Mirinda Carfrae, Jocie Swallow, Yvonne van Vlerken, Mary Beth Ellis und Rebekah Keat sind die bekanntesten Athleten auf der Langdistanz, die von der früheren zweifachen ITU-Weltmeisterin Siri Lindley trainiert werden. www.tritime-magazin.de sprach mit der US-Amerikanerin.
Siri, wie sieht Deine Rennwoche aus?
Bis zum Wettkampftag werde ich jeden morgen mit meinen Athletinnen sehr früh zum Pier gehen. Am Freitag werde ich mit jeder Athletin individuelle Einzelgespräche führen und die Rennstrategie besprechen. Am Wettkampftag selbst verbringe ich vor dem Start ebenfalls ein wenig Zeit mit jeder Athletin und stelle sicher, dass alle ruhig und „ready to race“ sind. Und sollte es noch last minute-Dinge zu regeln geben, kümmere ich mich selbstverständlich darum. Nach dem Startschuss suche ich mir ein ruhiges Plätzchen, um den Wettkampf zu verfolgen, um dann während des Rennens – abhängig von den Platzierungen meiner Athletinnen – meine nächsten Schritte zu planen.
Wie bereitest Du Deine Athletinnen auf die klimatische Bedingungen in Kona vor?
Wir sind ungefähr einen Monat vor dem großen Rennen angereist, um uns an die Hitze und Luftfeuchtigkeit zu akklimatisieren.
Und welche Rennstrategie gibst Du vor?
RACE YOUR OWN RACE. Ich habe meine Athletinnen allesamt darauf vorbereitet, in der Lage zu sein, hart zu schwimmen, Rad zu fahren und zu laufen. Wenn sie sich an ihre individuellen Vorgaben für den Tag halten, wahren sie alle ihre besten Chancen auf ein großartiges Resultat.
Wie angespannt gehst Du selbst „ins Rennen“?
Ich bin definitiv auch ein bisschen aufgeregt und ängstlich, aber ich kann es sehr gut verbergen.
Du kennst Deine Schützlinge so gut wie kaum ein anderer. An welchen Körpersignalen erkennst Du, welche Ansprache sie im Rennverlauf benötigen?
An der Körpersprache wie Gesichtsausdruck oder die Haltung im Oberkörperbereich., Trittfrequenz beim Radfahren und beim Laufen, Salzablagerungen auf ihren Trikots und der Haut und der Gesichtsfarbe. All diese optischen Zeichen signalisieren mir, wie es ihnen geht, insbesondere auf dem Gebiet der Ernährung und Flüssigkeitszufuhr.
Wie ist Dein Tipp für das Profirennen?
Diejenigen, die am Samstag in der Lage sind, ihr gesamtes Können und Potenzial abzurufen und darüber hinaus auch keine taktischen und ernährungstechnische Fehler begehen, darüber hinaus am besten mit der Hitze und der Luftfeuchtigkeit zurecht kommen, und natürlich mit dem Druck klar kommen. Ich weiss, dass ich meine „girls“ sehr gut darauf vorbereitet habe. ihr Bestes abzurufen. Der an diesem Tag beste Athlet soll gewinnen, bei den Damen und bei den Herren.
Und wie wird der Saisonabschluß gefeiert?
Zu Hause in Boulder Colorado, gemeinsam mit meinem Lebenspartner, meiner Mutter, Freunden und meinen Hunden!
Foto: Armin Schirmaier