
Der Schweizer Triathlon-Express ist auch auf der Laufstrecke nicht zu stoppen. Daniela Ryf absolviert ein einsames Rennen an der Spitze
Kann Daniela Ryf den Streckenrekord von Miranda Carfrae knacken? Sie brauchte vor zwei Jahren 8:52:14 h für den berühmtesten IRONMAN der Welt. Nach ihrem sensationellen Bike-Split von 4:25:53 h hätte Daniela nun gut 3 Stunden Zeit für den Marathon. Die ersten Schritte sehen noch nicht ganz rund aus, nach gut einem Kilometer fängt sie sich aber und läuft dann sehr konzentriert. Ihr 7 Minuten Vorsprung auf Jodie Swallow bleibt ihr erhalten auf den ersten 5 Kilometern. Bei Kilometer 12 sind es schon 9 Minuten Vorsprung. Hinter Jodie Swallow verschieben sich hin und wieder einige Plätze. Mary Beth Ellis hält konstant den 3. Platz, von hinten schiebt sich langsam die Vorjahresdritte Rachel Joyce heran.
Mareen Hufe hält sich toll als beste Deutsche auf dem 10. Rang. Jodie Swallow bekommt ab Kilometer 14 zunehmend Probleme, muss immer wieder gehen. Dagegen läuft es toll bei Rachel Joyce, die Britin liegt nun auf dem 2. Platz, dahinter ihre Landsmännin May Beth Ellis. Nach einer Weile ergeht es Ellis allerdings wie Jodie Swallow, sie muss immer wieder gehen und die Dänin Michelle Vesterby vorbei ziehen lassen. Ein tolles Rennen liefert auch Liz Blatchford, die Australierin überholt eine Konkurrentin nach der anderen. Jodie Swallow steigt schließlich erschöpft aus, Liz läuft sich auf Platz 3 nach vorn. Völlig unbeeindruckt von den Verfolgerinnen bleibt Daniela Ryf an der Spitze. Und sie macht Jan Frodeno einiges nach: auch sie musste sich im letzten Jahr in Kona noch mit dem zweiten Platz zufrieden geben – Frodo war Dritter – in diesem Jahr war sie nirgends zu stoppen. Weder auf Hawaii, noch in Frankfurt oder Zell am See. Das Triple der Damen geht 2015 in die Schweiz! Daniela Ryf siegt in 8:57:57 h. Damit knackt sie zwar nicht den Streckenrekord von Miranda Carfrae, aber das dürfte ihr nach diesem unglaublich erfolgreichen Jahr ziemlich egal sein. Das dritte Mal in Folge aufs Podium schafft es schließlich Rachel Joyce. Die 2013 war sie schon einmal Zweite, im letzten Jahr belegte sie den 3. Platz. Ihre britische Landsmännin Liz Blatchford wird schließlich Dritte vor der überglücklichen Michelle Veserby, die damit ihr bisher bestes Ergebnis abliefert. Mareen Hufe lag lange in den Top10 und lieferte mit 4:59:16 h den viertbesten Rad-Split ab. Leider musste sie der Hitze auf der Laufstrecke ihren Tribut zollen, sie finishte am Ende als 19 in 10:05:01 h. Sie blieb damit allerdings beste Deutsche, da Julia Gajer auf der Laufstrecke aufgegeben hatte. Eva Wutti aus Österreich wurde 16.
Hier die Top 10 der Damen im Ziel
2 9:10:59 13:03 Rachel Joyce
3 9:14:52 16:56 Liz Blatchford
4 9:18:50 20:54 Michelle Vesterby
5 9:21:45 23:49 Heather Jackson
6 9:23:50 25:54 Susie Cheetham
7 9:24:32 26:36 Sarah Piampiano
8 9:25:41 27:45 Camilla Pedersen
9 9:27:54 29:58 Caroline Steffen
10 9:28:36 30:40 Lucy Gossage
Text: Juliane Adam
Fotos: Meike Maurer