
2014 erzielte Natascha Schmitt einige Top-10-Platzierungen. Dieses Jahr kämpft die Diplom-Sportwissenschaftlerin noch mit ein paar Verletzungen. Wo Natascha ihr erstes Rennen bestreiten wird und was der Saisonhöhepunkt werden soll, verrät die 29-Jährige im Interview.
Hallo Natascha, wie geht es dir momentan, wie hast du dich auf die Saison 2015 vorbereitet und was machen deine Verletzungssorgen?
Vielen Dank der Nachfrage. Mir geht es eigentlich ganz gut und ich freue mich schon auf das erste Rennen. Meine Vorbereitung in diesem Jahr war geprägt durch ein ständiges Auf- und Ab, besonders beim Laufen. Erst spielten meine Herzfrequenzwerte verrückt, sodass ich schon bei langsamen Tempo einen enorm hohen Puls hatte und somit an ein Tempotraining nicht zu denken war. Als sich die Form dann einigermaßen entwickelt hatte, entzündete sich meine Plantarsehne, wodurch ich ans Aquajoggen gebunden war. Im Trainingslager auf Lanzarote schmerzte dann meine Kniesehne, sodass ich nur
noch Radfahren und Schwimmen konnte. Und zu guter Letzt ist nun mein Gleitgewebe der Achillessehne entzündet, wodurch ich meine Laufkilometer wieder nur im Wasser sammeln kann. Jedoch versuche ich mich, von den ganzen Verletzungen und Rückschlägen nicht von meinem Ziel abbringen zu lassen. Ich bin der Überzeugung, dass ich im Winter sehr gut gearbeitet und vor allem auf dem Rad einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht habe. Was das Laufen angeht, lasse ich mich einfach überraschen, wofür das ganze Alternativtraining gut ist.
Am 9. Mai startest du beim 70.3-Mallorca. Das Rennen ist ziemlich gut besetzt – was hast du dir vorgenommen?
Ja, das Rennen in Mallorca ist in diesem Jahr sehr gut besetzt. Für mich geht es allerdings erstmal darum, dass ich überhaupt an den Start gehen und das Rennen zu Ende bringen kann. Aus diesem Grund schaue ich im Moment nur auf mich und besonders auf den Heilungsprozess meiner Sehne. Ich habe immer noch Laufverbot bis mindestens Mitte nächster Woche, wie es dann meinem Fuß geht, muss ich sehen. Wenn die Schmerzen bis nächste Woche verschwunden sind, möchte ich vor allem auf dem Rad meine guten Trainingswerte im Rennen abrufen und im Vergleich zu den anderen Mädels sehen, wo ich stehe und woran ich noch arbeiten muss. Wenn der Fuß mitspielt und das Laufen zu lässt, möchte ich möglichst viele Punkte für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft in Zell am See sammeln.
Ein Highlight in dieser Saison soll sicherlich auch dein Start bei der Challenge in Roth werden. Mit welcher Devise willst du dieses Rennen bestreiten und wie lautet deine persönliche Zielvorgabe?
Roth wird mein Saisonhöhepunkt sein. Nachdem ich mir letzte Woche die Radstrecke und die Umgebung angeschaut habe, freue ich mich noch mehr auf das Rennen, da mir die Strecken sehr gut gefallen haben. Mein Ziel wird es sein, das Beste aus meinem Körper herrauszuholen und meine persönliche Bestzeit, die bei 9:21:56 Min. liegt, deutlich zu unterbieten. Auch wenn die Vorbereitung alles andere als rund lief, halte ich an meinem Ziel fest. Schließlich sind es noch ein paar Wochen bis zum Rennen, da kann noch einiges passieren. Zudem möchte ich gerne ein Wörtchen in der Vergabe des Deutschen Meistertitels mitreden.
Im Mai wirst du für tritime sport einige Freiwasser-Trainingseinheiten am Langener Waldsee coachen. Wie genau werden diese Einheiten ablaufen und was erwartet die Teilnehmer?
Wir treffen uns immer um 18:45 Uhr an den Tischtennisplatten vor den Umkleidekabinen des Langener Waldsees und werden uns gemeinsam umziehen. Währenddessen gebe ich eine kleine theoretische Einweisung, was die Teilnehmer am jeweiligen Termin erwartet und worauf zu achten ist. Die drei Einheiten bauen aufeinander auf. In der ersten Einheit geht es erstmal um „Gefahren“ im Freiwasser und den Unterschied zwischen Becken- und Freiwasserschwimmen, zudem steht die Technik im Vordergrund. Die zweite Einheit befasst sich hauptsächlich mit der Orientierung und dem Schwimmen von längeren Strecken. In der letzten Einheit geht es um Taktik und hilfreiche Tipps für das Schwimmen im offenen Gewässer, zudem werden mehrere Massenstarts eingeübt. Es ist allerdings nicht undbedingt erforderlich an allen Einheiten teilzunehmen. Ich werde am Anfang jeder Stunde eine kurze Wiederholung zur vorangegangenen Woche geben, sodass jeder Athlet auf dem gleichen Stand ist. Schon jetzt freue ich mich auf die gemeinsamen Freiwassereinheiten.
Danke für das Interview, gute Genesung und viele Erfolg bei deinen nächsten Rennen.
Foto: Utz Brenner
Interview: Meike Maurer