ICAN Nordhausen Germany

Triathlon-Rennen der Marke ICAN gab es ursprünglich nur in Spanien. Nach Mallorca, Malaga und Valladolid wird seit dem vergangenen Jahr eine Mitteldistanz in Deutschland ausgetragen. Am 24. August 2014 findet der ICAN Nordhausen zum wiederholten Mal statt. Veranstalter Dr. Ulrich Konschak ist fest davon überzeugt, dass sich das Rennen langfristig genauso etablieren wird wie der von ihm 2003 ins Leben gerufene Scheunenhof-Triathlon, eine Sprint-Distanz am Vortag des ICAN-Rennens.

„Little Georg“ will Titel verteidigen
Rund 150 Teilnehmer haben sich bisher für die Halbdistanz angemeldet, berichtet Konschak. Darunter befinden sich mitunter Vorjahressieger Georg Potrebitsch, der mehrfache Thüringen-Meister Henry Beck sowie Nachwuchs-Profi Markus Liebelt. Die Stärken des gebürtigen Erzgebirglers liegen im Schwimmen und Radfahren. Mit seinen 24 Jahren möchte der Triathlet aus Halle in den kommenden Jahren in die Weltspitze auf der Mitteldistanz aufsteigen: sein Ziel ist die Ironman-Weltmeisterschaft in Zell am See 2015. Um die Ränge mitkämpfen werden zudem der Drittplatzierte aus dem Vorjahr, Rajko Sickert, sowie der Nordhäuser Peter Seidel, der bei der zweiten Auflage des ICAN nach eigenen Angaben „alles in die Waagschale werfen“ will. Ein Wörtchen um den Sieg mitreden will ferner José Estrangeiro, der portugiesische Meister über die Mitteldistanz.

Team-Weltmeisterinnen von ITU-Langdistanz am Start
In der Starterliste der Frauen taucht erstmals Mirjam Weerd auf. Die holländische Profi-Triathletin und Meisterin über die Langdistanz startete im vergangenen Jahr beim Ironman Hawaii. Weerd gilt derzeit als Favoritin im Frauenfeld. Aus deutscher Sicht haben Kathrin Mannweiler, Katja Konschak und Dana Wagner, im Team Weltmeister über die ITU-Langdistanz, sowie Simone Bürli-Sickert ebenfalls Chancen auf einen Podest-Platz. Mit einem Start liebäugelt zudem Maren Hufe, Zweitplatzierte aus dem Vorjahr, die derzeit noch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Lokalmatadorin Katja Konschak und Ehefrau vom gleichnamigen Veranstalter ist sich noch unsicher, was die Streckenlänge betrifft. Denn in diesem Jahr wird es – neben der Halbdistanz – erstmals eine verkürzte geben: den so genannten ICAN 64. „Die Summe von 1000 Meter Schwimmen, 53 Kilometer Rad und 10 Kilometer Laufen ergibt die Zahl 64“, erklärt Ulrich Konschak.

Internationale ICAN-Serie bald in Polen?
Der Veranstalter ist überzeugt, dass die Triathlon-Serie weiter wachsen wird: „ICAN-Geschäftsführer Sunil Bhardwaj bemüht sich bereits um weitere internationale Standorte.“ Eine Lizenz erhält jedoch nur, wer die Qualitätsansprüche der Serie erfüllt. Ein weiteres Rennen auf deutschem Boden hält Konschak indes für ausgeschlossen: „Der deutsche Triathlon-Markt ist der größte in Europa und ziemlich umkämpft.“ Vielmehr sieht der Organisator die Expansion „eher im osteuropäischen Raum“. Polen ist laut Konschak eine wirtschaftlich aufstrebende Nation: „Triathlon-Veranstaltungen in dieser Form sind nur in Ländern möglich, die wirtschaftlich gut aufgestellt sind.“

Radstrecke „wie im Frühling auf Mallorca“
Vom thüringischen Nordhausen war Bhardwaj sofort überzeugt, erinnert sich Konschak an die Deutschland-Premiere der Serie im vergangenen Jahr. Tatsächlich hat der Standort am Rand des Südharzes einiges zu bieten, weiß der Veranstalter: „Wir holen Triathlon in die Stadt.“ Die zweite Wechselzone befindet sich mitten in der Innenstadt, der Zieleinlauf am Theaterplatz „mit fantastischer Zustimmung der Zuschauer“. Ein anderer Aspekt sei die „landschaftlich reizvolle Radstrecke“, schwärmt Konschak, der sich auch als Athlet einen Namen gemacht hat: „Viele Triathleten lieben die Natur.“ Vorjahressieger Georg Potrebitsch setzte gar noch eins drauf, als er sagte: „Die Radstrecke erinnert mich an die Frühlingslandschaft auf Mallorca.“

Text: Nora Reim
Fotos: Ingo Kutsche | sportfotografie.biz