Grand Final: Sophia Sallers „way to the top is never a straight line“!

msj_3118_Janos Schmitt | triathlon.org2014 katapultierte sich die Mathematikerin als Deutsche Meisterin, Vize-Europameisterin
und U23-Weltmeisterin in die Herzen der Triathlonfans. 2015 stand neben ihren Master-Prüfungen in Oxford ganz im Zeichen der World Triathlon Series.

Sophia, mit 1.539 Punkten belegst Du als drittbeste Deutsche Rang 20 im aktuellen WTS-Ranking. Mit welchen Gefühlen und Wünschen bist Du nach Chicago gereist?
Natürlich hauptsächlich mit Vorfreude auf das Rennen. Ich habe in den letzten Wochen gut trainiert und einige technische Dinge etwas umgestellt, sodass ich gespannt bin, wie das am Freitag läuft.

In der aktuellen Saison lagen Licht und Schatten nah beieinander. Bei Deinem 4. Platz in Kapstadt verpasstest Du nur ganz knapp das Podium und in London wurdest Du Zehnte. Alle anderen Auftritte waren eher durchschnittlich. Was ist der Grund für Deine schwankenden Leistungen?
Ich glaube, der Hauptgrund ist wohl einfach, dass ich noch jung bin und noch viel lernen muss! 2015 war meine erste WTS-Saison. Kapstadt und London haben mir gezeigt, wo mein Potenzial liegt und was ich an einem guten Tag leisten kann. Nach meinen Master-Prüfungen in Oxford, also unmittelbar nach dem WTS-Rennen in London, war bei mir mental wohl auch erstmal etwas die Luft raus. Wenn man vier Jahre auf den Master hin arbeitet und er dann endlich geschafft ist, ist man körperlich und geistig auch erst mal geschafft. Wahrscheinlich hätte ich nach meinen Pruefungen ein bis zwei Wochen Pause einlegen und dann nochmal neu aufbauen sollen. Allerdings hätte ich dann auch einige Rennen aussetzen und auf wichtige Rennerfahrungen verzichten müssen. Und mit jedem Rennen, das nicht ganz so lief, wie ich wollte, habe ich viel dazu gelernt. Man lernt nunmal von seinen Fehlern mehr und schneller als wenn alles gut läuft. „The way to the top is never a straight line“, alles andere wäre nicht normal.

Wie schätzt Du Deine realistischen Chancen am Freitag ein? Mit welcher Taktik gehst Du in das Rennen?
Die Taktik ist einfach: race hard. Meine Chancen hängen viel davon ab, wie ich aus dem Wasser komme. In Stockholm war das Laufen ja endlich wieder besser, also hoffe ich, dass ich am Ende auch noch eine gute Abschlussdisziplin hinlegen kann.

Wer sind die großen Favoriten auf den Sieg im Rennen der Damen?
Natürlich ist Gwen Jorgensen die grosse Favoritin aber auch die zwei anderen Amerikanerinnen, Katie Zaferes und Sarah True, sind wirklich stark, und besonders bei dem Grand Final „daheim“ ist mit ihnen zu rechnen. Allerdings sollte man auch die Engländerinnen nicht unterschätzen. Zwar sind Vicky Holland und Non Stanford wohl nicht bei genug Rennen am Start gewesen, um in der WTS-Gesamtwertung ganz vorne dabei zu sein, aber mit einer Podiumsplatzierung beim Rennen in Chicago würden sie ihre Olympiaqualifikation schaffen.

Sophia, wir drücken Dir für das Grand Final alle Daumen!

Homepage Sophia Saller

Interview: Klaus Arendt
Foto: Janios Schmitt | triathlon.org und Jo Kleindl | Deutsche Triathlon Union e. V.