Vor 20 Jahren waren Wissenschaftler noch der Auffassung, dass die individuellen Unterschiede in der Leistungsfähigkeit, beispielsweise im Sport und in der Musik, dadurch zustande kommen, wie eifrig der Einzelne bereit ist, strukturiert und mit der klaren Zielsetzung, die Leistung auf seinem Gebiet zu verbessern, regelmäßig zu üben.
Dieser Ansatz ist ein beliebtes Thema von populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen. Stellt sich die Frage, ob das fleißige Üben auch tatsächlich evidenzbasiert ist?
Um diese Frage zu beantworten wurde eine sogenannte Metaanalyse durchgeführt, die im Juli vergangenen Jahres veröffentlicht wurde. Die Analyse erstreckte sich dabei auf die Bereiche, in denen der Einfluss von freiwilligem Üben untersucht wurde. Für den Sport ergab sich folgendes Ergebnis: Freiwilliges Üben erklärt eine Varianz von 18 Prozent, was die Leistungsfähigkeit anbelangt. Dies bedeutet also, üben ist wichtig, aber seine Bedeutung wurde lange überbewertet. Demnach gilt also nicht immer der Satz: Übung macht den Meister!
Definition: Eine Metaanlyse ist eine Zusammenfassung von verschiedenen Untersuchungen in einem wissenschaftlichen Forschungsgebiet. Sie bedient sich statistischer Mittel, um eigene Aussagen auf der Basis der untersuchten Primäranalysen zu treffen.
Caroline Rauscher ist studierte Pharmazeutin mit Ernährungsweiterbildung. Sie besitzt fundierte Kenntnisse im Bereich der Leistungsphysiologie. Ihre Kontakte zu weltweit führenden Forschern nutzt sie u.a. für eine individuelle Konzeption von Sportgetränken, für die Herstellung von Mikronährstoffen je nach Bedarf eines Sportlers sowie für die Ernährungsberatung von Profis und Amateuren. Sie betreut international erfolgreiche Winter- und Sommersportler. Darunter bekannte Namen wie Julia Gajer, Andi Böcherer, Daniela Sämmler, Stefan Schmid und Paratriathlon-Weltmeister Thomas Frühwirth. Mehr Infos