
Seit Monaten fiebern die Gewinner auf den Gigathlon hin. Jetzt sind es nur noch wenige Stunden bis zum Startschuss. Grund für uns, die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen.
Es ist schon ein wenig komisch, sich für einen Team-Wettkampf zu melden, ohne die anderen Starter vorher zu kennen. Aber genau das ist das Spannende daran. Wird es funktionieren? Wie kommen wir miteinander aus? Und vor allem: Sind die anderen überhaupt nett? Eins vorweg: Das sind sie. Aber wie das bei so einem Abenteuer ist, darf auch ein wenig Drama nicht fehlen. Aber der Reihe nach.
Die Verteilung der Disziplinen
Bereits wenige Tage nach der Gewinnbenachrichtigung gründeten wir eine Gruppe auf Facebook, um uns besser absprechen zu können. Schnell wurde klar, dass die Disziplinvergabe nicht wirklich einfach werden wird. Fast jeder würde gerne Schwimmen oder Laufen, kaum einer Mountainbiken und erst recht nicht Inline skaten. Es folgten unzählige Posts und eine Doodle-Liste, aber wir kamen zu keinem Ergebnis. Es fehlte uns eine Person, die sich auf die Rollen stellen möchte. Da ich, Ann-Kathrin, auch noch in der Hessenliga starte und mir das Verletzungsrisiko beim Inlinepart zu groß gewesen wäre, verkündete ich dem Team meinen Ausstieg. Zu viert konnten die Disziplinen fair aufgeteilt werden, doch es fehlte immer noch eine Inlinerin. Und nach meinem Ausstieg musste dies unbedingt eine Frau sein, denn das schreiben die Regeln vor: Es müssen von jedem Geschlecht mindestens zwei Personen an den Start gehen.
Das erste Kennenlernen
Klaus, der Chefredakteur der tritime, startete erneut einige Aufrufe, schrieb Freunde und Bekannte an und kontaktierte sogar den Deutschen Rollsport und Inline-Verband e.V., doch es fand sich niemand. „Das wird schon werden“, redete er mir Mut zu. Ob er damit Recht behält? Ich war mir unsicher und bekam ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Team, das das Team ohne eine zweite Frau erst gar nicht an den Start gehen kann „Zur Not muss ich also doch ran“, sagte ich mir. Zunächst vergingen allerdings ein paar Wochen und das erste Treffen der Gigathleten folgte. In Wilfrieds Heimat Sinzig traf man sich auf einem leckeren Frühstück, tauschte sportliche und private Heldengeschichten aus und lernte sich näher kennen. „Bis heute besitze ich mein allererstes Rennrad“, gesteht Ben und betont, dass es bis heute einwandfrei läuft. Die Zeit vergeht wie im Flug und damit auch die Angst, dass unser Team nicht harmonisieren würde. „Ich freue mich schon“, hörte man immer wieder.
Und wer fährt jetzt Inliner?
Doch das Problem der Inlinerin war bekanntlich noch nicht gelöst. Bisher waren alle Bemühungen im Sand verlaufen. Bis Klaus’ Frau Uta sagte „kann ich das nicht übernehmen?“ Da war sie endlich: Unsere Inlinerin. Endlich, Erleichterung machte sich im team breit und die Vorfreude stieg – bis heute. Die Aufregung unter den Athleten und auch bei mir steigt, die statt Athletin nun zur Betreuerin geworden ist. Und so tauschten wir uns rege über Packlisten und unverzichtbare Utensilien aus, schrieben uns, wie sehr wir uns freuen und hoffen auf einen spannenden Wettkampf. Und bevor wir überhaupt an der Startlinie stehen ist klar: Das wird ein tolles Wochenende.

„Startaufstellung“
Das Team-tritime geht am Samstag (11. Juli) mit der Startnummer 1254 ins Rennen:
Stefanie Teske: Laufen
Uta Stitterich: Inline
Benjamin Hartmann: Mountainbike
Volker Schmidtmann: Schwimmen
Wilfried Schneider: Rennrad
Streckenverlauf Samstag (193 Kilometer | 4050 Höhenmeter)
Streckenverlauf Sonntag (213 Kilometer | 3050 Höhenmeter)
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Internet: gigathlon.ch
Text: Ann-Kathrin Ernst
Foto: Klaus Arendt