Pfarrer Thomas Stephan: Erfolgreicher Finisher

Thomas-Stephan_copyright-FinisherPixThomas Stephan kam mit einer Zielzeit von 13:18:48 beim Ironman Frankfurt 2015 glücklich ins Ziel. Nach seinem Diät-Marathon und mit 150 Kilometer schaffte er auch seinen zweiten Ironman und das, trotz der Hitze, schneller als im Vorjahr.

 

„Im Nachhinein ist es echt spannend, wie schnell sich Entscheidungen ändern“, sagt Thomas Stephan einen Tag nach dem Ironman auf der Awards Party. „Eigentlich wollte ich mich nicht wieder anmelden, aber ich habe es gerade wieder getan. Roth muss also warten.“ Der 46-Jährige bemängelt zwar, dass ein Rücktritt oder Umschreibung nicht möglich ist, aber auf die Chance auf das Rennen in Frankfurt im nächsten Jahr wieder machen zu können, wollte er nicht verpassen. „Das Heimrennen bleibt etwas besonderes“, so der Pfarrer.

2009-07-20 - Stand 02-2010 Feb 2Seine Geschichte ist etwas ganz besonderes: Bis 2012 nahm er 150 Kilo ab, lief seinen ersten Marathon. 2013 folgte der erste Triathlon und 2014 sein erster Ironman (tritime berichtete darüber). Dass nun auch die zweite Langdistanz so gut geklappt hat, macht den Mittvierziger sehr stolz. „Ich habe aus dem vergangenen Jahr viel gelernt und meine Taktit ist aufgegangen. Das ich nun auch noch drei Minuten schneller war als letztes Jahr ist toll.“ Und das, obwohl der Rennstart nicht nach seinen Vorstellungen verlief. Mit einer Zeit von 1:26 kam Thomas aus dem Wasser, geplant war eine schnellere Zeit. Außerdem hatten sich seine Kinesiotapes während des Schwimmens gelöst. Das Nachkleben in der ersten Wechselzone kostete ihn viel Zeit, sodass er 30 Minuten später als geplant mit dem Rad auf die Strecke ging.

Frodo und Kienle als Vorbilder
„Auf dem Rad lief es dann ganz gut. Ein ganz besonderer Moment war, als Frodo mich in Nieder-Wöllstadt überholte“, erzählt Thomas, der ein großer Fan des Olympiasiegers und seines Konkurrenten Kienle ist. „Als Sebi dann erst einige Zeit später an mir vorbeiflog wusste ich, dass es für Frodeno reichen wird. Der Abstand war schon riesig.“ Beflügelt vom ‚Treffen’ mit seinen Vorbildern konnte auch er auf dem Rad eine gute Leistung einfahren. Begeistert zeigt sich der 46-Jährige auch von den vielen Zuschauern in der Wetterau, die aufgrund des Wetters spontan mit Gartenschläuchen den Teilnehmer eine Abkühlung vepassten. „Das ist etwas ganz besonderes“, lobt er. Nach sechs Stunden und sieben Minuten kam er in die zweite Wechselzone. „Letztes Jahr bin ich beim Laufen eingebrochen. Das war die reinste Quälerei.“ In diesem Jahr wollte er das besser machen. Dafür hatte er bereits auf dem Rad mehr gegessen und getrunken als im Vorjahr. Wichtig waren auch in diesem Jahr wieder die vielen Freunde und Bekannte, die an der Strecke standen. „Ich bin dankbar, dass sie mich wieder so unterstützt haben“, freut sich der Frankfurter, „in diesem Jahr habe ich langsamer gemacht und mir die Kräfte gleichmäßig eingeteilt, auch da habe ich auch aus dem vergangenen Jahr gelernt.“ Mit einer Laufzeit von 5:12 Stunden ist er durchaus zufrieden, nach 13 Stunden und 18 Minuten bog Thomas Stephan in den Zielkanal ein.

Besser als die Startnummer
Noch vor dem Rennen spaßte er: „Wenn meine Platzierung niedriger ist als meine Startnummer 1474, das wäre toll!“ Das hat er nun erreicht und kann stolz darauf sein. Mit Platz 1335 gesamt hätte Thomas vorher nicht gerechnet. „Auf den Teppich zu laufen, war wieder richtig geil. Dieses Mal konnte ich es richtig genießen.“ Damit hat er sein eigentliches Ziel erreicht: Glücklich und mit eigener Kraft in den Athletengarten kommen. Und das trotz Hitze und sogar mit einer neuen Bestzeit.

Herzlichen Glückwunsch!

Text: Ann-Kathrin Ernst
Foto: FinisherPix und Privat