Daniela Ryf, Caroline Steffen und Julia Gajer bei den Damen sowie Sebastian Kienle, Jan Frodeno und Frederik van Lierde bei den Herren sind bei den diesjährigen Ironman European Championship in Frankfurt die Top-Athleten, die im Rahmen der heutigen Pressekonferenz im Mercedes Benz Nutzfahrzeugzentrum Frankfurt Rhein Main den Medienvertretern präsentiert wurden.
Auch wenn keiner der Protagonisten in der Bankenmetropole persönlich vor Ort war, wurden – mit Ausnahme von Daniela Ryf und Caroline Steffen – alle via Skype zugeschaltet:
Sebastian Kienle wünscht sich ein bis auf die Ziellinie spannendes Rennen, in dem alle drei Topstarter um den Sieg kämpfen werden. „Jetzt liegt es an uns Athleten, dass auf der Bühne Frankfurt auch ein großes Fest gefeiert wird“, freut sich der amtierende Ironman Europa- und Weltmeister bereits heute auf den 05. Juli 2015 und ergänzte: „Frederik und Jan haben mit ihren Siegen in Südafrika und Oceanside gezeigt, dass sie sich bereits auf einem sehr hohen Niveau befinden. Ich selbst bin noch nicht soweit, sehe mich aber auf einem guten Weg und werde in Frankfurt auf den Punkt vorbereitet auf den Startschuss warten.“
Jan Frodeno, der sich wie Kienle derzeit ebenfalls auf dem spanischen Festland auf die nächsten Wettkämpfe vorbereitet, hob die enorme psychische Balstung in einem Ironman hervor: „Die Schlüsselstelle im Wettkampf ist weniger das Schwimmen, Radfahren oder Laufen, es ist vielmehr der „Kampf in der Birne“, den es zu meistern gilt. Erst an den Tagen danach merkt man, wie sehr so ein Rennen einen mental mitnimmt! Hingegen ist es schon erstaunlich, wie schnell man die körperlichen Schmerzen vergisst!“ Jan Frodeno ist der Konkurrenzkampf und das gegenseitige motivieren im Vorfeld und im Wettkampf enorm wichtig, „letztendlich geht es in erster Linie um den Sieg und nicht darum, ob man die magische 8-Stunden-Schallmauer durchbrochen hat“ merkte der Dritte der letztjährigen Ironman Weltmeisterschaft abschließend an.
Frederik van Lierde freut sich auf den anstehenden Wettstreit mit den beiden Deutschen, kommt jedoch ganz schnell auf die Weltmeisterschaften im Oktober zu sprechen: „Jan ist derjenige, den es auf Hawaii zu schlagen gilt, während man auf dem Rad so lange wie möglich in der Nähe von Sebastian sein sollte!“ Angesprochen auf die körperlichen Grenzen, an die ein Langdistanztriathlet im Wettkampf geht, gab der Ironman Weltmeister von 2013 zu, dass die Schmerzen sehr schnell in Vergessenheit geraten, wenn sich der Helikopter über und das Führungsfahrzeug vor einem befindet.
Julia Gajer, aus Mallorca zugeschaltet, zeigte sich angriffslustig: „Es wird Zeit, dass der Europameistertitel endlich wieder nach Deutschland kommt. Bei mir läuft es derzeit richtig gut, sodass alle auf das erste Saisonhighlight gespannt sein dürfen! Allerdings werden mein neuer Trainer Wolfram Bott und ich die Strategie, die wir uns zurecht gelegt haben, wie Daniela Ryf und die zweifache Frankfurt-Siegerin Caroline Steffen zu schlagen sind, nicht verraten!“ Und mit Blick auf die WM im Oktober, bei der Julia Gajer langfristig einen Podestplatz erreichen möchte, ist die EM in Frankfurt mit den beiden Schweizerinnen ein ideales Rennen, um zu sehen, wo sie leistungsmäßig steht. Julia Gajer startet am 09. Mai beim Ironman 70.3 Mallorca in die Saison 2015.
Text und Foto: Klaus Arendt