
Während die einen beim Sport der musikalischen Dauerberieselung aus dem Weg gehen, um beim Training die Geräusche der freien Natur bewusst wahrzunehmen, fühlen sich andere durch fette Beats erst richtig motiviert.
All jene, die bislang den Kabelsalat zwischen Kopfhörer und Musikgerät als störend empfunden haben, können aufatmen: Mit dem In-Ear-Kopfhörer Jabra Sport Pulse Wireless gehört dieses Problem endlich der Vergangenheit an. In Verbindung mit der Jabra Sport App unterstützt der Kopfhörer den Athleten auch beim Training. Basierend auf einer biometrischen Herzfrequenzmessung im linken Ohr können nicht nur Fitness-Tests durchgeführt werden, der Athlet erhält auch regelmäßig Leistungsdaten über sein Training angesagt. Welche Daten das sind, wird innerhalb der App festgelegt, ebenso wie Profildaten, Herzfrequenzbereiche und Trainingsziele. Ausgewählte Trainingsergebnisse können auf Facebook und Twitter veröffentlicht werden.
Vor dem ersten Training sollte sichergestellt werden, dass der zur Erkennung der Herzfrequenz dienende linke Ohrstöpsel fest und sicher sitzt. Die im Lieferumfang enthaltenen vier EarGel-Größen für den äußeren Gehörgang und vier EarWing-Formen für die Ohrmuschel reichen für die individuelle Anpassung und einen angenehmen Tragekomfort aus. Etwas „aufwendiger“ hingegen ist die perfekte Positionierung und Anpassung des im Hals- und Nackenbereich aufliegenden Verbindungskabels der beiden Ohrstöpsel, schließlich sollen sich Letztere bei einer Kopfbewegung nicht „verselbständigen“.
Die Installation der kostenlosen deutschsprachigen Trainings-App und der nicht zwingend erforderlichen Sound-App mit weiteren Einstellungsmöglichkeiten für das Musikerlebnis erfolgt denkbar einfach, ebenso wie die Kopplung der erforderlichen Endgeräte (getestet wurde mit einem iPhone 6 Plus und einem iPod Nano). Das Training selbst wird über die Sports-Taste an der Außenseite des linken Kopfhörers beziehungsweise aus der App heraus gestartet. Nach dem Countdown (zehn Sekunden) beginnt auch schon das erste Musikstück. Die Steuerung der Playlist erfolgt über ein selbsterklärendes und einfach zu bedienendes Modul unterhalb des rechten Kopfhörers. Über die Tasten +, o und – wird nicht nur die Lautstärke geregelt, sondern man kann auch einzelne Lieder überspringen und Telefonate entgegennehmen. Auch wenn sich der Athlet durch eine freundliche Stimme im Ohr alle x-Minuten oder alle y-Kilometer über die gewünschten Leistungsdaten informieren lassen kann, ist es für Sportler ohne Sprachkenntnisse wünschenswert, diese Informationen auch in deutscher Sprache angesagt zu bekommen. Lediglich beim Einschalten der Kopfhörer wird man auf Deutsch begrüßt. Unabhängig von den Einstellungen kann der aktuelle Trainingsstatus jederzeit durch ein kurzes Betätigen der Sports-Taste (de-)aktiviert werden.
Die gemessenen Pulswerte zeigten lediglich bei den ersten beiden Einheiten auf den ersten Laufkilometern viel zu niedrige Werte an. Nachdem der etwas zu locker sitzende Ohrstöpsel durch einen größeren ausgetauscht wurde und der Kopfhörer richtig festsaß, entsprachen die ab dann gemessenen Werte denen eines parallel getragenen Referenzmodells. Ähnlich verhielt es sich mit der Distanzmessung: Erst mit der Freischaltung der Ortungsdienste erfolgte die Distanzmessung korrekt und entsprach dem Referenzmodell. Die herstellerseitig angegebene Akkulaufzeit des Kopfhörers (die Aufladung erfolgt mittels beiliegendem USB-Kabel) von bis zu fünf Stunden reicht auch für längere Radausfahrten aus. Beim Einschalten des Headsets wurde interessanterweise jedoch immer eine Restlaufzeit von vier Stunden angezeigt.
Für Einsteiger ist der Funktionsumfang des Jabra Sport Pulse Wireless sicherlich vollkommen ausreichend, ambitionierte Ausdauersportler hingegen, die mannigfaltige Anforderungen an die Steuerung ihres Trainings haben, werden nicht nur beim Workout, sondern auch bei der Auswertung Abstriche machen müssen. An den Musik- und Telefonfunktionen eines schnurlosen Kopfhörers hingegen werden alle Zielgruppen sicherlich gleichermaßen ihre Freude haben.
Text: Klaus Arendt
Foto: Hersteller