Katja Konschak (Nordhausen) und Markus Liebelt (Halle) gewinnen die zweite Auflage des ICAN Nordhausen Germany. Über die Mitteldistanz von 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen wiederholt Konschak ihren Vorjahrestriumph mit zwei Minuten Vorsprung auf die heute in Dresden lebende Schweizerin Simone Bürli-Sickert. Liebelt verweist nach einem von Spannung kaum zu überbietenden Rennen Vorjahressieger Georg Potrebitsch (+0:32 Minuten) und Lokalmatador Peter Seidel (+0:57 Minuten) auf die weiteren Podestplätze.
Während Georg Potrebitsch und Henry Beck das Rennen von der Spitze aus bestimmten und auf dem Rad einen Abstand von teilweise über fünf Minuten auf die Verfolger herausfuhren, musste Markus Liebelt nach dem Schwimmen als Siebter eine Aufholjagd starten. Liebelt, einer der stärksten Radfahrer im Profi-Zirkus, machte schnell Boden gut und fuhr auf Platz drei nach vorne, musste aber aufgrund technischer Probleme nach 30 Kilometern eine vierminütige Reparationspause einlegen: „Von Beginn an machte meine Schaltung Probleme, sodass ich schon an eine Aufgabe gedacht habe. Ich konnte lange Zeit nur in einem Gang fahren. Für die bergigen Passage war das sehr kräftezehrend, auf den Flachstücken konnte ich nicht genügend Druck auf die Pedale bringen.“
Durch die Reparationsarbeit verlor Liebelt an Zeit, lag knapp sieben Minuten hinter Beck und Potrebitsch und musste von Platz fünf aus erneut nach vorne fahren. Bis zum Wechsel verbesserte sich der gebürtige Sachse wiederum auf Rang drei und kam dem Führungsduo mit drei Minuten Abstand auch näher – mit einem Sieg wäre es unter normalen Umständen aber schwierig geworden. „Mit Platz zwei habe ich bei drei Minuten Abstand noch geliebäugelt, der Sieg war zu diesem Zeitpunkt noch außer Reichweite“, so Liebelt.
Liebelt nutzt Zeitstrafe der Konkurrenz und bezwingt Vorjahressieger Potrebitsch
Als Liebelt aber die zweite Wechselzone vor der Kreissparkasse erreichte, waren zu seiner Verwunderung auch Potrebitsch und Beck noch da. Beide bekamen eine vierminütige Zeitstrafe aufgrund Windschattenfahrens auf dem Rad, sodass sie erst 30 Sekunden nach Liebelt auf die Laufstrecke starteten. Während Vorjahressieger Potrebitsch nach der ersten von vier Laufrunden nochmal auf den Hallenser auflief, verlor Beck schnell an Boden und konnte im Kampf um den Sieg nicht mehr eingreifen. Trotz dass Potrebitsch zwischenzeitlich wieder den Anschluss herstellte, ließ sich Liebelt nicht beirren, lief sein Tempo konstant weiter und wurde dafür belohnt: Der gebürtige Russe verlor wieder an Boden und behielt bis ins Ziel einen konstanten Abstand von etwa 30 Sekunden. „Dass es zum Sieg reichen könnte habe ich erst Mitte der letzten Runde realisiert. Der ICAN ist ein großartiger Wettkampf mit Wiedererkennungswert. Landschaft und Stadt erinnern mich an die Ironman-EM in Wiesbaden. Der Wettkampf hat Weltklasse-Niveau“, lobt Liebelt. Lob für die Leistung gab es auch vom Vorjahressieger, der sich aber bereits zu einer Revanche im kommenden Jahr ankündigte: „In der ersten Runde bin ich nach der kurzen Pause zu schnell wieder losgelaufen. Markus hat eine starke Leistung gezeigt und Moral bewiesen. Im nächsten Jahr werde ich einen neuen Anlauf auf den Sieg beim ICAN starten. Nach Nordhausen komme ich immer wieder gerne.“
Gefährlich nah kam dem Duo noch Lokalmatador Peter Seidel. Bis auf 57 Sekunden verkleinerte der seit diesem Jahr als Profi startende Nordhäuser durch die zweitschnellste Laufzeit noch den Rückstand auf Liebelt und wurde gleichzeitig neuer Thüringer Meister über die Mitteldistanz.
Konschak wiederholt Vorjahressieg trotz kalter Temperaturen
Das Damenrennen dominierte erwartungsgemäß Lokalmatadorin Katja Konschak, hatte aber auf dem Weg zur Titelverteidigung mehr Mühe als gedacht. Bereits nach der 1,9 Kilometer langen Auftaktdisziplin im Sundhäuser See lag die Nordhäuserin in Front und ließ sich auch nicht verunsichern als Simone Bürli-Sickert und Kathrin Mannweiler sie kurz vor dem Ende des Radfahrens überholten. Mit nicht mal einer Minute war der Rückstand der Thüringerin vor ihrer Spezialdisziplin, dem Laufen, verschwindend gering und schon nach den ersten fünf Kilometern lag Konschak zur Freude der Zuschauer wieder in Führung. „Die Kälte beim Schwimmen und auf dem Rad haben das Rennen zu einer Herausforderung gemacht. Trotzdem war es aufgrund der Stimmung an der Strecke wieder ein Highlight“, bilanziert Konschak. Rang zwei ging an Simone Bürli-Sickert gefolgt von Kathrin Mannweiler.
Foto: Anton Lehmkuhl
Text: ICAN Nordhausen