Marino Vanhoenacker: Es ist nahezu unmöglich, valide Rennprognosen zu erstellen!

Nachdem Marino Vanhoenacker aufgrund einer von Verletzungen gekennzeichneten Saison im Jahr 2013 nicht auf Hawaii am Start war, sicherte sich der Belgier mit 4.920 Punkten bereits im ersten Draft Ende Juli das Ticket für das Rennen am 11. Oktober. Im Gespräch mit www.tritime-magazin.de äußerte sich Marino Vanhoenacker über das bevorstehende Rennen.

Marino, welches Rennen der vergangenen Wochen lässt Dir im Vorfeld auf die World Championship noch einmal das Adrenalin in die Adern schießen?
Mein Sieg beim Ironman 70.3 Zell am See-Kaprun.

Seit wann bist Du vor Ort?
Mit meinem guten Freund Gerrit Schellens bewohne ich seit Mitte September ein Appartement. Vor einem so wichtigen Rennen gibt es zu den „eigenen vier Wänden“ mit Selbstversorgung keine Alternative.

Wie sehr belasten Dich in den ersten Tagen Jetlag und Hitze?
Es dauerte ungefähr eine Woche, bis ich mich an den Zeitunterschied von zwölf Stunden gewöhnt hatte. Ähnlich erging es mir auch mit dem Klimawechsel.

Wer begleitet Dich neben Gerrit noch auf Deiner Reise nach Hawaii? Und welche Rolle nehmen sie dort ein?
Gerrit ist während der ganzen vier Wochen, die ich mich auf Big Island aufhalte, an meiner Seite. Wir kennen uns schon sehr lange, auch von vielen gemeinsamen Reisen. Er kümmert sich um alle wichtigen Dinge und nimmt mir vieles ab. Die letzten zehn Tage ist auch mein Trainer Luc van Lierde vor Ort, um mich zu unterstützen. Darüber hinaus sind von meinen Sponsoren jede Menge Leute in Kona, die ich jederzeit anrufen kann, wenn ich etwas benötige.

Wann reduzierst Du Dein Training und wie sehen Deine letzten Einheiten aus?
In den letzten beiden Wochen nehmen die Umfänge ab, und auch die Intensitäten dauern nicht mehr so lange: also insgesamt, kürzer, langsamer und weniger!

Wie schätzt Du Deine realistischen Chancen ein?
Darüber mache ich mir im Vorfeld keine Gedanken mehr. Für diesen Wettkampf ist es nahezu unmöglich, valide Prognosen zu erstellen.

Wer sind die großen Favoriten auf den Sieg im Rennen der Herren? Und wie könnte aus Deiner Sicht das Podium bei den Herren und Damen aussehen?
Ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf die Herrenkonkurrenz. Ich glaube, dass zehn Athleten die Qualität für eine Podiumsplatzierung haben, von denen Fünf den Wettkampf für sich entscheiden können.

Worauf wirst Du in der Rennwoche ernährungstechnisch besonders achten?
Ich belasse es bei meinen üblichen Gewohnheiten, außerdem wäre es viel zu spät, noch etwas zu verändern.

Womit verbringst Du in Kona die trainingsfreie Zeit? Wie entspannst Du Dich?
Fernsehen und chillen! Außerdem tragen die vielen Journalisten in Kona dazu bei, dass es nie langweilig wird, aber das gehört einfach dazu und ist auch gut so.

Auf was musstest Du in den letzten Wochen am meisten verzichten?
Ich habe nicht wirklich das Gefühl, etwas zu versäumen. Ich liebe mein Profileben. Allerdings freue ich mich in den Wochen nach Hawaii auf ein wenig Entschleunigung und Ruhe. Dann nehme ich mir Zeit für Dinge, die in den letzten Wochen und Monaten einfach zu kurz gekommen sind.

Planst Du in diesem Jahr noch einen späten Wettkampf ein, um frühzeitig Punkte für 2015 zu sammeln?
Das entscheidet sich zwischen dem 11. Oktober um Mitternacht und dem 13.10.2014.

10 Stichworte – 10 spontane Reaktionen
Was fällt Dir spontan zu folgenden Begriffen ein?

Ali’i Drive: Früh.
Palani Road: Unangenehm.
Energy Lab: Schwarz!
Mumuku: ?
Underpants Run: Nichts für mich.
Mauna Kea: Toller Ausblick!
Kona Coffee: Könnte stärker sein.
Island Lava Java: Viel zu voll.
ABC-Store: An jeder Ecke zu finden.
LuLu’s: Kater.

Fotos: Klaus Arendt und Armin Schirmaier