Nicole Leder kann auf 25 Jahre Leistungssport im Triathlon und zahlreiche Erfolge zurückblicken.
2014 beendete die 43-Jährige ihre großartige Profikarriere. Seitdem gibt die gebürtige Duisburgerin verstärkt ihre sportlichen Erfahrungen in Seminaren weiter. Das eine oder andere sportliche Projekt steht allerdings auch noch immer auf
ihrer to-do-Liste.
Nicole, wie geht`s dir und was machst du seit deinem Rücktritt vom Leistungssport? Fehlt dir der Profisport oder bist du froh, dass du nun nicht mehr diesen Leistungsdruck hast?
Danke der Nachfrage. Mir geht es gut. Seit meinem Rücktritt vom Leistungssport bin ich weiterhin als Markenbotschafterin für Erdinger Alkoholfrei und Cube aktiv, leite Seminare, halte Vorträge und arbeite sowohl im Einzel- und im Firmen-Coaching. Ich habe eine tolle Zeit im Leistungssport gehabt, aber jetzt bin ich froh, dass ich diesen Leistungsdruck nicht mehr habe und einfach nach Lust und Laune trainieren kann.
Startest du noch bei dem einen oder anderen Rennen oder bist du „nur“ noch Coach, Motivatorin und Managerin?
Geplant ist derzeit auf jeden Fall ein Start beim Lauinger Triathlon im Juni. Ich werden den Kindertriathlon dort betreuen und am Sonntag selbst über die Olympische Distanz starten. Meine größte sportliche Herausforderung dieses Jahr ist allerding die MTB Transalp. Hier werde ich gemeinsam im Team mit einer Freundin an den Start gehen. 620 km mit dem Bike mit 24.000 Höhenmetern. Der Weg ist das Ziel – wir wollen gemeinsam die Distanz bewältigen – das wird sicherlich schon hart genug!
Hast du dir neben dem Profisport schon dein zweite Standbein als Coach aufgebaut. Wenn ja, wie? Und hast du konkrete Vorstellungen, was du als Trainerin noch erreichen möchtest?
Ich habe mit Lothar schon während unserer aktiven Zeit viele Seminare und Camps organisiert und als Coach betreut. Mir macht es Spaß, meine Erfahrungen aus 25 Jahren Triathlon-Sport weiterzugeben und Menschen zu einem gesünderen Lebensstil mit mehr Bewegung zu motivieren. Das ist auch mein Hauptzie: Möglichst viele Menschen für Sport zu begeistern.
Was ist der Unterschied bei der Trainingsplanung eines Profis und eines Hobby-Athletens.
Der große Unterschied ist definitiv das Zeitbudget, das einem Hobbyathleten zur Verfügung steht. Der Hobbysportler muss das Training für eine Halb- oder eine Langdistanz parallel zu seinem Vollzeitjob und zur Zeit mit der Familie gestalten. Das ist ein Balanceakt. Es soll ja niemand zu kurz kommen und die Regeneration darf auch nicht auf der Strecke bleiben. Vor diesen Sportlern und ihren Leistungen habe ich daher allergrößten Respekt.
Was macht dir am Coachen besonders viel Spaß?
Jede Person ist anders und hat eine andere Geschichte. Das passende Training oder die passende Sportart für jeden Einzelnen zu finden, macht mir Spaß. Das ist immer spannend und manchmal sind es einfach die kleinen Dinge, die einen auch als Coach glücklich machen – ein zufriedenes Lächeln oder der stolze Gesichtsausdruck, wenn der erste Wettkampf geschafft ist oder auch die erste Tour mit Klickies auf dem Rennrad bewältigt ist.
Vom 30. bis 31. Mai 2015 organisiert und leitest du mit Annette Mack auch für tritime sport ein Ladies-Triathlon-Camp in Seeheim-Jugendheim bei Frankfurt. Kannst du uns ein bisschen etwas über das Camp und die Inhalte sagen?
An erster Stelle steht an diesem Wochenende, der Spaß und die Freude gemeinsam Sport zu treiben – ohne Stress und Druck. Neben dem klassischen Triathlontraining – Schwimm-, Rad-, Laufeinheiten – werden wir in aller Ruhe an der Fahrtechnik arbeiten und einen Radwerkstattkurs machen. Reifen wechseln, eine Schaltung einstellen, ect.
Klassisches Rumpf-und Faszietraining steht auch noch auf dem Programm.
Danke liebe Nicole für das Interview und viel Spaß und Erfolg bei den nächsten Seminaren und deinen sportlichen Projekten.
Interview: Meike Maurer
Fotos: privat und Klaus Arendt