Sonja Tajsich: Motiviert und voller Tatendrang

In einer Pressemitteilung  ihres Hauptsponsors gab Sonja Tajsich am 09.09.2014 das vorzeitige Ende der Saison 2014 bekannt. Nach einem DNF auf Hawaii im Oktober 2013 waren die vergangenen Monate von Verletzungen und Rückschlägen geprägt, ein Start in Kona frühzeitig schon außer Reichweite. Die Viertplatzierte der Ironman-WM des Jahres 2013 stellte sich im Kurzinterview den Fragen der www.tritime-magazin.de-Redaktion.

Sonja, zum ersten Mal seit einigen Jahren kannst Du beim für die Triathlon-Szene wichtigsten Wettkampf des Jahres nicht in das Renngeschehen eingreifen. Was überwiegt zwei Wochen vor dem Startschuss: traurig über die durch Verletzungen, Höhen und Tiefen geprägte Saison oder Vorfreude auf den bevorstehenden Qualifikationszyklus für 2015?
Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, muss ich zugeben, dass ich heuer gar nicht sooo traurig über den Nicht-Start auf Hawaii bin wie ursprünglich befürchtet. Anfang des Jahres war ich am Grübeln, ob ich das Thema Hawaii  überhaupt angehen soll, weil meine Tochter Lisa in die Schule kommt. Dann waren die beiden Wettkämpfe auf Lanzarote und Frankfurt vom Pech verfolgt und irgendwie schon ein Hinweis, dass es dieses Jahr einfach nicht sein soll. Die Virus-Infektion vor sechs Wochen hat sein übriges getan. Ich bin froh, nicht vor unmittelbar vor einem Hawaii-Start zu stehen, ich wäre wahrscheinlich wahnsinnig geworden. So konnte ich für mich die einzig richtige Entscheidung treffen und meine Saison vorzeitig beenden.

Verfolgst Du das Rennen im Internet / Fernsehen live oder lässt Du Dich am anderen Morgen überraschen, wer gewonnen hat?
Natürlich werde ich das Rennen live verfolgen! Das ist doch klar! Da bin ich viel zu neugierig!

Mit dem Shootingstar der Saison, Daniela Ryf, der amtierenden Weltmeisterin Mirinda Carfrae, Caroline Steffen, Rachel Joyce und Yvonne van Vlerken stehen bei den Damen gleich fünf Athleten ganz oben auf der Favoritenliste. Welche Athletinnen werden Deiner Meinung nach letztendlich auf dem Podium stehen? Und welche Rolle spielen in diesem Jahr die deutschen Starterinnen, allen voran Deine Teamkameradin Julia Gajer?
Für das Podium tippe ich: Rachel Joyce, Mirinda Carfrae und „Überraschung“. Da bin ich auch gespannt, wer es nach ganz vorne schafft. Es gibt einige, denen ich es zutraue, unter anderem meiner Teamkollegin Julia Gajer. Ich drücke auf jeden Fall alle meine Daumen. Egal wer es nach ganz oben schaffen möchte, an diesem Tag muss alles passen!

Und bei den Herren? Welche drei Profis werden Deiner Meinung nach am Ende die Nase vorn haben?
Bei den Herren tippe ich auf Sebastian Kienle, Jan Frodeno und Eneko Llanos. Das wird ein Rennen in deutscher Hand! Und super spannend.

Die Saison 2014 und den geplanten Start beim Ironman Mallorca musstest Du aufgrund einer Virusinfektion vorzeitig beenden beziehungsweise absagen. Bist Du mittlerweile wieder vollständig gesund? Und wie geht es Deinem Fuß, der Dir im vergangenen Jahr beim Saisonfinale in Kona zu schaffen machte?
Die Woche nach Zell am See war fürchterlich und es war die einzige Möglichkeit, die Saison zu beenden. Den ganzen September über hatte ich Saisonpause. Gottseidank bin ich mittlerweile wieder komplett gesund, voller Tatendrang und guter Dinge. Ich schaue nach vorne, freue mich auf den Wiederaufbau und auf das, was kommt! Und meine Füße sind seit Januar 2014 völlig in Ordnung, juhu!

In einer Pressemitteilung Deines Hauptsponsors wurde ebenfalls darüber informiert, dass Du in die nächste Saison mit einem neuem Trainer und neuer Motivation starten wirst. Wie sehen die Planungen für die nächsten Monate aus? Welche Ziele hast Du Dir gesetzt, und vor allem, welcher Trainer unterstützt Dich dabei, diese zu erreichen?
Ich war so froh, dass das Flämmchen wieder lodert und habe beschlossen, dass ich wieder einen Trainer möchte, dem ich mich anvertraue. Zuvor hatte es keinen Sinn gemacht, weil ich ja ständig verletzt war. Aber jetzt geht es besser und ich bin sehr zuversichtlich. Mit Ralf Ebli war ich ja sehr zufrieden, nichtsdestotrotz möchte ich gerne noch etwas neues kennenlernen und habe mich dazu entschlossen, jemand anderes um Rat und Tat zu kontaktieren. Wer es ist, das werden wir nach Hawaii bekannt geben. Das Training begann bereits am vergangenen Montag!

tritime-Portrait Sonja Tajsich (Ausgabe 2|2012)

Fotos: Klaus Arendt und Armin Schirmaier