Es ist vollbracht: Sebastian Kienle heißt der neue IRONMAN WORLD CHAMPION! Er holte den fünften deutschen Sieg auf Hawaii in 8:14:18 Stunden. Jan Frodeno holt hinter dem Amerikaner Ben Hoffmann den dritten Podiumsplatz in Kona. Hier der komplette Rennbericht zum Marathon.
Mit 4:06 min Vorsprung auf seinen Landsmann Maik Twelsiek ist Sebastian Kienle auf die Laufstrecke gegangen. Er wollte seinen Konkurrenten auf der Radstrecke wehtun und sein Konzept ist voll und ganz aufgegangen.
Mit langen Schritten und fest entschlossenem Blick beginnt er den Marathon. Mit deutlichem Abstand gehen Marino Vanhoenacker und Vorjahressieger Frederik Van Lierde auf die Strecke, gefolgt von Ben Hoffman und dem dritten Deutschen im Bunde Nils Frommhold.
Deutscher Männer-Power auf der Laufstrecke
Fast 13 Minuten später laufen Andreas Raelert und Jan Frodeno gemeinsam los. Jan setzt in der Wechselzone derweil seine Pannenserie folgt und muss noch einmal zurück ins Zelt, da er das falsche Oberteil gegriffen hat. Immerhin: unter den ersten 11 befinden sich 5 deutsche Athleten. Derweil baut Sebastian Kienle auf dem legendären Alii Drive seine Führung aus. Er scheint in einer glänzenden Form zu sein. Nach 10 Kilometern beträgt sein Vorsprung auf Maik Twelsiek bereits fast 9 Minuten. Andy Raelert hat sich inzwischen auf den sechsten Rang nach vorn gearbeitet, Nils Frommhold fällt auf den achten Rang zurück. Nachdem die Hälfte der Laufstrecke absolviert ist, sieht die Haltung von Sebastian immer noch super aus.
Sebi, Frodo und Nils stark – Andy leidet
Er hat für den Halbmarathon 1:23:38 Stunden benötigt. Andere leiden. Maik Twelsiek ist inzwischen auf Platz 6 zurück gerutscht, Andreas Raelert ist die schnellste 10 Kilometer Zeit gelaufen, leidet allerdings jetzt unter seinem eigenen harten Tempo und muss ein bisschen raus nehmen. Er ist Elfter nach dem Halbmarathon. Jan Frodeno ist dagegen inzwischen Achter und kämpft sich immer weiter nach vorn. Bei Kilometer 25 hat er die Top 4 erreicht und überholt Andy Potts und Tim Van Berkel. Das berühmt berüchtigte EnergyLab fordert seine Opfer. Hier, weit draußen in der Lava-Wüste, fernab von allen Anfeuerungen durch Fans oder Familien, muss jeder ganz allein seinen Weg gehen.
Vor zwei Jahren ist hier Sebastian Kienle bitter überholt worden, heute passiert ihm das offensichtlich nicht. Souverän läuft er durch die glühende hawaiianische Mittagshitze. Seine Verfolger rutschen immer weiter zurück, Van Lierde muss gehen im EnergyLab, Ben Hoffmann versucht sich zu halten. Der 31-jährige Amerikaner ist in Europa noch nicht allzu bekannt, in seinem Heimatland hat er jedoch in den letzten beiden Jahren drei Ironman Langdistanzen gewonnen. Schafft er es heute aufs Podium in Hawaii?
Frodeno fliegt inzwischen förmlich über die Laufstrecke am EnergyLab, Andreas Raelert muss leider der Hitze Tribut zollen, legt immer wieder Gehpausen ein und fällt weiter zurück. „Sebi, Sebi“ ruft es mittlerweile überall auf dem Alii Drive. Was für ein Triumpf für den 30-jährigen Deutschen! Ein Sieg mit Ansage. Nach seinen beiden Weltmeister-Titeln über die 70.3 Distanz nun also Krone in der Königsdisziplin des Triathlonsports. Ironman World Champion! Nach 8:14:18 Stunden bekommt er im Ziel den berühmten hawaiianischen Blätterkranz aufgesetzt. Nach 8 Jahren endlich wieder ein deutscher Sieg in Kona! Jan Frodeno versucht derweil Ben Hoffmann noch einzuholen. Der ist aber auch gut unterwegs und wird schließlich Zweiter in 8:19:23 Stunden. Jan Frodeno genießt inzwischen seinen Zieleinlauf und freut sich bei seiner Hawaii-Premiere über den 3. Platz. 8:20:32 Stunden war am Ende seine Zielzeit. Der schnelle Schwimmer Andy Potts wird Vierter, der Franzose Cyril Viennot belegt den 5. Platz und einen tollen 6. Platz erreicht Nils Frommhold. Drei Deutsche unter den Top 6 ist wirklich ein sensationelles Ergebnis!
Top Ten Worldchampionship Ironman Hawaii 2014:
1. 8:14:18 Sebastian Kienle, DEU
2. 8:19:23 Ben Hoffman, USA
3. 8:20:32 Jan Frodeno, DEU
4. 8:21:38 Andy Potts, USA
5. 8:22:19 Cyril Viennot, FRA
6. 8:22:29 Nils Frommhold, DEU
7. 8:23:26 Tim Van Berkel, AUS
8. 8:24:11 Frederik Van Lierde, BEL
9. 8:28:28 Bart Aernouts, BEL
10. 8:30:15 Romain Guillaume, FRA
Erste Fotos von der Laufstrecke:
Fotos: Juliane Adam & Meike Maurer
Text: Juliane Adam