ICAN Gandia-Valencia:
Deutsche Sieger in Spanien

Der Thüringer Profi-Triathlet Peter Seidel (ICAN-Team Nordhausen) gewann bei seinem ersten Langdistanz-Start überhaupt direkt den ICAN Gandia-Valencia in 8:33 Stunden. Nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen verwies er bei idealen Triathlon-Bedingungen den Spanier Ivan Tejero und den lange führenden Georg Potrebitsch (Power Horse Triathlon Team) auf die Ränge zwei und drei.

Für das ursprüngliche Ziel unter die besten fünf zu kommen legte Seidel schon beim Schwimmen den Grundstein. Kurz hinter dem viertplatzierten Portugiesen José Estrangeiro stieg er als Fünftplatzierter aufs Rad und schaltete bereits auf der ersten der drei jeweils 60 Kilometer langen Radrunden den Turbo ein: Schnell überholte er Estrangeiro und schob sich auch an den vor ihn liegenden Ivan Tejero und Pakillo Fernandez-Cortes (beide Spanien) vorbei. Bis zum zweiten Wechsel musste der 25-Jährige zwar noch den Österreicher Andi Fuchs passieren lassen, wechselte hinter Fuchs und Potrebitsch aber trotzdem als Dritter auf die Laufstrecke, wenngleich sein Abstand zum bis dato führenden Gladbecker mit über zehn Minuten zu diesem Zeitpunkt des Rennens schon fast uneinholbar schien. „Die ersten beiden Radrunden liefen fantastisch, in der dritten bekam ich dann allerdings muskuläre Probleme im Rücken. Da ich so zeitweise im stehen fahren musste, verlor ich viel Zeit“, erklärt Seidel.

Auf dem Marathon schob sich Seidel, der beim ICAN Nordhausen den Halbmarathon in 1:17 Stunden bewältigte, früh am letztlich siebtplatzierten Fuchs vorbei und machte gemeinsam mit Ivan Tejero nach und nach auch Boden auf Potrebitsch gut. „Ich konnte mich nach der ersten Runde von Tejero absetzen und habe in der dritten Runde gehört, dass der Abstand auf Potrebitsch schmilzt. Also habe ich alles auf eine Karte gesetzt und versucht ihn zu kriegen“, so Seidel. Bis zwölf Kilometer vor dem Ziel währte sich Potrebitsch noch wacker, bevor er entkräftet Seidel und etwas später auch Ivan Tejero passieren lassen musste.

„Es war unglaublich direkt bei meinem ersten Langdistanz-Start zu gewinnen. Damit hätte ich vorher nie und nimmer gerechnet. Auch die Zeit ist fantastisch, da ich vorher mit neun Stunden geliebäugelt habe. Im Marathon habe ich nur darauf geachtet mein Tempo durchzulaufen und von einer Schwächephase Little Georgs profitiert, aber so ist Triathlon“, bilanziert ein überglücklicher Seidel im Ziel.

Auch im Damenrennen gewann mit Kathrin Walther eine deutsche Starterin. Die mittlerweile wahlweise im südafrikanischen Stellenbosch lebende Profi-Triathletin verwies die Portugiesische Meisterin Vanessa Pereira auf Platz. Bereits nach dem Schwimmen lag Walther in Front, baute auf dem Radabschnitt ihren Vorsprung auf 13 Minuten aus und lies Pereira trotz eines schnelleren Marathons nicht mehr rankommen. Rang drei ging an die Spanierin Anna Rovira.

Text: Johann Reinhardt | Presse Scheunenhof Triathlon
Fotos: ICAN Triathlon