
Theresa Wild qualifizierte sich beim Ironman 70.3 Kraichgau für die WM auf Hawaii. Ohne überhaupt jemals eine einzige Langdistanz bestritten zu haben, reist die 23-Jährige ins Südseeparadies.
Resi, wie lange machst du schon Triathlon und wie bist du überhaupt zum Triathlon gekommen?
Ich betreibe Triathlon nunmehr schon seit fünf Jahren. Bis dahin war ich begeisterte Fußballerin. Nach dem Hausaufgaben gab es für mich nichts anderes außer dem runden Leder nachzujagen. Jedoch riss ich mir innerhalb von zwei Jahren zunächst das rechte Kreuzband und kurz darauf das linke. Daraufhin musste ich meine geliebten Fußballschuhe an den berühmten Nagel hängen. Meine Eltern wurden zu dieser Zeit auf Triathlon aufmerksam. Und da ich eine neue sportliche Herausforderung wollte, sah ich mir das Ganze an und stieg gleich mit ein.
Und welche Disziplin ist für Dich die größte Herausforderung?
Das Schwimmen: Die Kraultechnik verlangt mir immer noch einiges ab, jedoch gebe ich mein Bestes und will mich nach dem Motto „Übung macht den Meister“ ständig verbessern.
Wie verlief deine bisherige Saison?
Ich gebe gerne zu, sehr erfolgreich. Bei einigen Rennen über die olympische Distanz und bei 70.3-Rennen erreichte ich gute Platzierungen. Vor allem beim Ironman 70.3 Kraichgau blieb ich zum ersten Mal unter der magischen Grenze von fünf Stunden: Bei 4:59 Stunden blieb die Uhr stehen! Doch damit nicht genug, in meiner Altersklasse wurde ich Deutsche Meisterin und qualifizierte mich gleichzeitig auch für die 70.3-WM in Zell am See und für die WM in Kona. Der Traum eines jeden Triathleten. In Zell am See lief es für mich gut und ich kam als 8. In meiner AK ins Ziel. Meine dort konnte ich sogar im Vergleich zum Vorjahr um 16 Minuten verbessern. Das stimmt mich sehr positiv auf Hawaii. Ebenfalls war die Hitze in Zell am See auch eine gute Vorbereitung auf Hawaii.
Mit diesen sehr guten Resultaten und der entsprechenden Wettkampfhärte im Rücken steht jetzt das große Abenteuer Hawaii bevor. Wie hast du dich auf das Rennen auf Big Island vorbereitet?
Mein Trainer Bennie Lindberg hat mir einige harte und lange Einheiten in meinen Plan geschrieben, speziell nach Zell am See standen mehrere 6-Stunden-Radeinheiten auf dem Programm. Am nächsten Tag beispielsweise folgte eine lange Schwimmeinheit, eine Radeinheit und ein langer Lauf. Mein Ziel ist es, meinen Fußballspitznamen – Kampfschwein – mit nach Hawaii zu nehmen und diesem dort alle Ehre zu machen. Ebenfalls bin ich meinem Arbeitgeber sehr dankbar, der mich Mittwochnachmittags immer zum zum Training schicken und auch sonst dafür sorgen, dass meine Vorbereitung nicht zu kurz kommt. ABER ohne meine Familie, die mich immer unterstützt und hinter mir steht, wäre das ganze Training zeitlich und mental gar nicht möglich. Danke Euch!!
Hawaii wird deine erste Langdistanz sein. Auf was freust du dich am meisten und vor was hast du am meisten Respekt?
Respekt habe ich vor dem Schwimmen im Pazifik, im offenen Meer. Hier habe ich keinerlei Erfahrung. Das wird spannend. Das Radfahren in der Lavawüste und das Laufen bei siedender Hitze ist halt Hawaii. Das Rennen wird sicherlich immer wieder – ich hoffe für mich nur positive – Überraschungen parat halten. Ich freue mich einfach, dass es nun bald losgeht.
Was hast du dir für das Rennen in Kona am 10.10 vorgenommen?
Da es meine erste Langdistanz ist, lautet mein Ziel: Das Ziel ist das Ziel, frei nach dem Motto „Alles ist gut, solange du Wild bist!“ Ich will eingfach gut durchkommen.
Und für die Zeit danach?
Big Island hat neben dem Ironman noch weitaus mehr zu bieten. Ich möchte natürlich schnorcheln gehen, mit Delphinen schwimmen, die verschiedenen Strände ansehen, die Vulkane besichtigen, wandern und und und. Während meines Aufenthaltes hoffe ich, soviel wie möglich zu sehen!
Resi, vielen Dank für das Interview und wir wünschen Dir bei Deiner Hawaii-Premiere maximalen Erfolg.
Interview: Meike Maurer
Fotos: Privat