
Warum Yvonne van Vlerken in ihrem Wohnzimmer einen weiteren Sieg „einfahren“ möchte, erzählte sie der tritime-Redaktion.
Welche Erinnerungen hast Du an Deinen letzten Start in Roth, und was ist das Besondere an dem Rennen im Frankenland?
Für mich hat alles in Roth begonnen. In Roth absolvierte ich meine allerste Langdistanz, und nach meinem Sieg vor acht Jahren habe ich sofort aufgehört zu arbeiten, und mich zu 100 Prozent auf den Leistungssport konzentriert. Ich verbinde mit diesem Rennen unendliche schöne Erinnerungen und viele Emotionen, es bedeutet mit wirklich sehr viel. Und letztes Jahr war wieder etwas ganz besonders, das gemeinsame Finish mit meinem Lebensgefährten Per Bittner. Wir hatten beide nicht unseren besten Tag, dessen Ausgang wir sicherlich nicht wiederholen möchten, so einzigartig dieses Erlebnis schlussendlich auch war
Wie schätzt Du Deine realistischen Chancen ein, und was ist Dein ganz persönliches Ziel?
Es sollte kein Geheim sein, dass ich das Rennen gerne noch einmal gewinnen möchte. Hatte mich im vergangenen Jahrmein schmerzhafter Schlüsselbeinbruch an einem guten Ergebnis ausgebremst, werde ich am Sonntag fit ins Rennen gehen. Und natürlich habe ich mir einiges vorgenommen: Ich möchte ein sehr starkes Rennnen zeigen und mein gesamtes Potenzial abrufen. Wenn das klappt, dann kann ich mir nur selbst im Weg stehen, das Rennen ein weiteres Mal zu gewinnen
Wer sind die großen Favoriten auf den Sieg im Rennen der Herren/Damen?
Bei den Herren tippe ich auf Nils Frommhold. Ich glaube, dass ihm das Rennen sehr gut liegt. Außerdem ist er hungrig auf den Challenge Roth, weil er in Melbourne nicht das Ergebnis erreicht hatte, das er von sich erwartet hatte. Bei den Damen dürfen wir Anja Beranek nicht unterschätzen. Sie ist sehr gut darauf und wird wahrscheinlich als Führende auf die Laufstrecke gehen. Ob sie es dann nach Hause bringen kann, werden wir sehen. Es wird auf jeden Fall spannend.
Hast Du besondere Vorkehrungen auf ein bevorstehendes Hitzerennen getroffen?
Mit meinem Partner IdeniXx bin ich bestens vorbereitet, dazu haben ich die letzte Einheiten in der Wärme absolviert, insofern sehe ich also keine große Probleme auf mich zukommen. Im vergangenen Jahr war es ein wenig anders, da wurde es quasis von heute auf morgen heiß und niemand hatte ausreichend Zeit sich an die Hitze zu gewöhnen.
Wie sehen Deine letzten Schwimm-, Rad- und Laufeinheiten vor dem Wettkampf aus und wann machst Du die?
Das ist mittlerweile meine 27. Langdistanz. In der letzten Woche trainiere ich immer mein Standardprogramm, ein paar Intensitäten und geringe Umfänge, nur schwimmen gehe ich jeden Tag. Mehr darf ich leider nicht verraten. Das ist das Betreibsgeheimnis meiner Trainerin Siri Lindley. Ich bin mir sicher, alle Profis absolvieren ein sehr ähnliches Programm.
Wirst Du auf Deiner Reise nach Roth von Freunden und Deiner Familie begleitet? Welche Rolle nehmen sie dort ein?
Unsere Homestayfreunde in Hilpoltstein sind wie unsere zweite Familie. Über das Jahr verteilt sind wir öfter hier und wir genießen unser zweites Zuhause. Zu meiner großen Freude werden meine Eltern wieder vor Ort sein. In 2007 und 2008 waren sie ebenfalls hier, und beides Mal habe ich gewonnen. Ein gutes Ohmen, nachdem ich 2013 und 2014 nicht erfolgreich war. Meine Mutti bringt mir immer Glück, also steht einem möglichen Erfolg ja nichts in Weg. darüber hinaus reisen einige Freunden extra für das Rennen an, sogar aus Holland. Ich weiß das wirklich zu schätzen und freue mich darauf, sie an der Strecke zu sehen. Dankbarkeit ist hier GROß geschrieben!!
Yvonne, wir wünschen Dir in „Deinem Wohnzimmer“ viel Erfolg.
Foto: Simplon