Nils Daimer, 25 Jahre jung, 1,86 Meter groß, 77 Kilogramm leicht, lebte seinen Bewegungsdrang bereits in seiner Jugend mit Skateboarden, Skifahren und Klettern aus. Mit der Aufnahme in das Erdinger Alkoholfrei Perspektivteam möchte er seine Leistungen in einem professionellen Umfeld verbessern.
Nils, worin liegt für Dich der besondere Reiz im Triathlon?
Triathlon ist gnadenlos. Man muss drei Sportarten auf einem hohen Niveau bestreiten und dafür viel investieren. Als Quereinsteiger lag für mich der besondere Reiz darin, mir eine schwierige Aufgabe zu stellen.
Wie viele Stunden trainierst Du aktuell pro Woche?
Zwischen 15 und 25 Stunden, bestehend aus (mittlerweile) 3-4 mal Schwimmen, 3-4 mal Radfahren, 3-4 mal Laufen und 1-2 mal Stabi.
Bleibt da neben Studium/Beruf noch Zeit für all die schönen Dinge außerhalb des Sports?
Die letzten drei Jahre waren für mich eine extrem fordernde Zeit. Ich habe Gesundheits-managment dual studiert. Neben meiner Arbeit als Reha-Trainer (38 Stunden pro Woche), studieren und trainieren kam leider meine Freundin oder mein Freundeskreis oft zu kurz. Diese Work-Life-Balance zu finden fällt mir jetzt deutlich leichter, da ich aktuell nur halbtags arbeite.
Was bedeutet für Dich die Aufnahme in das Erdinger Alkoholfrei Persektivteam?
Die Aufnahme in das Erdinger Alko-holfrei Perspektivteam ist für mich eine große Ehre und ich sehe zu den Athleten des Profi- und Perspektiv-teams auf. Da ich erst vor drei Jahren in den Ausdauersport eingestiegen bin und vom Klettern/Slacklinen komme, bin ich dankbar von den Erfahrungen der anderen lernen zu können.
Wie waren die Reaktionen in Deiner Familie und im Freundeskreis?
Meine Familie – wir haben ein Wirtshaus 15 Kilometer von Erding entfernt – hat nichts mit Sport am Hut und ich musste immer um eine Berechtigung kämpfen. Das ich nun von der Brauerei unterstützt werde, die nur eine Viertelstunde entfernt liegt, hat definitiv die Sicht meiner Familie auf meinen Sport zum positiven verändert. Jetzt heißt´s nimma „Ja muarst du jetza scho wieda rumpen, ha?“ Mein Freundeskreis reagierte zunächst ähnlich. Aber mittlerweile sind einige meiner Freunde selbst Triathleten und wissen um den Stellenwert meines Hauptsponsors im Triathlon. Das macht mich natürlich ganz besonders stolz!
Dein großes Ziel ist die Teilnahme beim Ironman auf Hawaii! Warum?
Weil´s der größte Kampf im Triathlon ist. Heiliger Boden. Und außerdem hat die Mutter meiner Ex-Freundin mal zu meiner Kletter-/Slacklinezeit gesagt, dass ich das nie schaffen kann!
Demnach scheinen die Olympischen Sommerspiele in den persönlichen Planungen keine Rolle zu spielen. Warum?
Nicht wirklich, ich bin zu alt, um da noch hinzukommen. Dafür bin ich zu realistisch.
Hast Du Vorbilder?
Dan Osman (Anmerkung der Redaktion: Extremkletterer). Weil er mir gezeigt hat, das die Grenzen immer nur im Kopf sind. Die Abenteuer auch.
Was ist Deine Lieblingsdisziplin?
mhhh gute Frage. Wenn ich schwimme, freu ich mich aufs radln, wenn ich radl, freu ich mich aufs laufen und wenn ich laufe, freu ich mich aufs schwimmen. Das ist mit ein Grund, wieso ich Triathlon so sehr liebe. Es wird nie langweillig. Zumal MTB, Roadbike und Zeitfahren irgendwie noch einmal drei Disziplinen für sich sind.
Und wo siehst Du Verbesserungspotenzial?
In allen drei Disziplinen, um den Anschluss an die „großen Jungs“ zu schaffen.
Wo trainierst Du am liebsten?
Zum Schwimmen das Moosburger Freibad, zum Radfahren ganz klar die Hallertau und zum Laufen der Amperradweg zwischen Langenbach und Zolling!
Was ist Dein bisher größter Erfolg?
Der 12. Platz in Kraichgau (AK 1.Platz) und der Sieg auf der olympischen Distanz in Immenstadt
Wie sieht Deine Saisonplanung aus?
70.3 Kraichgau, Stadttriathlon Erding, 70.3 Gdynia, 2. Bundesliga Konstanz, Trans Vorarlberg Triathlon, 70.3 Rügen, Halbmarathon München und der 70.3 in der Türkei.
8 Fragen – 8 Antworten
Wo liegen Deine persönlichen Stärken?
Vermutlich in der Leidensfähigkeit. Wenn ich mich für etwas entschieden habe, ziehe ich das auch durch.
Wo liegen Deine persönlichen Schwächen?
In einer undisziplinierten Ernährung und in meiner Schussligkeit, die mich oft viel Zeit und Nerven kostet. Früh morgens trainieren kann ich auch nicht so gut, weil ich sehr gerne Schlafe.
Was macht Dich wütend?
Asoziales oder dekadentes Verhalten, Rassismus, Intoleranz und meine Schussligkeit.
Was bringt Deine Augen zum Leuchten?
Mein Zeitfahrrad und meine Freundin .
Was motiviert Dich?
Starke Konkurrenz, die Aufnahme in das Erdinger Alkoholfrei Perspektivteam, meine Freundin und Freunde, gutes Essen.
Worauf musst Du am meisten verzichten?
Auf soziale Kontakte außerhalb der Sportbranche. (Ich arbeite als Trainer.)
Wie (und in welchem Umfeld) entspannst Du Dich am besten?
Meine Freundin schleppt mich gerne auf Kunstaustellungen, Theatervorführungen oder Poetry Slam´s, wenn ich nicht trainiere. Ansonsten koche ich gerne mit Freunden zusammen – epic Meal Time!
Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?
Puh…hoffentlich mit mir selbst im reinen, in einer glücklichen Beziehung und am Ende einer langen und erfolgreichen Triathlon-Karriere.
12 Stichworte – 12 spontane Reaktionen
Leidenschaft: Triathlon.
Begabung: Man braucht auch das Talent sein Talent zu nutzen.
Entscheidungen: Entscheide dich oder du wirst entschieden.
Respekt: Hab ich durch den Sport gelernt.
Rivalität: Gesunde Rivalität = beste Motivation!
Fairness: Nicht immer vorhanden.
Intelligenz: 3,2 im Abi.
Image: Verplant!
Angst: Ist irrational und doch eine große Belastung.
Soziale Verantwortung: Sollte man sich oft bewusster machen! Schaut mal Salz der Erde an!
Olympia / Kona: Der Olymp!
Früher war alles besser … sagt meine Oma immer!