Mit einem tollen elften Rang sorgte Justus Nieschlag (Saarbrücken) für einen Lichtblick beim zweiten Rennen der Weltmeisterschafts-Serie in Auckland über die Kurz-Distanz (1,5 km – 40 km – 10 km). Der 23-Jährige war nach 1:57:49 Stunden bester Starter der Deutschen Triathlon Union, deren weitere Athleten keinen wirklich guten Tag erwischten. Gregor Buchholz (2:00:46 Stunden, Saarbrücken) wurde 30., und Franz Löschke (2:05:44 Stunden Potsdam) stand als 47. in der Ergebnisliste.
Ganz oben trug sich hier der Brite Jonathan Brownlee (1:55:26 Stunden) ein, der 15 Sekunden vor dem Spanier Javier Gomez und 26 Sekunden vor Pierre Le Corre (FRA) ins Ziel lief.
„Das war das beste Rennen von Justus im Elitebereich“, freute sich DTU-Elite-Bundestrainer Dan Lorang im Ziel mit seinem Nachwuchsmann. „Er hat alles so gemacht, wie es geplant war und ein sensationelles Resultat eingefahren. Unsere beiden erfahreneren Athleten konnten leider nicht ihre Leistung abrufen.“
Ein kleines deja-vu hatte der Bundestrainer diesbezüglich schon bei der ersten Disziplin des WM-Rennens in Auckland. Justus Nieschlag stieg nach starkem Schwimmen zwar als Zwölfter aus dem Wasser, doch bis die weiteren Anzüge der Deutschen Triathlon Union in die erste Wechselzone kamen, dauerte ähnlich lange wie bei den Damen ein paar Stunden zuvor. Gregor Buchholz war knapp anderthalb Minuten hinter dem Schnellsten, Richard Varga aus der Slowakei, an Land geklettert, Franz Löschke noch einmal 20 Sekunden dahinter. „Wie bei den Damen heute war das Rennen für die beiden damit gelaufen“, so Lorang.
Nieschlag von Beginn an mit an der Spitze des Feldes
So durfte er in der ersten Radrunde seinen jüngsten Schützling in der ersten Radgruppe und somit an der Rennspitze beobachten, während Buchholz in der vierten größeren Gruppe unterwegs war und Löschke zusammen mit dem gebürtigen Niedersachsen Jonas Schomburg, der für die Türkei antritt, das vorletzte Duo bildete. Dazwischen ergab sich ein spannender Kampf zwischen den Führenden mit Brownlee und Weltmeister Javier Gomez und den direkten Verfolgern, zu denen WM-Auftaktsieger Mario Mola, ebenso wie Gomez ein Spanier, zählte. Resultierend aus diesem Kampf ergab sich allerdings auch ein hohes Renntempo, so dass der Abstand von Buchholz und Löschke anwuchs.
Die Rennentwicklung auf dem Rad ließ letztlich drei große Gruppen entstehen, bevor der zweite Wechsel anstand: die Spitze mit Nieschlag, die Verfolger um Mola 1:10 Minuten dahinter und eine weitere Gruppe mit Buchholz, die annähernd vier Minuten Rückstand hatte. Franz Löschke hatte den Kontakt zu dieser Gruppe leider auch verloren und fuhr am Ende des Feldes. Den Lauf begann Jonathan Brownlee mit dem schnellsten Antritt, verfolgt von Javier Gomez und Pierre Le Corre. Nach Rückenproblemen in den letzten Wochen fehlte es Justus Nieschlag an Laufkilomtern, so dass er sich in den hinteren Laufreihen der Spitze einordnete. „Das hatten wir so abgesprochen“, erklärte Lorang. „Langsam anlaufen und dann sehen, den guten Platz möglichst zu halten.“
Der Brite setzte sich kontinuierlich vom Rest des Feldes ab und gewann ungefährdet sein erstes WTS-Rennen in 2015. Ihm folgten Gomez und Le Corre. Nieschlag merkte man die fehlenden Laufeinheiten kaum an, und sein elfter Rang ist als Super-Ergebnis zu bezeichnen. Die Endresultate von Buchholz auf Platz 30 und Löschke auf Platz 47 hatten sich die beiden Athleten genau wie das Trainerteam und die deutschen Triathlonfreunde dagegen etwas freundlicher vorgestellt. „Gregor war noch leicht gehandicapt von seinem Sturz vor dem Abu Dhabi-Rennen, aber er hatte dennoch etwas mehr erhofft“, weiß Lorang, dass sein eigentlicher Topmann demnächst auch wieder bessere Wettkämpfe zeigen wird.
Bereits in zwei Wochen haben beide wieder die Möglichkeit, beim dritten Rennen der WM-Serie an der Gold Coast Australiens zu zeigen, was wirklich in ihnen steckt.
Text: Oliver Kubanek
Fotos: DTU/ Kai Schwörer