Getestet: Der Gravity III von Newton

Wo lassen sich Laufschuhe im Dezember perfekt testen? Richtig – auf Fuerteventura, denn hier findet man nicht nur das ganze Jahr über sehr gute Laufbedingungen – Asphalt, loser Untergrund, steile Anstiege und rasante Downhills – sondern auch immer angenehme Temperaturen. Während Deutschland im Einheitsschmuddelgrau versinkt, hat die tritime-online-Redaktion ein paar Laufschuhe eingepackt und sich auf die Kanareninsel zum Testen zurückgezogen. Mit im Koffer war u.a. der Gravity III von Newton.

Die Firma Newton ist vermutlich nicht jedem auf Anhieb geläufig. Was nicht groß verwunderlich ist, denn die amerikanische Laufschuhmarke ist noch relativ jung.
2007 in Amerika eingeführt, kamen die Schuhe 2010 auf den deutschen Markt.

Einige Modelle von Newton zeichnen sich vor allem durch ein besonderes Alleinstellungsmerkmal aus, das  sogenannte POP-System (Point of Power Plattform). Hinter diesem System verbirgt sich eine spezielle Sohlenkonstruktion. Sprich im Ballenbereich befinden sich fünf lange rechteckige Erhöhungen aus Gummi – von Newton auch Strahlen genannt. Diese sollen einen stabilen Stand geben und vor allem für ein schnelles Laufgefühl sorgen.
Was wir im Test natürlich genauer unter die Lupe genommen haben.

Grundsätzlich ist der Gravity III ist ein minimalistischer Neutrallaufschuhe. Fortgeschrittene Läufer können mit diesem Schuh laut Hersteller sowohl längere Trainingseinheiten sowie Wettkämpfe absolvieren.

Besonderheiten des Gravity III
Der Gravity III besitzt eine EVA-Zwischensohle (Erklärung: EVA ist die Abkürzung für Ethylenvinylacetat. Das Material ist ein sehr leichter, gut dämpfender Kunststoffschaum). Im Vorderfuß ist der Laufschuhe mit dem bereits erwähnten POP-System ausgestattet. Der Newton Gravity III basiert zudem laut Hersteller auf einer patentierten „Action- Reaction-Technologie“ im Vorfuß- und Fersenbereich. Die flache Bauweise und die speziellen Dämpfungseigenschaften des Schuhs sollen zu einem besonders aktiven Laufstil über den Mittelfuß führen.

Die Fakten zum Gravity III
Sprengung: 3 mm
Gewicht bei Gr. 42,5 (Damenmodell): 251 g pro Schuh
Material: Mesh-Obermaterial
Sohle: EVA Mittelsohle und abriebfeste Gummiaußensohle mit Carbongummiabsatz
Pronationsstütze: Neutral
Männermodell: Gelb/Rot/Schwarz
Damenmodell: Pink/Gelb
Im Frühjahr 2015 kommt der Gravity IV auf den Markt. Außer farblich wird sich der Schuh allerdings nicht verändern.

Der Test
Der Gravity III ist wirklich anders. Das macht sich schon beim bloßen Gehen bemerkbar, da man durch das POP-System ganz anders abrollt als bei anderen Laufschuhen. Durch die minimale Sprengung und die Überhöhung im Ballenbereich, steht man sehr flach im Schuh und wird quasi fast schon dazu genötigt, auf dem Mittelfuß zu landen. Dieser Effekt macht sich beim Laufen deutlich bemerkbar – spürbar durch eine gewisse Dynamik beim Abrollen und Abdrücken.
Zudem auffallend ist, dass der Fuß durch die spezielle Sohlenkonstruktion auf Ballenhöhe sehr gut durchblutet wird – kalte Füß wird man mit dem Gravity III beim Laufen folglich nur schwer bekommen können.

Der Newton Gravitiy III ist sowohl mit Socken als auch ohne bequem zu tragen, da der Schuh zumindest bei schmalen Füssen eine sehr gute Passform hat und keine Nähte drücken oder reiben. Der Schuh bietet auf Asphalt wie auf sehr losem Untergrund ein gutes Abrollverhalten und guten Grip. Zudem ist die Sohle so stabil, dass keine Steine durchdrücken können. Lediglich bei Nässe neigt der Schuh je nach Untergrund etwas zum Rutschen.

Der Schuh ist  für Läufer mit neutraler Abrollbewegung geeignet. Läufer, die etwas mehr Stütze brauchen sollten eher das Modell „Motion“ wählen. Es  ist das etwas stabilere Pendant zum „Gravity“. Er ist Baugleich mit 3 mm Sprengung und POP1-Technologie. Eine etwas breitere Mittelfußbrücke soll allerdings für etwas mehr Stabilität sorgen.
Zu beachten: Newton-Schuh fallen tendenziell eher etwas größer aus.

Laufexpertin und  Trainerin Annette Mack zum Gravity III:
„Newton scheint es tatsächlich zu schaffen, dass viele Läufer mit diesem Laufschuh eher auf dem Mittelfuß aufkommen. Was grundsätzlich sehr gut ist. Wichtig ist der Hinweis, mit dem Schuh langsam zu beginnen, damit nicht gleich die Waden völlig überlastet sind oder die Achillessehnen Probleme machen. Ich sehe den Schuh auf jeden Fall als Ergänzung zum „normalen Laufschuh“ mit dem man zum Beispiel sehr gut technischen Übungen wie Lauf-ABC etc. machen kann.“

Text und Fotos: Meike Maurer