Morgen startet eine der größten Radmessen weltweit – die Eurobike, die vom 27. bis 30. August 2014 in Friedrichshafen stattfindet. 1.320 Aussteller aus 54 Ländern sind dieses Jahr mit von der Partie. Auch das tritime-Team ist drei Tage am Bodensee auf Neuheitensuche unterwegs. Anbei ein paar Infos, die das Messeteam bereits vorab zur Eurobike 2014 bekannt gegeben hat.
Ungewöhnlich breite Reifen, relativ entspannte Sitzposition und Scheibenbremsen: Die Rennräder für das Modelljahr 2015 gehen auf der diesjährigen Eurobike mit neuen Komfortmerkmalen an den Start. Zunächst könnte man der Sportart fast eine gewisse Altersmilde unterstellen, doch der Grund ist ein anderer: Rennradfahren wird immer mehr zum anspruchsvollen Ausdauersport. Marathonveranstaltungen mit einigen tausend Höhenmetern und mitunter über 200 Kilometern Distanz gewinnen stark an Zulauf. Wer bei diesen Hardcore-Rennen von früh morgens bis abends im Sattel sitzt, für den sind solche Komfortmerkmale kein Luxus, sondern schlicht eine Notwendigkeit, um ins Ziel zu kommen.
Ein Rad mehrere Verwendungszwecke
Einen interessanten Vertreter dieser neuen Rennrad-Gattung hat die Vorarlberger Bike-Schmiede Simplon zur Eurobike im Messegepäck. Deren neues Modell Inissio Granfondo ist, wie der Name schon verrät, für große Rennen gemacht. Dank cleverer Custom-Made-Fertigung kann das Inissio vom Kunden aber auch als Querfeldein-Renner oder als flotter Randonneur mit Schutzblechen und Gepäckträgern bestellt werden. Als Basis dient jeweils der gleiche Rahmen: eine leichte Monocoque- Konstruktion aus Nano-Carbon.
Scheibenbremsen auf Siegeszug?
Auch die Scheibenbremsen haben inzwischen den Rennrad-Bereich für sich erobert: Zwar gab es erste Rennräder mit dieser Bremsen-Technologie schon auf der letztjährigen Eurobike zu sehen, es scheint jedoch, dass mit der Vorstellung des Modelljahrs 2015 nun tatsächlich der Siegeszug der Scheibenbremsen im Rennradsport einsetzt. Selbst neue Modelle wie die 2015er Version des Cayo von Focus, die mit sportlicher Geometrie eher auf kurze knackige Rennen als auf Marathons ausgelegt sind, kommen mit Scheibenbremsen. Die Gewichtsunterschiede sind dabei minimal: Beim Rahmen des Focus Cayo, das optional auch noch mit herkömmlichen Felgenbremsen angeboten wird, trennen beide Versionen gerade mal 50 Gramm.
Steckachsen auch für Strassenrenner
Um einem weiteren Technologiewandel zu entdecken, müssen die Eurobike-Besucher schon etwas genauer hinsehen: Viele Rennräder werden für das Modelljahr 2015 mit Steckachsen ausgestattet. Bei dieser Technik, die wie die Scheibenbremse vom Mountainbike kommt, werden die bisher verwendeten Schnellspannachsen durch verschraubte Achsen ersetzt. Der Vorteil ist der größere Durchmesser dieser Achsen und der bessere Kraftschluss zwischen Nabe und Rahmen bzw. Gabel. Beides ergibt eine höhere Verwindungsfestigkeit von Rahmen und Laufrädern – gerade in Kombination mit einer Scheibenbremse.


Text und Fotos: Eurobike