Svenja Thös: Ohne Fleiß kein Preis

Svenja-Thoes_los-gehts-1024x848Svenja Thös ist jung und seit ein paar Jahren sehr erfolgreich als AK-Athletin im Triathlon unterwegs. Wir stellen euch die 23-Jährige, die zusätzlich studiert und als Flugbegleiterin arbeitet, als neue tritime-Bloggerin vor.

Svenjas erster Triathlonstart war gleich beim 70.3-Rennen auf Mallorca im Jahr 2012. Seit damals zählt dieser Wettkampf zu ihren Lieblingsrennen. Wie fit sie dieses Jahr bereits ist, zeigte sie vor wenigen Wochen genau bei diesem Event. Mit Startnummer 111 gewann sie nicht nur ihre Altersklasse, sondern auch die Overall-Wertung aller AK-Athletinnen.

Svenja-Thoes_70.3Mallorca

Der Rennkalender für 2015 ist durchgetaktet: Morgen steht sie an der Startlinie des 70.3 Ironman im Kraichgau und wird versuchen, in der Hitze und den Hügeln der schwäbischen Toskana ein ähnlich gutes Rennen zu absolvieren.

Svenja Thös stellt sich vor
Mein Name ist Svenja Thös, ich bin 23 Jahre alt und ich komme aus dem schönen kleinen Saarland. Neben meiner Tätigkeit als Flugbegleiterin und meinem Studium bin ich mit Leib und Seele Triathletin. Ich bezeichne mich als ziemlich ambitionierte Athletin, denn wie sagt man so schön: Ohne Fleiß kein Preis und schon gar nicht im Sport.

Mein Tag beginnt meistens zwischen 7.00 und 8.00 Uhr am Morgen. Am Wochenende gerne auch mal etwas später. Nach einem leckeren Frühstück erfolgt die erste Trainingseinheit. Oft geht es danach in den Flieger oder an die Uni. Je nach dem, wie lange ich unterwegs bin, folgen danach weitere Trainingseinheiten. Allerdings trainiere ich nicht  nach Flügen. Meistens endet mein Tag gegen 23.00 Uhr, da ich abends gerne noch über den Büchern sitze. Als Hauptrennen habe ich dieses Jahr die EM 70.3 Ironman Wiesbaden und die WM 70.3 Ironman Zell am See geplant.

Svenja-Thoes

Svenja Thös im Interview

Svenja, was studierst du und wie bekommst du alles unter einen Hut?
Ich studiere Sport und Englisch auf Lehramt. Dieses Semester mache ich allerdings etwas weniger an der Uni, um mehr Zeit für das Fliegen und für den Sport zu haben.

Wie kamst du dazu als Flugbegleiterin zu arbeiten und was macht dir daran  besonders viel Spaß?
Ich wollte nach dem Abi nicht, wie alle meine Freunde und Bekannten, gleich zur Uni gehen bzw. eine Ausbildung beginnen, sondern erst etwas die Welt erkunden. Das Problem dabei war, das nötige Kleingeld aufzutreiben und da ich das Fliegen schon immer liebe, lag es auf der Hand, mich für die Ausbildung als Flugbegleiterin zu bewerben. Und zack, war die Zusage da und ich bin einen Tag nach meinem mündlichen Abi nach Frankfurt gereist, um die Ausbildung zu beginnen. Nach sechs Monaten durfte ich mit in den Flieger und nach zwei Jahren war ich eine komplett ausgebildete Flugbegleiterin. Es ist einfach großartig! Ich liebe es, mit den „meist“ sehr netten Passagieren zu fliegen und es fasziniert mich jedes Mal aufs Neue, wie es überhaupt möglich ist, dass so eine Maschine so weit und so lange fliegen kann.

Aus welchem Sport kommst du und wie bist du zum Triathlon gekommen?
Das ist sehr lustig, denn ich habe nie einen Sport aktiv betrieben. Obwohl, das stimmt nicht ganz, ich bin fünf Jahre lang aktiv Dressur geritten und war auch recht gut. Dann begann ich mit dem Springreiten, aber nach einem bösen Sturz habe ich die Lust am Reiten verloren. Als Kind war ich außerdem in vielen Vereinen. Ich habe Ballett, Leichtathletik, Volleyball, Judo, Schwimmen und Tennis ausprobiert, aber irgendwie hat mir alles keine Freude gemacht. Mit 12 Jahren habe ich einen Hund bekommen und lustiger Weise habe ich mit ihm angefangen, zu joggen und aufs Rad zu steigen. Am Anfang war ich natürlich ein extremer „Lahmi“, der nicht mal 5 km laufen konnte. Mein Hund musste immer auf mich warten. Aber ich wurde nach und nach besser, bis ich irgendwann sogar  morgens und abends jeweils eine 20 km Rund gelaufen bin. Ich war regelrecht vernarrt in das Laufen. Mit 17 Jahren war ich ein Jahr in Kanada, Montreal. Dort wurde ich gleich in ein Cross-Country-Team aufgenommen und gefördert, was mich  nochmal richtig voran gebracht hat. Irgendwann bin ich dann auch über die Sportart Triathlon gestolpert und los ging es.

Was reizt dich an Triathlon besonders?
An diesem Sport mag ich, dass man sich nicht auf eine Disziplin spezialisiert ist. Man hat immer Abwechslung und es wird nie langweilig. Zudem findet man aus allen drei Sportarten immer Leute, die mit einem trainieren.

Was war dein bisher größter Erfolg?
Mein größter Erfolg war gleich zu Beginn meiner Triathlonlaufband der WM-Titel 2012 in Las Vegas. In meinem Kopf hängen geblieben, ist aber auch mein 3. Platz bei der WM letztes Jahr in Mont Tremblant mit nur drei Sekunden Abstand auf Platz 1. Das war ein richtig harter Wettkampf, aber toll!

Was ist langfristig dein Ziel im Triathlon?
Hmm,  das weiß ich noch nicht so genau. Meine Trainerin, Claudia Hille und ich arbeiten mit Hochdruck daran, aus einem „Rohdiamanten einen Diamanten“ zu schleifen. Ob es gelingen wird, wissen wir beide noch nicht so genau. 2015 will ich noch einmal alles als AK-Athletin geben und schauen, was passiert. Ganz nach dem Motto: „Wo ein Weg ist, ist auch ein Ziel!“

Bisherige sportliche Erfolge
2012

2. Patz Ironman 70.3 Mallorca
1. Platz Ironman 70.3 World Championship, Las Vegas

2013
1. Platz Saarlandmeisterin
3. Platz Ironman 70.3 Mallorca
2. Platz Ironman 70.3 European Championship
4. Platz Ironman 70.3 World Championship, Las Vegas

2014
3. Platz Ironman 70.3 Mallorca
1. Platz Challenge Kraichgau und Deutsche Meisterin Mitteldistanz AK
2. Platz Ironman 70.3 European Championship, Wiesbaden
3. Platz Ironman 70.3 World Championship, Mont Tremblant, Kanada
1. Platz Challenge Paguera Mallorca und Europameisterin Mitteldistanz AK