Mit dem vierten Platz beim Ironman Zürich qualifizierte sich Kristin Möller mit insgesamt 5.750 Punkten bereits Ende Juli für die diesjährigen Ironman-WM auf Hawaii. www.tritime-magazin.de befragte die 30-Jährige im Vorfeld ihres Saisonfinales.
Kristin, welches Rennen im Rahmen Deiner Qualifikation lässt Dir im Vorfeld auf die World Championship noch einmal das Adrenalin in die Adern schießen?
Im negativen Sinne spornt mich der Ironman Lanzarote an, denn dort habe ich mich im Vorfeld wie ein Amateur verhalten. Daraus habe ich gelernt und werde diese Fehler kein zweites Mal begehen.
Wie hast Du Dich auf die Hitze vor?
Ich absolvierte einige Radeinheiten auf der Rolle und badete dabei in meinem eigenen Saft.
Wie sehr belastet Dich der Jetlag und wie viele Tage benötigst Du, bis Du richtig im normalen Tagesablauf bist?
Mit dem Jetlag hatte ich in den vergangenen Jahre keine Probleme. Wenn es in der Küche nach Kaffee richt, stehe ich auf und wenn es abends dunkel wird, komme ich zur Ruhe.
Wohnst Du in einem Appartement/Haus mit Küche und Selbstverpflegung oder im Hotel?
Ich wohne in einem Appartement mit Selbstversorgung.
Ist Dein Trainer mit vor Ort? Welche Bedeutung hat dies für Dich im Vorfeld und im Rennen selbst?
Es freut mich sehr, dass mein Trainer Utz Brenner mir auf Hawaii zur Seite steht. Bei der einen oder anderen Trainingseinheit wird er mich begleiten. Am Wettkampftag unterstützt Utz mich nicht nur moralisch, sondern hält mich mit aktuellen Zwischenzeiten und -ständen informiert. Und das wird bei mir zusätzliche Energie freisetzen.
Wirst Du auf Deiner Reise nach Hawaii von Freunden und Deiner Familie begleitet? Und welche Rolle nehmen sie dort ein?
Mein Papa wird wie bei allen anderen Wettkämpfen mein Ansprechpartner sein und an der Strecke live mitfiebern. Seit Jahren sind wir ein eingespieltes Team. Mein Dad gibt mir den nötigen Rückhalt.
Wie viele Tage vor dem Rennen hast Du mit dem Tapering begonnen?
Die letzte Woche vor dem großen Showdown trainiere ich keine langen Umfänge mehr, ein bis zwei Einheiten pro Tag. Dabei werde ich immer wieder kurze intensive Tempospitzen setzen. Die Beine komplett hochlegen, fällt mir persönlich sehr schwer. Meine letzte Einheit ist am Freitag: locker kurbeln mit ein paar Sprints.
Wie schätzt Du Deine realistischen Chancen ein?
Mein Ziel sind die Top10.
Wer sind die großen Favoriten auf den Sieg?
Bei den Damen schätze ich Mirinda Carfrae, Rachel Joyce und Caroline Steffen sehr stark ein. Bei den Herren würde es mich freuen, wenn Sebi den Sprung aufs Podium schafft.
Worauf achtest Du in den kommenden Tagen ernährungstechnisch besonders?
Auf meinem Speiseplan stehen Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Reis und Müsli sowie Fleisch und Fisch. Dazu gibt es Bananen und Papayas.
Womit verbringst Du in Kona die trainingsfreie Zeit?
Gibt’s die?
Auf was musstest Du in den letzten Wochen am meisten verzichten?
Auf nichts. Ich war mit Freunden unterwegs, konnte Zeit im Kreise meiner Familie verbingen, habe ausreichend Sonnenstunden getankt und gemütliche Stunden in Zweisamkeit verbracht. Was will Frau mehr.
Worauf freust Du Dich nach dem Rennen am meisten?
Da ich die Berge liebe, habe ich – sofern das Wetter mitspielt – eine Hüttenwanderung geplant.
Steht noch ein später Wettkampf im Jahr an, um frühzeitig Punkte für 2015 zu sammeln?
Einen fünften Ironman werde ich meinem Körper in diesem Jahr nicht antun. Wie ich mich kenne, werde ich in der Saisonpause schwimmen, Moutainbike und Wandern.
10 Stichworte – 10 spontane Reaktionen
Was fällt Dir spontan zu folgenden Begriffen ein?
Ali’i Drive: Die Lebensader von Kona.
Palani Road: Die Beine brennen.
Energy Lab: Wenn ich dort das Tempo halte, kann ich noch einige Mädels überlaufen.
Mumuku: Zähne zusammenbeißen und weiter drücken.
Underpants Run: Immer einen Hinkucker wert.
Mauna Kea: Drei Stunden wandern.
Kona Coffee: Lecker.
Island Lava Java: Kaffee trinken.
ABC-Store: Einkaufen.
LuLu’s: After-Race-Party.
Fotos: Klaus Arendt und Armin Schirmaier