
Im Rahmen der Vorberichterstattung über den Datev Challenge Roth unterhielt sich die tritime-Redaktion mit der Frankfurterin Natascha Schmitt.
Natascha, du startest zum ersten Mal in Roth. Was ist das Besondere an dem Rennen im Frankenland, und worauf freust Du Dich am meisten?
Das ist richtig. Bisher habe ich das Rennen immer nur im Liveticker verfolgt, sodass ich einfach sehr gespannt bin, ob der Solarer Berg wirklich so voll und laut ist, wie er in der Übertragung rüberkam, und ob ich im Ziel weinen muss, da die Atmosphäre so unglaublich ist. Alles in allem freue ich mich auf eine hoffentlich schnelle Radstrecke durch den triathlonverrückten Landkreis Roth, und dann natürlich ganz besonders auf den Marathon entlang des Main-Donau-Kanals und einige Wälder. Ich liebe den Wald und seine Naturwege, sodass ich versuchen werde jeden einzelnen Schritt zu genießen.
Wie schätzt Du Deine realistischen Chancen ein, und was ist Dein ganz persönliches Ziel?
Die letzten Trainingseinheiten liefen nochmal richtig gut, sowie auch endlich im Wettkampf. Das Ironman 70.3-Rennen in Luxembourg hat mir sehr viel Selbstbewusstsein und Erleichterung gegeben. Die Form passt und ich gemeinsam mit meinem Team konnte ich endlich die Ursache für die großen Rückstände beim Radfahren finden Meine Leistungsdiagnostik am Dienstag hat mir zudem auch den Rücken gestärkt, sodass ich guter Dinge bin, meine persönlichen Ziele zu erreichen und ein Top-Ergebnis abzuliefern. In den ersten beiden Disziplinen werde ich mich größten Teils erstmal auf mich konzentrieren und an meine Angaben halten. Wenn das ganz gut geklappt hat, werde ich beim Laufen versuchen, einen möglichst schnellen Marathon zu absolvieren um noch einige Plätze gut machen zu können. Mein persönliches Ziel ist es, meine guten Trainingswerte im Wettkampf zu bestätigen beziehungsweise zu steigern. Wenn mir das gelingt, sollte eine neue Bestzeit und eine Top-6-Platzierung drin sein. Damit wäre ich dann schonmal sehr zufrieden, aber der Gewinn des Deutschen Meistertitels wäre noch das i-Tüpfelchen.
Wer sind die großen Favoriten auf den Sieg im Rennen der Herren/Damen?
Bei den Herren denke ich, dass Nils Frommhold ganz vorne landen wird. Bei den Frauen wird es eine spannende Angelegenheit, in der es vielleicht eine Überraschung geben wird.
Hast Du besondere Vorkehrungen auf ein mögliches Hitzerennen getroffen?
Da ich mir im Vorfeld des Ironman Frankfurts gemeinsam mit meinen Athleten, die dort gestartet sind, viele Gedanken zum Thema Hitze gemacht habe, werde ich versuchen diese dann auch in meinem Rennen umzusetzen. Grundsätzlich werde ich wie in fast jedem Rennen Kühlkleidung meines Sponsors Idenixx tragen, u. a. eine geschlossene Mütze und Pulskühler. Damit machen mir warme Temperaturen nicht so viel aus. Zudem werde ich vermehrt trinken und auch mehr Salz als gewöhnlich zu mir nehmen und versuchen meinen Energiehaushalt noch besser im Auge zu behalten.
Worauf wirst Du in der Rennwoche ernährungstechnisch besonders achten?
Da ich sonst überwiegend kohlenhydratarm esse, achte ich besonders in der Rennwoche auf eine kohlenhydrat-, abwechslungs- und mineralstoffreiche Kost in Form von Hirse, Dinkel, Kartoffeln mit Gemüse, Salat, Fleisch oder Fisch. Zudem achte ich auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder leichte Saftschorlen.
Wie sehen Deine letzten Schwimm-, Rad- und Laufeinheiten vor dem Wettkampf aus und wann machst Du die?
Meine letzte harte Schwimmbelastung war am Mittwoch. Die Hauptserie umfasste 3×400 Meter. Für das Radfahren habe ich am Dienstag nochmal einen Pacing-Test bei IQ athletik gemacht, um meine momentane Leistungsfähigkeit abbilden zu lassen, und um ganz genau meine Bereiche für den Wettkampf festlegen zu können. Zudem gab es am Mittwoch nochmals eine härtere Abschlusseinheit auf der Rolle in Form von 3×8 Minuten. Im Laufen habe ich am Dienstag noch einmal 2000 und 1000 Meter auf der Laufbahn absolviert. In den folgenden Tagen heißt es Beine hochlegen und nur noch kurz und ruhig trainieren. Und am Samstag findet in jeder Disziplin eine kurze Vorbelastung statt.
Wirst Du auf Deiner Reise nach Roth von Freunden und Deiner Familie begleitet? Welche Rolle nehmen sie dort ein?
Ja, alle Personen, die mir nahe stehen, werden am Sonntag vor Ort sein. Dazu zählen meine Eltern, mein Freund, mein Bruder und seine Freundin, meine Freunde und viele Bekannte. Ich freue mich, dass sie alle in Roth sind und mich unterstützen werden, obwohl es ja nicht mein Heimrennen ist. Jeder einzelne von ihnen wird versuchen mich immer wieder zu motivieren und nach vorne zu peitschen. Dabei dürfen sie auch ruhig sehr laut werden, das brauch ich einfach im Rennen! Ich habe immer gerne viele bekannte Gesichter an der Strecke, das motiviert und pushed mich sehr, da ich ihnen etwas zurück geben möchte, da sie sich extra die Zeit nehmen, um mich anzufeuern.
Natascha, wir wünschen Dir für Sonntag ein erfolgreiches Rennen.
Fotos: Ingo Kutsche | sportfotografie.biz