Der in Freiburg lebende Berliner Triathlet und WM-Sechste von Hawaii 2014, Nils Frommhold, eröffnet seine Triathlon-Saison am kommenden Sonntag (Start So., 7.00 Ortszeit – Sa., 21.00 MEZ) beim Ironman Melbourne. Das Rennen ist gleichzeitig die Asia-Pacific-Championship, eine von fünf Kontinentalmeisterschaften in der Ironman-Rennserie.
Melbourne gehört für Nils Frommhold zu den drei wichtigsten Rennen in dieser Saison, dementsprechend hat sich der gebürtige Berliner vorbereitet. Unter anderem absolvierte Frommhold zwei harte Trainingslager Anfang des Jahres in Thailand und auf Fuerteventura. Jetzt will Frommhold wissen, wo er steht.
Gut in Australien angekommen
Die ersten Tage nach seiner Ankunft verbrachte Frommhold in Geelong, einem kleinen Triathlon-Mekka, eine Autostunde südwestlich von Melbourne, und das aus gutem Grund, wie er erklärte: „In Großstädten ist es meist nicht so einfach zu trainieren, dazu fand am
Triathlon-Kurs vergangenes Wochenende das Formel 1-Rennen statt, wodurch sich das Verkehrsaufkommen nochmals deutlich erhöhte.“
An Melbourne, wo er unter anderem die Australier Tim van Berkel (Hawaiii-Siebenter 2014), Peter Robertson (dreifacher Kurzdistanz-Weltmeister) oder Brad Kahlefeldt, aber auch die Deutschen Jan Raphael und Christoph Kramer zum Favoritenkreis zählt, reizt den Wahl-Freiburger das Abenteuer des Unbekannten, schließlich hätte er auch versuchen können, seinen Titel in Südafrika (am 29.3.) zu verteidigen. Doch Frommhold entschied sich für das Neue und Melbourne: „Es ist ein gut besetztes Rennenm – es ist schließlich auch eines der fünf Contintentalships, weswegen dort Masse sowie Klasse am Start ist.“
Flach und windig
Vom Rennen selbst erwartet Frommhold vor allem eins – Geschwindigkeit. „Das Schwimmen kann wellig sein, aber da darf man eben nur nicht die Nerven verlieren“, merkte er an und fügte hinzu: „Beim Radfahren hat man, glaube ich, zwei Autobahnbrücken und auf 180 Kilometer knappe 200 Höhenmeter. Es ist also alles auf Speed und Aerodynamik getrimmt. Das liegt mir ganz gut, schließlich gehöre ich nicht zu den Federgewichten und bin jemand, der relativ durchgängig eine hohe Geschwindigkeit halten kann und aerodynamisch auf seinem Rad sitzt.“
Speziell ist auch die Marathonstrecke: „Es ist eine Punkt-zu-Punkt- Strecke: 42 Kilometer auf einer sogenannten Beachroute dem Ziel entgegen. So etwas kann mental sehr anstrengend sein, aber auch wiederum motivierend.“
Hawaii-Quali sichern
Egal auf welchen Platz, Frommhold das Ziel erreicht, er gewinnt auf jeden Fall. Ein Finish sichert dem großen Blonden bereits im März die 100-prozentige Hawaii-Qualifikation. Doch Frommhold gibt sich kämpferisch: „Ich werde mich keinesfalls im Feld verstecken und werde das Optimum aus mir herausholen.“
Sichtbarer Unterschied zum Vorjahr im Equipment Frommholds ist der Einteiler, „von dem ich mir extremen aerodynamischen Nutzen verspreche“, weiß Frommhold. Nicht sichtbar, aber ebenso wichtig sind spezielle Schuheinlagen, mit denen er seit Hawaii läuft und sehr gut klar kommt, auch die Wettkampfernährung ist neu. Doch Frommhold betont auch: „Es ist vieles – zum Glück möchte ich sagen – beim Alten geblieben, weil das Setup und die Partner bisher gestimmt haben. Ich bin deshalb auch zufrieden, mit meinen Partnern langfristig weiterarbeiten zu können, etwas, was mich bisher auch ausgezeichnet hat.“