AK-Athlet Marcus Büchler: Sub 9 wäre super!

Marcus Büchler wurde 1992 im Rahmen einer AG in der Schule vom Triathlonvirus infiziert. Seitdem hat der 34-Jährige bei zahlreichen Wettkämpfen viele sehr gute Platzierungen erzielt. Dabei sind dem zweifachen Hawaii-Starter (2009 und 2010) seine Starts beim Challenge in Roth in den Jahren 2012 und 2013 in bleibender Erinnerung geblieben. www.tritime-magazin.de unterhielt sich mit dem Modellathleten vom WMF BKK-Team AST Süßen.

Marcus, bei welchem Ironman hast Du Dich für Kona qualifiziert, und wie lief das Rennen?
In Frankfurt, jedoch würde ich das Rennen am liebsten wieder vergessen, da es alles andere als geplant verlief. Leider hatte ich auf der Radstrecke zwei platte Reifen, die mich einiges an Nerven und am Ende auch viel Kraft gekostet haben. Bei dem Wettkampf blieb ich aus meiner Sicht weit unter meinen Möglichkeiten. Letztendlich war dann doch sehr froh darüber, mich qualifiziert zu haben.

Wie bereitest Du Dich auf die Hitze vor?
Während der Vorbereitung in der Heimat kann man sich da nur schwer darauf vorbereiten. Ich versuche mich dann während der wenigen Trainingseinheiten auf Hawaii, halbwegs auf die Bedingungen einzustellen. Ansonsten versuche ich mich im Wettkampf, so gut es geht mit Wasser und Eis zu kühlen.

Und wie sehr belastet Dich der Jetlag?
Die Anreise nach Hawaii habe ich die letzen beiden Male nicht gespürt. Ich gehe in der Woche vor dem Rennen immer sehr früh ins Bett. Das hat den Vorteil, dass ich morgens sehr früh wach bin und noch bei halbwegs angenehmen Temperaturen trainieren kann. Zudem bin ich das frühe Aufstehen für den Wettkampftag schon gewohnt.

Wohnst Du in einem Appartement oder im Hotel?
Ich wohne in einem über Hannes-Hawaii-Tours gebuchten Appartement mit Küche und Selbstverpflegung.

Wirst Du auf Deiner Reise nach Hawaii von Freunden und Deiner Familie begleitet? Welche Rolle nehmen sie dort ein?
Ich teile mir das Appartement mit einem Teamkollegen, der auch starten wird. Ansonsten begleitet mich niemand. Auch bei den Rennen zu Hause benötige ich keine Betreuung durch Begleitpersonen.

Wie viele Tage vor dem Rennen hast Du mit dem Tapering begonnen beziehungsweise Die Umfänge und Intensitäten reduziert?
Die Taperingphase beginnt für mich dreizehn Tage vor dem Rennen. Nach dem letzten Trainingstag hatte eine zwei- bis dreitägige Sportpause, um erholt die Anreise nach Hawaii antreten zu können.

Und wie sehen Deine Trainingseinheiten vor dem Wettkampf aus?
Hier in Kona habe ich es an den ersten Tagen recht locker angehen lassen, um mich an das Klima zu gewöhnen. In der Woche vor dem Rennen lege ich dann zwei Tage ein, an denen ich etwas längere Einheiten mit höherer Intensität abspule. Darauf folgen dann zwei Ruhetage. Am Tag vor dem Rennen steht noch einmal eine Vorbelastung in allen drei Disziplinen an. Besonders das Rad muss ich vor dem Bike Check-in noch einmal fahren, um mir auch wirklich sicher zu sein, dass alles funktioniert. Die Dauer der Einheiten selbst bewegt sich bei mir so zwischen 20 und 30 Minuten pro Disziplin und ist bis auf kurze Temposteigerungen ganz locker.

Mit welcher Erwartungshaltung gehst Du in das Rennen?
Auf Hawaii sollte man diesbezüglich immer vorsichtig sein. Ich möchte einfach einen super Wettkampf abliefern. Dann dürfte auch eine Zeit von unter neun Stunden auf jeden Fall drin sein. Super für mich wäre auch eine Marathonzeit von unter drei Stunden.

Was ist für Dich das Besondere an diesem Rennen?
Im Rennkalender gibt es über diese Distanz mit Sicherheit schönere Strecken, aber Hawaii ist eben Hawaii. So richtig in Worte fassen kann man das nicht, was diesen Wettkampf ausmacht. Was mich jedoch an diesem Rennen so fasziniert, ist, dass hier jeder, ob Profi oder Amateur an diesem Tag an seine Grenzen und darüber hinaus gehen muss, um zu bestehen.

Welche Eindrücke sind dir von deinen früheren Reisen nach Hawaii besonders in Erinnerung geblieben?
Dass ich mich verdammt quälen musste und dass ich mich vermutlich wieder verdammt quälen muss!

Was sind deine absoluten „must do“, die ein Besucher rund um das Rennen auf jeden Fall unternehmen sollte?
Jeder Zuschauer sollte den Schwimmstart und die Finisline-Party miterleben. Im Vorfeld des Rennens sollte man mal zum Frühstück in das  Island Lava Java, dort Pancakes & Waffels essen und dem Treiben auf dem Ali’i Drive zuschauen. Bei meinen beiden letzten Aufenthalten habe ich schon die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Big Islands gesehen. In diesem Jahr werde ich mich voll auf den Wettkampf konzentrieren. Und danach versuche ich es mal auf dem Surfbrett. Schließlich ist Hawaii dafür ja auch bekannt, und das habe ich bisher dort noch nicht getan.

Womit verbringst Du in Kona die trainingsfreie Zeit? Wie entspannst Du Dich?
Ich werde die Beine hochlegen und beim Lesen am Pool oder im Appartement entspannen. Vielleicht surfe ich im Internet auch ab und zu mal bei www.tritime-magazin.de vorbei und lese mir die Artikel von Hawaii durch. 😉

Worauf freust Du Dich nach dem Rennen am meisten?
Auf Süßigkeiten und die After-Race-Party im LuLu´s!

10 Stichworte – 10 spontane Reaktionen
was fällt Dir spontan zu folgenden Begriffen ein?

Ali’i Drive: Schaulaufen in der Rennwoche.
Palani Road: Drückt die Pace nach der Hälfte des Marathons etwas nach unten.
Energy Lab: „Angenehm“ warm dort unten!
Mumuku: Bis der Wind sich dreht. Kann das Zünglein an der Waage sein.
Underpants Run: Großer Spaß.
Mauna Kea: Super Downhill.
Kona Coffee: Muntermacher.
Island Lava Java: Pancake & Waffles.
ABC-Store: Wer viele Souvenirs benötigt ist dort genau richtig.
LuLu’s: Kein Kommentar!

Fotos: Kai Dudenhöfer, Tobias Fröhner und Fabian Schmid