Felix Vatlach-Schumann:
Schneller Doc und Dad

Seit Jahren ist Felix Vatlach-Schuhmann unter anderem einer der besten deutschen Crosstriathleten. 2013 gewann er beispielsweise den Xterra in Tschechien und das Inferno-Rennen in der Schweiz. Er startet als Profi, arbeitet als Arzt und ist erst vor einigen Wochen Papa geworden. Eine Top-Ten-Platzierung traut er sich trotzdem im extrem gut besetzten Männerfeld zu.

 

Hallo Felix, wie geht es dir und wie läuft die aktuelle Saison bei dir? Es gab ja in den letzten Wochen eine große Veränderung bei dir – du bist seit ein paar Wochen stolzer Daddy, was den normalen Alltag und die Nächte  sicherlich etwas turbulenter gestaltet, oder?
Ja es ist alles neu und aufregend! Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit so wenig Schlaf auskomme. Ich arbeite eigentlich gerad nur noch nachts damit ich tagsüber zu Hause sein kann. Dann zu Fuß oder mit dem Rad ins Krankenhaus und wieder zurück. Trotzdem bin ich eigentlich ganz fit, was mir langsam selber ein bisschen unheimlich ist – vielleicht sinds die Hormone;-). Ich hoffe es reicht noch für die beiden anstehenden Rennen (Zittau und Inferno), dann muss ich aber mal drei Gänge zurück schalten!.

Wie bekommst du aktuell Familie, deine Beruf als Arzt und Training unter einen Hut?
Keine Ahnung!!! Man muss vielleicht auch nicht immer so viel trainieren, wenn man schon so lange dabei ist. Mit den Nachtdiensten ist es allerdings so ein bisschen eine Gradwanderung: da ist man schnell auch mal total neben der Spur. Andererseits bin ich nach den Nächten manchmal so auf Adrenalin, dass ich sowieso erstmal Stress abbauen muss. Dann komme ich nach Hause, leg mich mit dem Kleinen aufs Sofa und spanne aus. In ein paar Monaten wird es damit wahrscheinlich vorbei sein und dann muss Papa nach dem Nachtdienst in den Sandkasten. Mal sehn wie es dann aussieht…

Wie schätzt du deine Chancen in Zittau ein? Wie fit bist du aktuell und ist es ein Vorteil, dass du die Strecken gut kennst?
Ohne Neo kann`s nach dem Schwimmen schon vorbei sein, aber wenn ich einen Express erwische bin ich wieder vorne mit von der Partie ehe es auf dem Bike spannend wird. Streckentechnisch bin ich gut aufgestellt und weiß, wo die ganz tiefen Löcher lauern.
Für eine Top 10 sollte es schon reichen.

Wer ist alles am Start bei der WM und wie schätzt du deine Konkurrenten ein?
Wenn alle kommen, die auf der Liste stehen, wird es fast so heiß hergehen wie auf Maui. Ähnlich wie auf Hawaii wird es Ruzafa gegen Stolz und Middaugh sein. Carloni und Shaw sind neben Ruzafa die schnellsten Europäer. Auch wenn die Strecken eher einfach sind, glaube ich, dass es die Xterra Cracks richten werden.

Eine Woche nach Zittau ist der Inferno-Triathlon in der Schweiz, den du 2013 gewinnen konntest. Wirst du dieses Jahr wieder an der Startlinie stehen und mit welchen Erwartungen wirst du das Rennen angehen?
Die Startnummer 1 habe ich schon per Post bekommen –  Schweizer Gründlichkeit. Ich träume natürlich davon, dass ich sie auch als erstes aufs Schilthorn trage, oben meinen Söhnchen Mael als Sieger auf den Arm nehmen und Mignon (Anmerkung der Redaktion: Mignon Vatlach, Ehefrau von Felix) einen zweiten Diamanten schenken kann. Dieses Jahr kenne ich zwar die Strecke, muss aber das erste Mal diese Saison mehr als 500 Höhenmenter am Stück bewältigen. Ich schätze mal, es wird sauhart werden!

Wie geht die Saison 2014 weiter – gehst du nach dem Inferno in die Saisonpause und wie sehn deine weiteren sportlichen Pläne für die Zukunft aus?
Mit Triathlon ist dann für dieses Jahr erstmal Schluss aber normalerweise sind Semptember und Oktober fast die schönsten Monate zum Biken und laufen. Dann werden wir erstmal rausfinden, wie Sport zu Dritt funktioniert eh der Papa große Pläne schmidet.
Ich kann mir eine Leben ohne Wettkampfsport noch nicht vorstellen, aber es muss auch nicht um jeden Preis jedes Jahr der gleiche Fahrplan sein.

Danke für das Interview, Felix und viel Erfolg bei der WM und beim Inferno

Interview: Meike Maurer