Trendwende in Südafrika: Nach zuletzt eher mäßigen Leistungen zeigten sich die DTU-Damen in Kapstadt stark verbessert. In Abwesenheit der WM-Führenden Gwen Jorgensen (USA) liefen Sophia Saller, Rebecca Robisch und Anne Haug auf die Plätze 4, 5 und 8.
Die Juniorin Laura Lindemann wurde bei ihrem zweiten Start in der Elite-Serie gute Siebzehnte. Es siegte Vicky Holland (GBR) vor Katie Zaferes (USA) und Nicola Spirig (SUI).
„Ja, ich bin zufrieden“, konnte Bundestrainer Dan Lorang endlich wieder komplett strahlend die Ergebnisse seiner Damen kommentieren. „Der Rennverlauf war für uns mit einer großen Radgruppe natürlich gut, aber was die Damen dann im Laufen gezeigt haben, war einfach stark. Sophia hat sogar viel Tempoarbeit gemacht und sich Rang vier wirklich verdient, und Rebecca war sehr vernünftig und konstant gelaufen. Anne hatte etwas Pech, da sie auf dem Rad ihre Verpflegung verloren hatte, und so am Ende etwas ‚leer‘ war, aber Platz acht ist auch sehr gut. Linda kann man als Juniorin ebenfalls nur eine tolle Leistung bescheinigen.“
Nicht ganz mithalten konnte das Strahlen des Bundestrainers mit dem der überglücklichen Viertplatzierten Sophia Saller. „Das hat Spaß gemacht und war schon geil“, ließ die U23-Weltmeisterin ihrer Freude freien Lauf. „Mit sowas habe ich nicht gerechnet, aber ich wusste, dass meine Form ansteigend war und es lief einfach wirklich sehr gut.“
Verkürzte Auftaktdisziplin
Die Geschichte des Rennverlaufs ist schnell und aus deutscher Sicht sehr positiv erzählt. Das Schwimmen wurde aufgrund der niedrigen Wassertemperatur auf 750 Meter verkürzt, sicherlich kein Nachteil für die DTU-Damen. Als schnellste DTU-Athletin verließ Laura Lindemann kurz hinter der Spitze den Ozean, ihr folgten Saller mit knapp 30 Sekunden Rückstand und noch ein Stück dahinter Robisch und Haug. In Führung waren nach dem Schwimmen Kati Zaferes, Helen Jenkins (GBR) und Pamela Oliveira (BRA). Auf dem Rad versuchte die Spitze zwar, von den Verfolgerinnen weg zu kommen, aber nach 13 Kilometern hatte sich eine 28-Frau starke Gruppe gebildet, in der alle deutschen Triathlon-Asse vertreten waren. Vor allem Nicola Spirig hatte dabei einen großen Anteil die Spitze einzuholen.
Spannende Laufentscheidung
Somit ging eine große Gruppe auf die abschließenden zehn Laufkilometer. Einen eher mäßigen Wechsel hatte dabei Sophia Saller, doch die Oxford-Studentin lief schnell aus dem hinteren Feld ganz nach vorne und bestimmte lange das Laufgeschehen mit. Auch Robisch und Haug liefen in der Spitzengruppe, etwas abreißen lassen musste Juniorin Lindemann. Letztlich kämpften zehn Damen um den Sieg und die Entscheidung fiel zwei Kilometer vor der Ziellinie. Einer Tempoverschärfung an dieser Stelle konnte nur Saller folgen, die Gruppe verkleinerte sich auf fünf Frauen, dann schaffte Holland gar die Flucht nach vorne und die Spitze zog sich schnell auseinander. Jetzt hatte auch Saller nicht mehr die Kraft, das Tempo der Führenden mitzugehen, beendete den Arbeitstag aber mit einem fantastischen vierten Rang. Ebenfalls starke Resultate erzielten Rebecca Robisch als Fünfte, die gegen Ende noch einiges an zwischenzeitlich verlorenem Boden gut machen konnte, und Anne Haug auf Rang acht. Mit Platz 17 fiel Juniorin Laura Lindemann da sogar schon etwas ab, wenngleich auch dieses Ergebnis über die ungewohnte längere Kurz-Distanz mehr als beachtlich ist.
An der Spitze ließ sich Vicky Holland ihren ersten WM-Serien-Sieg nicht mehr nehmen, Zaferes sicherte sich wie in den letzten Rennen schon Rang zwei und die Olympiasiegerin aus der Schweiz rettete ihren Podiumsplatz.
Endergebnis
1. Vicky Holland (GBR) 1:49:51 Stunden
2. Katie Zaferes (USA) 1:49 52 Stunden
3. Nicola Spirig (SUI) 1:49:56 Stunden
4. Sophia Saller (GER) 1:50:07 Stunden
5. Rebecca Robisch (GER) 1:50:09 Stunden
8. Anne Haug (GER) 1:50:21 Stunden
17. Laura Lindemann (GER) 1:51:07 Stunden
WM-Ranking (nach 4 von 10 Rennen)
1. Katie Zaferes (USA) 2905 Punkte
2. Gwen Jorgensen (USA) 2400 Punkte
3. Sarah True (USA) 1947 Punkte
7. Rebecca Robisch (GER) 1268 Punkte
15. Anne Haug (GER) 856 Punkte
19. Sophia Saller (GER) 699 Punkte
22. Hanna Philippin (GER) 629 Punkte
28. Laura Lindemann (GER) 544 Punkte
Text: auf Basis der Pressemitteilung der Deutsche Triathlon Union
Fotos: Deutsche Triathlon Union/ Jo Kleindl