
Auch das Triathlon-Rennen der Herren bei den Europäischen Spielen in Baku verlief vom Resultat nicht ganz wie erhofft für die Deutsche Triathlon Union. Jonas Breinlinger (Saarbrücken) landete nach 1:52:55 Stunden auf Platz 26.
Sieger in Aserbaidschan wurde nach 1:48:31 Stunden der Brite Gordon Benson. Silber ging an Joao Silva aus Portugal und der Lokalmatador Rostyslav Pevtsov (AZE) erkämpfte die Bronzemedaille.
„Ich bin nicht so wirklich zufrieden“, resümierte Breinlinger den Wettkampftag. „Das Schwimmen war in Ordnung, das Radfahren war gut, aber das Laufen hat nicht funktioniert heute. Ich habe versucht, meiner Nominierung gerecht zu werden, und bis zum Laufen hat das geklappt.“ Entsprechend hatte auch der DTU-Teilmannschaftsleiter, Vize-Präsident Leistungssport Reinhold Häußlein, viel Lob für seinen Schützling parat. „Die nackten Zahlen zeigen es zwar nicht, aber es war ein toller Kampf von Jonas, der sich im Rennen immer wieder an die Spitze herangekämpft hat und trotz der Verletzung durchgelaufen ist“, spielt er auch auf den kurz vor der Abreise gen Baku erlittenen Bänderriss Breinlingers im Fuß an.
Jonas Breinlinger erwischte die erhoffte Ausreißergruppe auf dem Rad
Das Schwimmen nahm einen erwartbaren Verlauf, da der Slowake Richard Varga das Feld aus dem Kaspischen Meer führte. Insgesamt gingen knapp zehn Athleten an der Spitze auf den Radpart. Rund 45 Sekunden dahinter Jonas Breinlinger mit dem Gros der Teilnehmer. „Im Schwimmen war für mich der Einstieg nicht so optimal, die Delfinsprünge im Flachen lagen mir nicht so sonderlich. Daher war ich bei der ersten Boje eher in der großen Menge und dann ist es schwer, den Überblick zu behalten. In Runde zwei habe ich noch ein wenig Boden gutmachen können.“
Auf dem Rad dauerte es vier Runden, bis sich das Feld zusammenschob. Initiiert vom Briten Thomas Bishop setzte sich aber schnell wieder eine Gruppe ab. Zu den neun Ausreißern zählte auch der deutsche Baku-Starter, und keiner der „großen Namen“ und Top-Favoriten des Feldes. „Die Gruppe ist gut gelaufen, nachdem wir uns vorne gefunden hatte“, erklärte Breinlinger diese im Vorfeld erhoffte Rennsituation. Konsequenz war, dass es die Führenden schafften, bis zum zweiten Wechsel einen Vorsprung von 1:30 Minuten herauszufahren.
Spannung um die Podiumsplätze beim abschliessenden Lauf
Die Spitze im Laufen übernahm zunächst das Trio Gordon Benson, Andrea Salvisberg (SUI) und der für die Türkei startende Niedersachse Jonas Schomburg. Breinlinger, etwas gehandicapt durch seinen Bänderriss im Sprunggelenk, ordnete sich auf Rang neun ein. Von hinten rollte Joao Silva das Verfolgerfeld genauso auf wie der Aserbaidschaner Rostyslav Pevtsov auf. Das Laufen wurde somit zu einer spannenden Angelegenheit, obschon das Führungstrio nur eine Runde gemeinsam absolvierte. Salvisberg erhielt eine Zeitstrafe und die schnellen Läufer aus der Verfolgergruppe kamen Meter für Meter an die Radausreißer heran. Benson schaffte es indes, die Führung zu verteidigen und Silva und Pevtsov auf Distanz zu halten. Breinlinger lief sein eigenes Rennen, der verletzte Fuß hielt immerhin den Laufbelastungen stand und am Ende stand Rang 26 in der Ergebnisliste für den 20-Jährigen.
Foto: DOSB
Text: DTU/Oliver Kubanek