
Challenge Roth-Sieger Timo Bracht ist heiß auf die Titelverteidigung. Im tritime-online-Interview verrät der Eberbacher, wie er sich auf das Rennen im Frankenland vorbereitet hat.
Timo, welche Erinnerungen hast Du an Deinen letzten Start in Roth, und was ist das Besondere an dem Rennen im Frankenland?
Das Besondere an Roth ist die Atmosphäre. Für mich persönlich war es der Start meiner Triathlonkarriere. Das Rennen hat mich in den neunziger Jahren als Zuschauer vor Ort fasziniert, und ein Feuer in mir geweckt, das bis heute noch brennt. Dann mit Nummer 1 als Titelverteidiger auf den heiligen Boden des Landkreises Roth zurückzukehren ist schier unglaublich. Erinnerungen an die Rennen habe ich sehr viele: Als junger Student in der AK 25, das Laufduell 2004 mit Macca, die Defektgeschichte inklusive Bratwurstbestellung in 2013 und Aufholjagd zu Platz 3, und natürlich der Sieg im letzten Jahr.
Wie schätzt Du Deine realistischen Chancen ein, und was ist Dein ganz persönliches Ziel?
Meine realistischen Chancen sind, das Rennen wieder zu gewinnen. Und dies ist auch mein persönliches Ziel. Trotzdem werde ich nicht in den Wahn des immer höher, schneller und weiter verfallen. Ich will nicht gehetzt sein, sondern in mir ruhen, positiv denken, um das Beste aus mir heraus zu holen. Dann ist wieder alles möglich.
Wer sind – neben Dir – die großen Favoriten auf den Sieg im Herrenrennen?
Das wird auf jeden Fall ein Re-Match mit Nils Frommhold geben der darauf brennen wird, sich zu revanchieren. Darauf bin ich aber vorbereitet! Ich habe wieder sehr gut trainieren können. Mein Teamkollege Horst Reichel ist definitiv fit, mit ihm habe ich mich fast drei Wochen in der dünnen Luft von St. Moritz vorbereitet.
Hast Du besondere Vorkehrungen auf das bevorstehende Hitzerennen getroffen?
Ich bin gespannt, ob es dieses Jahr auch wieder so heiß wird wie im letzten Jahr. Dort konnte ich nämlich im Marathon meine Trumpfkarte ausspielen. Deshalb habe ich keine Angst vor der Hitze. Und nach 13 Teilnahmen auf Hawaii, weiß ich auch, wie ich mich dabei zu verhalten habe. Ich kann nur den ganzen Altersklassen Sportler empfehlen genügend Flüssigkeit und vor allem Salz zu sich zu nehmen, sich das Rennen gut einzuteilen, und auf die Signale des Körpers zu hören.
Worauf wirst Du in der Rennwoche ernährungstechnisch besonders achten?
Ich habe eine Engadiner Nusstorte gebacken, esse meinen Kindern die Gummibärchenvorräte weg und habe aus der Schweiz genügend Schokolade mitgebracht.
Wie sehen Deine letzten Schwimm-, Rad- und Laufeinheiten vor dem Wettkampf aus und wann machst Du die?
Da ich speziell trainiere und recht ausgeklügelte Programme habe, wäre das ein eigener Artikel. Insgesamt ist es wichtig die nötige Frische in den Körper zu bekommen um am Wettkampftag 100 Prozent leistungsfähig zu sein.
Wirst Du auf Deiner Reise nach Roth von Freunden und Deiner Familie begleitet? Welche Rolle nehmen sie dort ein?
Das schöne an Roth ist, dass es für Fans auch ein super Wettkampf ist, aber auch verdammt anstrengend. Von der Familie sind fast alle vor Ort, viele Fans, gute Freunde und alle Mitglieder vom Team Sport for Good. Und wer weiß vielleicht steht irgendeine junge Athletin oder Athlet als Zuschauer am Streckenrand, lässt sich inspirieren und kann sich in zehn Jahren selbst in die Siegerlisten eintragen.
Timo, wir wünschen Dir für Sonntag viel Erfolg bei der angestrebten Titelverteidigung.
Fotos: Team Sport for Good