Thomas Vonach ist seit über 15 Jahren dem Triathlon-Sport verfallen. Er ist eine sichere Bank fürs Podium in seiner Altersklasse – egal ob als Duathlet oder (Cross)-Triathlet. Auch beruflich dreht sich alles um den schönsten Ausdauersport der Welt. Seit drei Jahren hat er zudem seine Zelte auf Big Island aufgeschlagen und eine Wohnung in Kailua-Kona gekauft. Dort hat ihn die tritime-online-Redaktion besucht und auch einige local Tipps fürs Rennen erfragt.
Thomas Vonach war schon immer sportbegeistert. Mit sechs Jahren startete der Österreicher seine Karriere als Leichtathlet. Der 3.000-Meter-Lauf war bald seine Paradedisziplin. Mit 18 Jahren wurde er von einer drei Jahre andauernden Magersucht sportlich ausgebremst. Der quirrlige Vorarlberger wog bei einer Größe von 1,72 Metern nur noch 36 kg – die Hälfte seines heutigen Wettkampfgewichts.
Nach überstandener Krankheit fand der heute 42-Jährige zurück zum Sport. Als er 1997 eine Übertragung vom Ironman Hawaii im Fernsehen sah, fiel der Startschuss für seine Ausdauersportkarriere. „Es war klar, über kurz oder lang wollte ich selbst am legendären Rennen auf der Pazifikinsel teilnehmen“, erinnert er sich zurück. 1997 startete er bei seinem ersten Duathlon, zwei Jahre später ging es zur Duathlon-WM nach Zofingen und zur Ironman-Premiere nach Florida. 2002 holte sich der begeisterte Hobby-Schlagzeuger auf Lanzarote die Quali für Hawaii. Die Show konnte beginnen.
Dauerstarter auf der Insel
In diesem Jahr ist Thomas auf Big Island das 14. Mal in Folge am Start. 2006 und 2010 gewann er als Altersklassenathlet die doppelte Wertung der beiden Rennen Ironman und Xterra Maui. Auch dieses Jahr geht er erwartungsfroh ins Rennen – immerhin hat er in diesem Jahr bereits beim Ironman Brasilien eine neue persönliche Bestzeit in 9:01 Stunden aufgestellt.
Triathlon ist sein Leben
Die eigene sportliche Laufbahn ist die eine Seite in seinem Leben, aber auch seine beruflichen Aufgaben stehen in enger Verbindung mit seiner Leidenschaft für den Triathlon-Sport. Der gelernte Innenaustatter mit einem Händchen für Design war über viele Jahre Manager und Lebengefährte von Yvonne van Vlerken. Seit 2007 besitzt er eigene Firma und arbeitet im Sponsoring-Bereich für diverse Triathlonmarken und Athleten. 36 Jahre Know-how als Athlet, sein Wissen als Profi-Manager und Materialexperte sowie sein großes Netzwerk in die Szene zeichnen ihn aus. Kurzum: Thomas lebt Triathlon. Für ihn bedeutet Triathlon Lebenseinstellung, Lifestyle und Gemeinschaft, und das verkörpert er auch.
Local-Tipps als 13-maliger Starter auf Big Island
Schwimmstrecke:
Raus zum Wendepunkt immer nahe an den Bojen schwimmen, denn je näher man am Land schwimmt, umso stärker ist die Strömung. Zurück soweit wie möglich von der Boje fernhalten.
Radstrecke:
Oberste Regel: Nicht überpacen! Fürs Rennen ist viel Wind vorhergesagt. Deswegen nicht zu früh alle Körner verschießen. Unbedingt das eigene Rennen machen, denn der Rückweg von Havi ist lang!
Ganz wichtig: Nach dem Schwimmen erst einmal mit dem Trinken anfangen und mit dem Essen warten. Das Schwimmen im Salzwasser entzieht dem Körper aufgrund des osmotischen Drucks viel Flüssigkeit. Hinzu kommen die Hitze und der Wind. Durch den Flüssigkeitsverlust können sonst die ersten Kilometer auf dem Rad extrem schwerfallen, da der Flüssigkeitsmangel im Körper schwere Beine verursacht.
Laufstrecke:
Man kommt von der Einsamkeit auf dem Highway zum Ali’i Drive, auf dem die Hölle los ist. Auch hier mein Tipp: Langsam auf die ersten 5 Kilometer starten, da es sehr schwül sein wird und sich nicht von der tobenden Menge pushen lassen. Jetzt ist es extrem wichtig, erst einmal den eigenen Rhythmus zu finden. Und unbedingt eine geschlossene Mütze tragen, damit ihr Eis auf den Kopf packen könnt, um die Körpertemperatur unten zu halten. Eis am besten auch ins Trikot und in die Hose geben. Auf dem Highway ist es übrigens meist etwas weniger heiß.
In meine eigenen Verpflegungsbeutel gebe ich übrigens auch eine salzige Hühnersuppe und fürs Energy Lab eine Dose Red Bull, die ich morgens aus dem Gefrierfach hole, damit sie am Nachmittag noch nicht kochend heiß ist.
Mein letzter Tipp: Nicht die letzten drei Kilometer unterschätzen. Die Palani Road runter zu laufen, tut noch mal weh und kurz vor dem Ziel sind einige fiese kleine Hügel, auf die man mental vorbereitet sein sollte.
Text und Fotos: Meike Maurer