Diabetesrisiko: Zucker oder Süßstoff

Wenn man an Diabetesrisiko denkt, dann fällt einem sofort „Zucker“ ein. Um diesen Risikofaktor auszuschalten, versuchen viele Menschen den Zuckerkonsum zu reduzieren und weichen deshalb auf Süssstoffe aus. Ist Zucker oder Süßstoff nun das größere Übel?

Die deutsche Gesellschaft für Endokrinologie hat kürzlich einen Zusammenhang zwischen Diabetesrisiko und bestimmten Süssstoffen hergestellt: So fand man heraus, dass die Blutzuckerwerte von Mäusen im Glucosebelastungstest anstiegen, nachdem ihnen ins Trinkwasser Süsstoffe wie Saccharin, Aspartam oder Sucralose gegeben wurde.

Erste Ergebnisse einer ernährungsphysiologischen Studie zeigen Folgendes auf: Teilnehmer die Süssstoffe verzehrten hatten ein höheres Gewicht, höhere Werte im Nüchtern-Blutzucker und im HbA1c (Langzeitzuckerwert). Außerdem waren ihre Werte im Glucosebelastungstest nicht im Normbereich. Die Wissenschaftler vermuten nun, dass die Süssstoffe das Wachstum von Darmbakterien begünstigen, die ihrerseits die Aufnahme von Zucker und auch von kurzkettigen Fettsäuren aus dem Darm erhöhen.Die regelmäßige Einnahme von Süssstoffen könnte deshalb die Nahrungsverwertung steigern.

Tipp von Ernährungsexpertin Caroline Rauscher:
Lieber dosiert Zucker, Honig oder Ahornsirup zum Süßen verwenden. Außer man ist tatsächlich Diabetiker, dann ist Süßstoff besser.

Foto: Ralf Graner

Caroline Rauscher ist studierte Pharmazeutin mit Ernährungsweiterbildung. Sie besitzt fundierte Kenntnisse im Bereich der Leistungsphysiologie. Ihre Kontakte zu weltweit führenden Forschern nutzt sie u.a. für eine optimale und individuelle  Konzeption von Sportgetränken, für die Herstellung von Mikronährstoffen je nach Bedarf eines Sportlers sowie für die Ernährungsberatung von Profis und Amateuren. Sie betreut international erfolgreicher Winter- und Sommersportler. Darunter bekannte Namen wie  Julia Gajer, Andi Böcherer, Daniela Sämmler, Stefan Schmid und Paratriathlon-Weltmeister Thomas Frühwirth. www.nutritional-finetuning.com