DTU-Kader 2015: Rebecca Robisch

Rebecca Robisch dürfte mit Anja Knapp zusammen derzeit eine der Damen im DTU-Team sein, die am längsten Triathlon betreibt. Von klein auf war sie vom Triathlonvirus gefangen. Kein Wunder, denn sie kommt direkt aus der Triathlonhochburg Roth. Derzeit läuft bei ihr alles nach Plan. Rebecca ist gut durch den Winter gekommen und konnte beim Triathlon-WM-Serienauftakt in Abu Dhabi als beste Deutsche mit Platz 11 überzeugen. Heute steht das nächste Rennen der Triathlon-WM-Serie in Auckland an. Ein schwerer Kurs, den Rebecca aber sehr mag: „„Ich sehe hier für mich große Chancen, ein gutes Rennen zu machen, da ich schwere Radstrecken liebe“.

Nächsten Samstag feiert die gebürtige Rotherin ihren 27. Geburtstag. Als 10-Jährige absolvierte sie ihren ersten Triathlon. Bereits seit 12 Jahren gehört das 1,65 m große Energiebündel dem DTU-Kader an. Es gab viele Höhen und auch einige Tiefen in ihrer bisherigen Triathlonkarriere, aber Rebecca hat sich immer wieder zurückgekämpft. 2012 war sie kurz davor, alles hinzuschmeißen und mit dem Triathlon aufzuhören. „Bevor überhaupt die Qualirennen für die Olympischen Spiele in London angefangen hatten, war ich schon am Ende. Ich hatte die Freude am Sport verloren. Habe nur noch sehr hart trainiert und bin dabei immer schlechter geworden,“ reflektiert sie heute rückblickend. „Ich galt immer als Talent und hab bereits mit 18 Jahren mit Jungs wie Daniel Unger und Jan Frodeno trainiert. Körperlich ging das irgendwie, aber mein Kopf hat irgendwann verweigert,“ weiß Rebecca heute die Situation einzuschätzen und ergänzt „Dan Lorang, der heutige DTU-Bundestrainer, hat mich 2012 im richtigen Moment aus meinem Loch geholt und mich überzeugt, dass es schade wäre, aufzuhören.“

Heute schaut Rebecca, dass sie für den Kopf immer einen Ausgleich findet: „Ich brauch etwas neben dem Sport, womit ich mich beschäftigen kann!“
Gerade hat sie beispielsweise passend zum Saisonstart ihre Masterarbeit im Fach Gesundheitsmanagement und Prävention abgegeben. Der Kopf war beschäftigt, die Form ist gut – es läuft also alles nach Plan und Rio de Janeiro ist fest im Visier der Fränkin.

Interview mit Rebecca Robisch

Was war letzte Saison gut und was lief eher nicht optimal?
2014 war mein bisher bestes Jahr bis zu meinem Radsturz beim Rennen in Stockholm, bei dem ich mir eine Gehirnerschütterung zugezogen habe. In Edmonton eine Woche später konnte ich daher leider meine Leistung bzw. meine Form nicht mehr zeigen.

Welches Rennen war dein bestes in der Saison 2014?
Von der Platzierung war mein neunter Rang in London mein bestes Resultat im vergangenen Jahr.

Was ist dein Lieblingsrennen?
Ich freu mich immer auf neue Rennen in der Serie. Das Rennen in Abu Dhabi fand ich genau deswegen sehr spannend. Meine Lieblingsrennen sind aber das Heimrennen in Hamburg und der Wettkampf in Stockholm. Die schwedische Hauptstadt ist einfach toll. Es macht dort immer Spaß, einfach mal eine halbe Stunde locker durch die Stadt zu joggen. Alle sind freundlich und es gibt viel zu sehen.

Was hast du im Vergleich zur letzten Saison verändert?
Ich habe in den letzten zwei Jahren viel an meiner Schwimmschwäche gearbeitet. Hab viele Umfänge im Wasser mi Wettkampftempo absolviert und zudem auch das Krafttraining erhöht. Auch mental hab ich viel gearbeitet, damit ich mich im Wasser richtig battlen kann, wenn es hart auf hart kommt.

Was hast du dir für die WM-Serie 2015 vorgenommen?
Ich möchte in dieser Saison meine Leistung stabilisieren und mir dauerhaft einen Platz in den Top Ten erkämpfen. Das ist aber gar nicht so einfach. Alle Mädels sind sehr gut in Form. Oft entscheidet die Tagesform.

Auf welches Rennen freust du dich am meisten?
Ich bin schon sehr gespannt auf den Olympiakurs in Rio de Janeiro. Gleichzeitig wird es dort Anfang August ernst werden, denn es wird der erste Qualiplatz für die Olympischen Spiele vergeben.

Was ist deine Lieblingseinheit?
Wenn ich gut drauf bin, mag ich wettkampfnahes Training sehr gerne  – zum Beispiel schnelle Koppeleinheiten.

Was vermisst du, wenn du lange im Trainingslager oder auf Reisen bist?
Meine fränkische Heimat fehlt mir immer am meisten und meine Eltern. Wenn ich Zuhause bin, ist das immer wie eine große Party und wir machen alle zusammen Sport.

Was machst du an Ruhetagen am liebsten?
Ich liebe es zu kochen, baden zu gehen und einfach mal nur in die Sonne zu liegen. Shoppen mit Mama ist aber auch was Schönes.

Steckbrief:
Geboren: 04.04.1988
Beruf: Profi Triathletin
Heimatort: Roth (bei Nürnberg/Bayern)
Wohnort:
Saarbrücken
Trainingsort: Olympiastützpunkt Saarbrücken
Trainer: Dan Lorang | Schwimmtrainer: Hannes Vitense
Verein: Triathlon Freunde SaarLouis
Bundesligaverein: Team Ejot Buschhütten

Mehr Infos über Rebecca

Text und Fotos: Meike Maurer