Julian Erhardt, 23 Jahre jung, 1,86 Meter groß, 73 Kilogramm leicht ist der erste Athlet des Erdinger Alkoholfrei Perspektivteams, der sich den Fragen www.tritime-magazin.de Redaktion gestellt hat. Über Fußball und Laufen führte sein Weg zum Triathlon. Die Möglichkeit, drei verschiedene Disziplinen zu trainieren und im Wettkampf zu vereinen, faszinierte den gebürtigen Münchner vom ersten Tag an. Sein großer Traum ist die erfolgreiche Teilnahme beim legendären Ironman auf Hawaii.
Julian, worin liegt für Dich der besondere Reiz im Triathlon?
Beim Triathlon hat man so gut wie immer die Möglichkeit, mindestens eine der Disziplinen auszuführen, egal wie gut oder schlecht das Wetter auch sein mag. Ebenso reizt es mich, Tiefen und Krisen, die im Wettkampf/Training auftauchen, zu überwinden und an Aufgaben zu wachsen.
Wie viele Stunden trainierst Du aktuell pro Woche?
Seit Ende Oktober habe ich im Schnitt 23 Stunden pro Woche trainiert. Davon verbringe ich 7,5 Stunden im Wasser, 8 Stunden auf dem Rad und 3,2 Stunden beim Laufen. Für Stabi, Athletik, Skilanglauf und Aquajogging habe ich 4,3 Stunden aufgewendet.
Bleibt da neben Studium/Beruf noch Zeit für all die schönen Dinge außerhalb des Sports?
Mit einem guten Zeitmanagement muss ich in meinen Augen auf nichts verzichten und falls doch, bietet die Saisonpause ausreichend Zeit, etwas nachzuholen. Auch während der Wettkampfzeit ist es wichtig, ab und an abschalten können und seinem Körper Ruhe und Abstand vom Triathlon gönnen.
Was bedeutet für Dich die Aufnahme in das Erdinger Alkoholfrei Persektivteam?
Ich sehe darin eine riesige Chance, die mir gegeben wurde. Und die versuche ich nun zu nutzen. Hierfür bin ich sehr dankbar und werde alles tun, um das in mich gesetzte Vertrauen zurückzuzahlen. Ich freue mich auf weitere lustige Treffen mit dem Perspektivteam. Und von den Profis habe ich bereits im Teamtrainingslager auf Fuerteventura enorm profitieren können. Für mich als jungen Athleten ist nichts hilfreicher als die Weitergabe von Erfahrungen durch die Weltklasse-Profis in unserem Team. Auch deren Anerkennung hinsichtlich meiner Entwicklung und Ziele hat mich für die Zukunft extrem motiviert.
Wie waren die Reaktionen in Deiner Familie und im Freundeskreis?
Von meiner Familie habe ich großen Zuspruch bekommen. Alles andere wäre auch untypisch gewesen, denn meine Familie steht immer hinter mir und mein Vater ist selbst leidenschaftlicher Triathlet. Auch in meinem Freundeskreis wurde die Aufnahme in das Team durchweg positiv aufgefasst.
Dein großes Ziel ist die Teilnahme beim Ironman auf Hawaii! Warum?
Zusammen mit Freunden verfolge ich den Ironman Hawaii bereits seit Jahren jedes Jahr live vor dem Fernseher und bekomme Jahr für Jahr mehr Gänsehaut. Den Mythos Hawaii selbst zu erleben und nach einem erfolgreichen Wettkampf die Stimmung beim Zieleinlauf auf dem Ali’i Drive aufzusaugen, motiviert mich tagtäglich im Training.
Demnach scheinen die Olympischen Sommerspiele in den persönlichen Planungen keine Rolle zu spielen. Warum?
Ich beobachte jedes einzelne WTS-Rennen meistens auch live vor dem Laptop und bin selbst auch noch ein großer Fan der Olympischen Distanz. Meine eigene Zukunft sehe ich jedoch auf den etwas längeren Distanzen, zumal man hier mehr in der eigenen Hand hat.
Hast Du Vorbilder?
Für mich ist jeder Mensch ein Vorbild, der es schafft, sein Leben so zu leben, dass er an dessen Ende zufrieden mit dem Vollbrachten ist.
Was ist Deine Lieblingsdisziplin?
Das Laufen, weil man dies bei jeder Witterungsbedingung machen kann und dabei ideal vom Alltag abschalten kann.
Und wo siehst Du Verbesserungspotenzial?
Ich versuche mich tagtäglich in jeder einzelnen Disziplin so gut wie möglich zu verbessern. Derzeit könnte ich auch keine signifikante „Schwachstelle“ formulieren.
Wo trainierst Du am liebsten?
Ganz klar die Toskana in Italien. Die Gegend um Cecina ist seit mehr als acht Jahren fester Bestandteil meines Ostertrainingslagers. Hier gibt es geniale Radstrecken sowie tolle Laufrunden auf dem weichen Boden im Pinienwald.
Was ist Dein bisher größter Erfolg?
Der Bayerische Meisertitel der Elite in Schongau 2012, weil ich an diesem Tag mein bisher bestes Rennen abgeliefert habe.
Wie sieht Deine Saisonplanung aus?
Der erste größere Höhepunkt wird für mich das 70.3 Rennen in Rapperswil sein. Je nachdem wie ich mich dort geschlagen habe, stehen dann unter Umständen noch die 70.3 EM in Wiesbaden oder alternativ die Challenge Walchsee sowie der Trans Voralberg Triathlon an. Immer wieder werde ich auch kleinere Rennen und Sprinttriathlons als harte Trainingseinheit nutzen, wie beispielsweise den Stadttriathlon in Erding oder den 55.5 in Saalfelden. Um auch nach wie vor meine Grundschnelligkeit auszubauen werde ich für mein Team vom Chiemsee voraussichtlich drei Rennen in der 1. Bundesliga bestreiten.
Und das sagt die Teammanagerin Wenke Kujala über Julian Erhardt
Julian ist seit 2015 Mitglied im Perspektivteam, er ist für mich allerdingskein Unbekannter, denn er wurde bereits seit 2011in das ERDINGER Alkoholfrei Regionalsponsoring Team aufgenommen. Julian ist also ein wirkliches Paradebeispiel für das Förderkonzept des Team ERDINGER Alkoholfrei.
Julian ist ein sehr akribischer Arbeiter, der enorm trainingsfleissig ist und schon jede Menge Erfahrung aus dem Triathlon mitbringt. Er verbreitet stets gute Laune, motiviert aber auch alle um sich herum, und treibt damit alle zu Höchstleistungen an. Er ist ein sehr offener und geselliger Typ, der den Sport mit Leib und Seele lebt! Julian zeigt sich bereits jetzt sehr professionell im Umgang mit seinen Sponsoren und Partnern, was für einen Profisportler bekanntlich auch ein wichtiger Faktor ist. Ich bin sehr gespannt, wie er den Umstieg auf längere Distanzen bewältigen wird, gehe aber davon aus, dass er für die eine oder andere Überraschung bereits in dieser Saison gut sein wird.
8 Fragen – 8 Antworten
Wo liegen Deine persönlichen Stärken? Zielstrebigkeit.
Wo liegen Deine persönlichen Schwächen? Beweglichkeit.
Was macht Dich wütend? Unsportlichkeit.
Was bringt Deine Augen zum Leuchten?
Schöne Trainingsstrecken bei schönem Wetter.
Was motiviert Dich?
Der Gedanke an einen erfolgreichen Zieleinlauf, bei dem man den Lohn für die harte Arbeit des Jahres gebührend feiern kann.
Worauf musst Du am meisten verzichten?
Mit einem gutem Zeitmanagement muss ich auf nichts verzichten.
Wie (und in welchem Umfeld) entspannst Du Dich am besten?
Zu Hause am Chiemsee bei Freunden und Familie.
Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?
Ich bin froh, dass ich es noch nicht weiß, denn so ist das Leben.
12 Stichworte – 12 spontane Reaktionen
Leidenschaft: Muss man für unseren Sport mitbringen.
Begabung: Schadet nicht.
Entscheidungen: Muss man treffen, und mit den Folgen klarkommen!
Respekt: Ist in gewissem Maße förderlich.
Rivalität: Belebt das Geschäft.
Fairness: Hat in meinen Augen immer oberste Priorität.
Intelligenz: Erleichtert einem so manches.
Image: Ist wichtig.
Angst: Ist da, um überwunden zu werden.
Soziale Verantwortung: Sollte man besonders als Profi ernstnehmen.
Olympia / Kona: Hat beides seine Reize.
Früher war alles besser: Würde ich so nicht sagen!