auch mal vorbeischaue. Das bringt Abwechslung in den Tag und hilft dabei, nicht verrückt zu werden. Und dann sind dort auch einige Freunde, die ich meist nur auf Hawaii wieder sehe und mit denen ich dann auch gerne Zeit verbringe und einen Kaffee trinken gehe.

Maik, wir wünschen dir für Samstag viel Erfolg.

Interview: Klaus Arendt
Foto: Klaus Arendt