Mit 9.750 Punkten qualifizierte sich Caroline Steffen für die diesjährigen Ironman World Championship. Interessanterweise wollte sich die Wahl-Australierin nicht zu ihren realistischen Chancen und einer Prognose für das Podium bei den Damen äußern.
Caroline, wie bist du mit der bisherigen Saison zufrieden und mit welchen Gefühlen und Wünschen fliegst Du in diesem Jahr nach Hawaii?
Ich gehöre zu den wenigen Glücklichen, die in den letzten Jahren die neue Saison immer mit einem flotten Punktepolster starten konnte. Mit meinem Saisonverlauf bin ich soweit sehr zufrieden. Ich konnte ein paar Siege verbuchen und habe das Jahr ohne Krankheit oder sonstige gesundheitliche Probleme durchgestanden, und das ist in unserem Sport einfach nicht selbstverständlich.
Welches Rennen im Rahmen Deiner Qualifikation lässt Dir im Vorfeld auf die World Championship noch einmal das Adrenalin in die Adern schießen?
Mein letztes Vorbereitungsrennen, der Ironman 70.3 Sunshine Coast, gelang mir ganz gut und lässt Gutes hoffen.
Wie bereitest Du Dich auf die Hitze vor?
Ich habe in der Hitze Thailands und Australiens trainiert.
Wie sehr belastet Dich der Jetlag?
Da ich direkt von Australien anreise und die Zeitverschiebung gerade einmal nur vier Stunden betragen, ist der Jetlag für mich daher kein Problem.
Wohnst Du in einem Appartement/Haus mit Küche und Selbstverpflegung oder im Hotel?
Gemeinsam mit meinem Coach Chris McCormack wohne ich privat.
Was bedeutet es für Dich, das Chris in Kona ist?
Chris unterstützt mich in der letzten Vorbereitung und natürlich im Rennen. Er ist ein wichtiger Bestandteil meines ganzen Aufbaus zu dieser WM. Am Renntag wird er darauf achten, dass ich „keinen Mist baue“!
Wirst Du auf Deiner Reise nach Hawaii von Freunden und Deiner Familie begleitet und welche Rolle nehmen sie dort ein?
Mein Vater ist ebenfalls vor Ort und unterstützt mich mit Schweizer Kuhglocken.
Wann hast Du mit dem Tapering begonnen und die Umfänge und Intensitäten reduziert?
Vor einer Woche, also zwei Wochen vor dem Wettkampf.
Wer sind die großen Favoriten auf den Sieg im Rennen der Herren?
Oh, das ist echt schwierig vorherzusagen. Das Feld ist so groß und ausgeglichen ist, aber ich tippe jedoch auf den Titelverteidiger Frederik van Lierde.
Worauf wirst Du in der Rennwoche ernährungstechnisch besonders achten?
Auf diesem Gebiet werde ich keine Experimente vornehmen, da sich mein Körper an meine Essgewohnheiten gewöhnt hat. Nur mit Ballaststoffen und Gemüse werde ich mich etwas zurückhalten.
Was sind deine Ernährungstricks fürs Hitzerennen auf Hawaii?
Immer schon regelmässig essen und trinken, den Magen aber nicht mit Wasser überlasten. Jeder Athlet sollte einen Plan haben, wie er sich ernähren will, um den Energie- und Salzverlust auszugleichen.
Womit verbringst Du in Kona die trainingsfreie Zeit?
Ich werde mich von der Hitze fernhaften und die Beine schonen, ein Buch lesen oder einen Film schauen und natürlich viel schlafen.
Auf was musstest Du in den letzten Wochen am meisten verzichten?
Auf all das, was eigentlich “Spass” macht wenn du in Hawaii bist.
Worauf freust Du Dich nach dem Rennen am meisten?
Auf den Surfday mit meinem Hauptsponsor Cervélo.
Wie verbringst du die Zeit nach dem Rennen? Saisonpause und Urlaub oder steht noch ein später Wettkampf im Jahr an, um frühzeitig Punkte für 2015 zu sammeln?
Anfang November werde ich beim Noosa Triathlon, dem zweitgrößten Rennen über die olympische Distanz, starten. Im Dezember bin ich zudem beim Challenge Bahrain als Ambassador am Start. Danach folgt die Saisonpause, eventuell mit einem Kurztrip in die Schweiz.
tritime-Portrait Caroline Steffen (Ausgabe 1-2013)
Fotos: Klaus Arendt, Armin Schirmaier und Ralf Graner