Bis Ende Januar konnten sich interessierte Ausdauersportler für einen Startplatz im „Team-of-Five“ tritime-Gigathlon-Team bewerben. Unter den zahlreichen Bewerbungen entschied sich die Redaktion für Stefanie Teske, Ann-Kathrin Ernst, Volker Schmidtmann, Benjamin Hartmann und Wilfried Schneider.
Die Frankfurter Triathletin Ann-Kathrin Ernst, die derzeit im 1. Mastersemeseter „Medien und kulturelle Praxis“ studiert, wird in den kommenden Wochen das Gigathlon-Gewinnspiel journalistisch begleiten. Die Berichterstattung beginnt mit der Vorstellung der einzelnen Teammitglieder, und wir beginnen mit Wilfried Schneider.
„Et kütt wie et kütt und et hätt noch emmer joot jejange“ – für die Nicht-Rheinländer unter uns: Das heißt so viel wie „Es kommt wie es kommt und es ist schon immer gut gegangen“. Und so, behauptet Wilfried Schneider, wird es auch beim Gigathlon. Der 53-Jährige ist einer der fünf Gigathlon-Teilnehmer, die beim tritime-Gewinnspiel Glück hatten. Und bringt nicht nur dreißig Jahre Wettkampferfahrung und Gelassenheit, sondern auch sehr viel Humor mit in das fünfköpfige Team.
Für 2015 fehlte Wilfried das große Ziel. Im vergan-genen Jahr war das der Ironman Frankfurt. Im Winter stand ein Hausumbau an: statt Training stand Fenster erneuern und die energetische Sanierung auf dem Plan. Durch den Mangel an einem Ziel, folgte die Faulheit. „Ich wurde dann immer bequemer, vor allem in der Vorweihnachtszeit“, sagt Wilfried ehrlich. Am Silvesterabend schreibt er seine Bewerbung. Es musste doch ein Ziel her. An seine Bewerbung dachte er Anfang Februar schon gar nicht mehr, dann kam die erfreuliche Nachricht. Er hat einen der heißbegehrten Startplätze der tritime ergattern können. Freude überwiegt, auch wenn die Bequemlichkeit der Weihnachtszeit ihm noch anzusehen ist. „Jetzt ist der Ehrgeiz geweckt. Schließlich muss ich eine einigermaßen wettkampftaugliche Figur bekommen“, erzählt Wilfried und fängt an zu lachen.
Eine wettkampftaugliche Figur ist sicherlich die Basis, die die Teilnehmer bei ihrem Abenteuer in der Schweiz haben müssen. Denn der Gigathlon ist alles andere als ein Spaziergang. Gigathlon, das heißt für unser tritime-Team: Zwei Tage, 405 Kilometer, 7.400 Höhenmeter und fünf Sportarten. Wer welche Sportart macht, ist noch nicht klar. Wilfried würde am liebsten Schwimmen. Am schlimmsten wäre wohl das Inline skaten und das Mountainbiken. „Moutainbiken nur wenn es sein muss, da bin ich doch etwas zu klein für mein Gewicht“, schmunzelt die Frohnatur.
Aber nicht nur das Sportliche, sondern auch die Geselligkeit soll für das Team nicht zu kurz kommen. Dafür wird Wilfried sorgen. Seine Eigenschaften: Gute Laune, positiv gestimmt und immer für einen Spaß zu haben. „Und einen leckeren Wein von der Ahr hab ich auch in der Tasche, natürlich für nach dem Rennen!“
Ausdauersport ist für Wilfried ein wichtiger Ausgleich zum Beruf, der ihn jeden Tag aufs neue fordert: als Integrationsberater versucht er behinderten Kindern und Jugendlichen eine (berufliche) Perspektive zu bieten. In den nächsten Wochen wird Wilfried das Trainingspensum wieder erhöhen, um ein möglichst gutes Ergebnis für das Team erzielen zu können. „Ich will da nicht mit der dicken Plautze hin und sagen ‚ok mal gucken’! Ich bereite mich gut vor, schiele aber nicht nach einer Platzierung. Sport bedeutet mir viel, ist jedoch nicht alles im Leben. Der Spaß soll dabei im Vordergrund stehen. Ehrgeiz ja, aber gesund.“
Gesund wird hoffentlich auch unser Team das Ziel erreichen. Mit einer Menge Spaß und neuen Erfahrungen im Gepäck. Doch egal, wie gut sich das Team auf den vorbereitet und was auch immer im Wettkampf kommen mag, eins ist für den Hobby-Schauspieler Wilfried bereits jetzt schon klar: „Et kütt wie et kütt und et hätt noch emmer joot jejange!“
Text: Ann-Kathrin Ernst
Fotos: FinisherPix.com (Wilfried Schneider) und Remy Steinegger | gigathlon.ch
Internet: gigathlon.ch